Untersuchung von bestehenden und neuen Standorten Uniper entwickelt Wasserstoffspeicher-Kapazitäten bis 2030

Uniper Energy Sales

Uniper Energy Storage legt bei der Energiewende den Fokus auf die Umrüstung und den Neubau von Speicheranlagen, um erneuerbare Energien effizient zu speichern und die Versorgungssicherheit zu stärken.

Bild: iStock, Scharfsinn86
05.03.2024

Bis 2030 entwickelt Uniper Energy Storage Salzkavernen, die als unterirdische Speicher für Wasserstoff dienen, mit einer Arbeitskapazität zwischen 250 und 600 GWh.

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Uniper Energy Storage beabsichtigt die Entwicklung von Salzkavernen für die großvolumige Speicherung von Wasserstoff in Nordwestdeutschland.

Die anvisierte Speicherkapazität liegt in einem ersten Schritt bei 250 bis 600 GWh und soll dem Markt vor Ende 2030 zur Verfügung stehen. Hierzu werden derzeit bestehende Standorte und mögliche neue Standorte entlang des geplanten Wasserstoff-Kernnetzes einer detaillierten Untersuchung unterzogen.

Mit Investitionen in Vorleistung gehen

„Die Investitionen in die Entwicklung von Wasserstoffspeichern erfordern einen stabilen Regulierungs- und Förderungsrahmen, um kostendeckende Geschäftsmodelle entwickeln zu können“, betont Holger Kreetz, COO Uniper. „Mit der Planung für die Entwicklung von Wasserstoffspeichern in einer Größenordnung von bis zu 600 GWh bis 2030, treten wir als Uniper in Vorleistung. Ob und wie die Speicherprojekte umgesetzt werden können, hängt maßgeblich von den Rahmenbedingungen und der Wirtschaftlichkeit ab.“

Kreetz erklärt weiter: „Aber wir haben konkrete Vorschläge, die einerseits ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der notwendigen Absicherung von Investitionsrisiken und einem wettbewerblich ausgerichteten Marktmodell gewährleisten und andererseits die Versorgungsicherheit durch Erdgasspeicher sicherstellen. Die Grundsätze der „Contracts for Difference“ sollten angewandt werden, um die Ziele auf kosteneffiziente und effektive Weise zu erreichen.“

„Wir wollen in Zukunft eine noch größere Rolle dabei spielen, die Energiewende in Europa zu beschleunigen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, so Doug Waters, Geschäftsführer Uniper Energy Storage. „Wir verfügen in Deutschland, Österreich und UK über insgesamt mehr als 80 TWh untertägige Speicherkapazitäten für Erdgas. Damit ist Uniper einer der größten Speicherbetreiber in Europa.“

Waters fährt fort: „Im Zuge des Wasserstoffhochlaufs wollen wir einen Teil unserer Speicherkapazitäten umwidmen sowie neue Speicheranlagen errichten. So können wir erneuerbare Energien in Form von Wasserstoff für die schwer zu elektrifizierende Industrie speichern und später potenziell für die Langzeitspeicherung von Energie nutzen, um ein besseres Management der volatilen erneuerbaren Erzeugung zu ermöglichen.“

Mit Fokus auf Krummhörn

Wasserstoff, als chemischer oder energetischer Träger, könnte eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen. Die ab 2030 geplante stabile und zuverlässige Versorgung des Marktes mit Wasserstoff bei gleichzeitig schwankender Produktion wird wesentlich durch den Bau und Betrieb von großvolumigen Wasserstoffspeichern ermöglicht.

Die Transformation des Energiesystems erfordert dazu jetzt eine schnelle bedarfsgerechte Umrüstung bestehender Untertageanlagen sowie deren Neubau. Gleichzeitig müssen auch weiterhin die Erdgasspeicher über die kommenden Jahre die bisherige Versorgungssicherheit gewährleisten.

Die Wasserstoffspeicher-Projekte Hydrogen Pilot Cavern (HPC) in Krummhörn und HyStorage in Bierwang sind bereits Teil der Umsetzung der Uniper-Strategie für „Grünere Gase“ und dienen der Vorbereitung kommerzieller Speicherprojekte.

So wird das Pilotprojekt HPC Krummhörn bis zum Jahr 2025 wertvolle Ergebnisse für die Umsetzung von kommerziellen Wasserstoffspeichern liefern. Anschließend soll der Standort Krummhörn kommerziell weiterentwickelt werden, um dem Markt in einem ersten Schritt eine Speicherkapazität von 250 GWh zur Verfügung zu stellen.

Die Inbetriebnahme eines ersten kommerziellen Wasserstoffspeichers in Krummhörn ist für das dritte Quartal 2029 geplant. Dafür ist in den nächsten fünf Jahren ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro in die Errichtung der Obertage- und Adaption der Untertageanlagen vorgesehen. Perspektivisch ist auch eine Erweiterung des Standorts auf höhere Speicherkapazitäten nach 2030 möglich.

Weitere Standorte

Weitere Arbeitsgasspeicherkapazitäten für Wasserstoff sollen seitens Uniper durch die Entwicklung bestehender und neuer Standorte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bereitgestellt werden. Bis Ende 2030 sollen Wasserstoffspeicher mit einer Gesamtkapazität von bis zu 600 GWh errichtet werden und in Betrieb gehen.

Um den Bedarf der benötigten Wasserstoff-Speicherkapazitäten besser prognostizieren zu können, wird Uniper Energy Storage bis Ende März 2024 eine umfassende Marktkonsultation durchführen. Die Ergebnisse werden als weitere Grundlage für die konkreten Ausbauplanungen von Wasserstoffspeicher-Standorten und zur bedarfsgerechten Bereitstellung von Wasserstoffspeicherprodukten in der Zukunft dienen.

Welche Speichermethode passt am besten?

Die Speicherung von reinem Wasserstoff in Kavernenspeichern hat, im Gegensatz zu anderen Methoden der großvolumigen Speicherung von Wasserstoff, bereits heute einen industriellen Reifestatus im Großmaßstab erlangt. Kavernenspeicher können sowohl kurz-, mittel- und langfristige Produktions- und Bedarfsschwankungen ausgleichen und sind aufgrund ihrer schnellen Ein- und Ausspeicherung sehr leistungsstark und effizient. Zudem gewährleisten sie die notwendige Versorgungssicherheit.

Porenspeicher, die vor allem in Süddeutschland zu finden sind, bieten weiteres Potenzial, für die saisonale Speicherung großer Volumina mit hohen Ein- und Ausspeicherraten.

Uniper Energy Storage führt aktuell das Forschungsprojekt HyStorage mit den Konsortialpartnern OGE, RAG Austria, SEFE Securing Energy for Europe und NAFTA sowie weiteren interdisziplinären Partnern aus Industrie und Wissenschaft durch. Es zielt darauf ab, den Einfluss von Wasserstoff auf poröse Gesteinsformationen zu untersuchen, um die Eignung und Integrität von Porenspeichern für die Speicherung von Wasserstoff festzustellen. Generell bedürfen Porenspeicher aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Charakteristika einer individuellen Betrachtung hinsichtlich ihrer Eignung zur Speicherung von Wasserstoff.

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