Sonnenhäuser speichern Wärmeenergie in wassergefüllten Pufferspeichern. In sonnenreichen Phasen benötigen sie aufgrund ihrer gut gedämmten Hülle wenig bis keine Heizenergie, sodass alle solaren Überschüsse im Speicher eingelagert werden können, um sie bei Bedarf wieder abzurufen. Der jetzt von Robert Habeck forcierte Gesetzesentwurf zum Rollout für intelligente Stromzähler könnte die Vorteile des Konzepts potenzieren.
„Der intelligente Stromzähler ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagt Michael Hövel, Vorstandsmitglied des Sonnenhaus-Instituts. Jedoch zeige sich erneut, dass der Ansatz des rein strombasierten Heizens seine Tücken hat und bei der Planung auf künftig flexible Stromtarife geachtet werden muss. „Unsere Sonnenhäuser sind hier klar im Vorteil, denn sie können Wärme auf Vorrat speichern. Insofern ist ein Sonnenhaus schon jetzt in der Lage, sonnenreiche Phasen gewinnbringend zu nutzen, sei es per Solarthermie oder über eine Wärmepumpe, die dann einen Pufferspeicher ,auf Vorrat‘ befüllt.“
Praktisch unbegrenzte Speicherzyklen
Sonnenhaus-Speicher arbeiten nahezu wartungsfrei mit Wasserfüllung und bieten theoretisch unbegrenzte Be- und Entladezyklen ohne Leistungsverlust. Die Speicherfähigkeit entlastet dabei sowohl Umwelt als auch Netze.
Hövel sieht einen weiteren Vorzug, wenn Wärmepumpen-Sonnenhäuser zukünftig per Smart Meter in sonnenarmen Phasen auf günstigen Windstrom zugreifen können: Dieser kann dann (auch nachts) in Wärme umgewandelt und bei Bedarf im Pufferspeicher bevorratet werden. „Die Stärke und Flexibilität unseres Autarkie-betonten Ansatzes wird damit um einen ganz neuen Aspekt erweitert“, sagt Hövel.