Wurde die Auslagerung von Softwaresystemen in den Cloud-Betrieb vor einiger Zeit noch sehr kritisch betrachtet, hat sich die Einschätzung in den vergangenen Jahren stark verändert. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft KPMG und dem Forschungsbereich des Branchenverbandes Bitkom Research aus dem Jahr 2017 nutzen inzwischen zwei Drittel der deutschen Unternehmen Software, Speicher und Rechnerleistung „aus der Wolke“.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich laut Bitkom die Nutzerzahlen um elf Prozent erhöht. Damit ist Cloud-Computing innerhalb weniger Jahre zur Basis-Technologie der Digitalisierung geworden. Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research, sagt dazu: „Die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen über Datennetze bietet enorme Vorteile. Cloud-Computing macht die betrieblichen Prozesse effizienter und ermöglicht die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle.“
IT-Know-how ist Mangelware
Auch für Versorgungsunternehmen bietet Cloud-Computing große Vorteile. Durch die Auslagerung der IT-Infrastruktur erfolgt der Betrieb in einer zertifizierten Umgebung, die inhouse typischerweise nicht vorhanden ist. Somit wird insbesondere dem Datenschutz und der Systemverfügbarkeit Rechnung getragen. Auch wirtschaftlich profitieren die Unternehmen von Cloud-Dienstleistungen.
Darüber hinaus hat sich bei vielen Versorgern in den vergangenen Jahren die personelle Situation bei IT-Experten verschärft, sodass es immer schwieriger wird, das notwendige IT-Know-how eigenständig abzudecken. Bei Nutzung der Schleupen.Cloud übernehmen beispielsweise die Schleupen-Experten die Einrichtung und den Betrieb der Systeme und sorgen so für eine spürbare Entlastung. Durch ein einheitliches Release- und Patchmanagement will das Softwarehaus den Stadtwerken zudem eine hohe Verfügbarkeit ihrer Anwendungen garantieren.
Wachsende Datenmassen stemmen
Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen beim Cloud-Computing an erster Stelle. Neben der personellen Entlastung profitieren die Unternehmen durch die Auslagerungen ihrer Softwaresysteme aber auch von klar definierten Leistungen und planbaren Kosten. Schleupen setzt außerdem auf ein zertifiziertes, deutsches Rechenzentrum - womit der Datenschutz nach deutschem Recht vollständig gewährleistet ist. Mit dem Hosting von insgesamt mehr als 750.000 Zählpunkten ist die Firma derzeit der größte Rechenzentrumsbetreiber von Schleupen.CS.
Mit der Entscheidung zum Einsatz intelligenter Messtechnik und der damit verbundenen Prozesse der Smart Meter Gateway Administration (SMGWA) stehen die Netz- und Messstellenbetreiber aktuell vor einer Herkules-Aufgabe, die ohne den Einsatz von Cloud-Lösungen kaum umsetzbar ist. Denn als Betreiber einer Kritischen Infrastruktur müssen die Stadtwerke bei der Smart Meter Gateway Administration hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen, die sich aufgrund des erheblichen technischen und organisatorischen Aufwandes und der damit verbundenen Kosten alleine wirtschaftlich kaum umsetzten lassen. So muss der Gateway-Administrator etwa ein ISO-27001-Zertifikat vorweisen und damit deutlich mehr IT-Aufwand betreiben als bisher üblich.
Doch es sind nicht nur die hohen Sicherheitsanforderungen, die die SMGWA-Prozesse so aufwendig gestalten. Die Forderung nach mehr Transparenz für den Verbraucher und die gezielte Steuerung des Energieverbrauchs durch flexible Tarife erhöhen die von den Systemen zu verarbeitende Datenmengen erheblich. Die Speicherung der im Betrieb anfallenden Daten und die Verfügbarkeit der Messwerte für die Abrechnungsprozesse stellen zusätzliche Anforderungen an die im Einsatz befindliche IT-Infrastruktur.
Per Outsourcing zu individuellen Lösungen
Deshalb hat Schleupen auch für dieses Geschäftsfeld eine cloudbasierte SMGWA-Komplettlösung entwickelt. Bereits mehr als 70 Stadtwerke und Energieversorger mit über 2,2 Millionen Zählpunkten im Bereich Strom haben sich entschieden, zukünftig ihre SMGWA-Prozesse auf der Plattform umzusetzen. „Die Komplexität der IT wird weiter zunehmen und gleichzeitig auch der Bedarf an kurzfristigen Software-Anpassungen“, meint Dr. Volker Kruschinski, Vorstandsvorsitzender von Schleupen. „Darüber hinaus werden die immer größer werdenden Datenmengen sowie die Digitalisierung die Anforderungen an IT-Systeme weiter steigern lassen.“
Mit der Cloud-Strategie von Schleupen, die das Outsourcing von einzelnen Prozessen bis zur vollständigen IT ermöglicht, können Versorgungsunternehmen auch individuelle, auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden angepasste Lösungen angeboten werden, fährt Dr. Kruschinski fort. Die gute Kundenverbindung und deren Anforderungen sollen ein Maximum an Effizienz ermöglichen. „Damit bleiben die Unternehmen wirtschaftlich gut aufgestellt, können sich auf ihre strategischen Prozesse konzentrieren und somit den spezifischen Anforderungen in der Versorgungswirtschaft erfolgreich und effizient begegnen“, resümiert Dr. Kruschinski.