Vierter Elektrolyseur im Projekt eFarm geht in die Bauphase Spatenstich für grüne Wasserstofferzeugung in Dörpum

Symbolischer Spatenstich in Dörpum für den Bau der vierten Elektrolyse-Anlage von eFarm (v.l.n.r.): André Steinau, Geschäftsführer von eFarming und GP Joule Hydrogen, Melanie Koch, Prokuristin von eFarming, Peter Reinhold Petersen, Bürgermeister der Gemeinde Bordelum, und Norbert Möllgaard, Geschäftsführer von Umspannwerk Dörpum.

Bild: GP Joule
15.06.2022

Im nordfriesischen Dorf Dörpum, einem Ortsteil von Bordelum, beginnt am 14. Juni der Bau der vierten Elektrolyse-Anlage des Projekts eFarm. Die Wasserstoffproduktion soll im September dieses Jahres starten. Mit Strom von lokalen Wind- und Solarparks sollen dort bis zu 35 t grüner Wasserstoff jährlich erzeugt werden.

Der Baustart für den Elektrolyseur in Dörpum ist ein weiterer Meilenstein für das Projekt eFarm. Zwei Elektrolyseure sind bereits in Bosbüll, ein weiterer am Firmensitz von GP Joule in Reußenköge in Betrieb. Die Abwärme der Elektrolyseure in Bosbüll fließt in ein Nahwärmenetz, um Gebäude in der Umgebung zu beheizen. Die Projektpartner streben an, ein solches Wärmenetz auch in Dörpum umzusetzen.

Mithilfe der bereits gesammelten Erfahrung und des weitgehend vorinstallierten Elektrolysecontainers von H-TEC Systems wird die Anlage bereits in wenigen Monaten grünen Wasserstoff liefern können. Der fünfte und letzte Elektrolyseur des Projekts eFarm soll in Langenhorn entstehen. Damit lässt sich genügend grüner Wasserstoff erzeugen, um 20 Busse oder 100 Pkws täglich klimafreundlich anzutreiben.

Das Projekt eFarm wird im Zuge der Wasserstoff-Marktaktivierung im Rahmen des zweiten Nationalen Innovationsprogramms (NIP II) von der Bundesregierung gefördert.

Ziel der echten regionalen Unabhängigkeit

Peter Reinhold Petersen, Bürgermeister der Gemeinde Bordelum sagt: „In Bordelum ist die Energiewende in vollem Gang. Dörpum und die gesamte Gemeinde Bordelum decken ihren Strombedarf bilanziell bereits vollständig mit Windkraft, Photovoltaik und Biogas. Bald können wir Energie in Form von grünem Wasserstoff in die nächstgelegenen Städte exportieren. Unser nächstes Ziel ist es, echte regionale Unabhängigkeit zu erlangen – auch in der Wärmeversorgung.“

Norbert Möllgaard, Geschäftsführer von Umspannwerk Dörpum: „Umspannwerke sind hier in Nordfriesland Knotenpunkte für die Energiewende. Indem der Elektrolyseur gezielt dann arbeitet, wenn viel Windstrom erzeugt wird, entlastet er das Umspannwerk und das Verteilnetz, wenn es am nötigsten ist. Das wird beim Fortschreiten der Energiewende eine zentrale Funktion der grünen Elektrolyse sein.“

André Steinau, Geschäftsführer von eFarming und GP Joule Hydrogen: „Mit dem Bau des Elektrolyseurs in Dörpum geht unser Schaufensterprojekt eFarm nun in die Zielgerade. Die Wasserstofftankstellen sind bereits in Betrieb und liefern klimafreundlichen Treibstoff für die ersten zwei Busse und rund 60 im Kreis Nordfriesland zugelassene Pkws mit Brennstoffzellenantrieb. Wir arbeiten bereits daran, weitere Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Straße zu bringen. Auch in anderen Landkreisen hat eFarm bereits Nachahmer gefunden.“

Nach dem Vorbild von eFarm sind auch in anderen Gemeinden und Landkreisen regionale Wasserstoffnetzwerke entstanden. In Ostfriesland initiierte GP Joule zum Beispiel das Projekt H2Nord. In Bremerhaven und in Waiblingen sollen im Laufe des Jahres 2023 jeweils eine grüne Wasserstoffproduktion starten.

„Die Pionierleistung hat sich gelohnt. eFarm ist zur Blaupause für eine regionale Wasserstoffwirtschaft geworden, noch bevor die letzte Anlage vollständig installiert ist“, sagt Melanie Koch, Prokuristin bei eFarming.

Bildergalerie

  • Bürgermeister Peter Reinhold Petersen begrüßt die Vertreter der eFarm-Gesellschafterfirmen beim Spatenstich in Dörpum.

    Bürgermeister Peter Reinhold Petersen begrüßt die Vertreter der eFarm-Gesellschafterfirmen beim Spatenstich in Dörpum.

    Bild: GP Joule

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