Zwei Schweizer Unternehmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, aus einem alten Schwerlast-Muldenkipper, dem Komatsu HD 605-7, ein Elektrofahrzeug zu bauen. Zuvor wurde der Kipper weltweit in Steinbrüchen und Minen eingesetzt. Den Dieselmotor haben die beiden Unternehmen Kuhn und Lithium Storage nun durch einen Elektromotor ersetzt. Der Batteriespezialist Lithium Storage entwickelte für den sogenannten E-Dumper einen eigenen Akku.
Bremsenergie für die Weiterfahrt speichern
Der Umbau des Fahrzeugs wird zwar einige Monate dauern, lohnt sich aber letztendlich. Der E-Dumper soll künftig in einem Steinbruch an den Hängen des Chasserals beladen werden. Danach befördert er die Ladung in ein Zementwerk bei Biel, im Kanton Bern. Dabei wird Bremsenergie wiedererlangt, um sie dann für die Rückfahrt zu verwenden.
Durch die schwere Beladung bei der Hinfahrt, reicht die gespeicherte Energie aus, den ganzen Rückweg ohne externe Stromzufuhr zu bewältigen. 20 Fuhren sind für den Komatsu HD 605-7 täglich für die nächsten zehn Jahre geplant. Dabei soll er klimaneutral operieren. Er kann sogar überschüssigen Strom produzieren und in das Stromnetz einspeisen.
Die größte Fahrbatterie eines Landfahrzeuges
Der aus 1.440 Zellen zusammengesetzte Nickel-Mangan-Kobalt-Akkumulator ist bis dato die größte Fahrbatterie eines Landfahrzeuges. Der Akkumulator wird durch den Einsatz im Muldenkipper auf die Verkehrssicherheit der Akkutechnologie getestet – vor allem bei Unfällen. Falls er den Testlauf besteht, könnte er schon bald auch in Elektroautos zum Einsatz kommen. Der Akku soll 700 Kilowattstunden leisten und damit den E-Dumper sogar über Steigungen bis zu 13 Prozent hieven.