SKF testet derzeit mit „Insight“ in mehreren Branchen eine Lösung für das Lagerzustandsmanagement, unter anderem in Windenergieanlagen. Sie basiert auf drahtlosen, „intelligenten“ Minisensoren, die direkt in die Lager des Unternehmens integriert werden können. Ohne eigene Stromversorgung laufen und versenden sie ihre Messdaten via Internet. Eine Auswertung der Zustandsdaten durch von SKF entwickelte Algorithmen erlaubt eine adaptive Instandhaltung.
Während die herkömmliche Zustandsüberwachung darauf abzielt, bereits entwickelnde Lagerschäden zu erkennen, soll Insight ungewöhnliche Betriebsbedingungen aufspüren, die zu Schäden führen können. Dadurch bleibt dem Anwender meist noch ausreichend Zeit, um Schlimmeres zu verhindern.
SKF Insight überwacht Schwingungen, Temperaturen, Schmierbedingungen, Belastungen und weitere Parameter. Bei ungewöhnlichen Bedingungen wird der Anwender benachrichtigt. Die Informationen können Werksbetreiber, Maschinenhersteller, SKF-Experten und andere befugte Personen mit Internetzugang zugänglich gemacht werden. Die Daten lassen sich auch mit Smartphones und Tablets aufrufen.
Mit der Lösung lässt sich ermitteln, wie die tatsächlichen Betriebsbedingungen den Lagerzustand beeinflussen und welche Korrekturmaßnahmen erforderlich sind (wie automatische Schmierung, Anpassung der Maschinenparameter und ähnliches). So werden Lagerschäden vermieden und die Lebensdauer des Lagers verlängert sich.
Vielversprechende Anwendungsbereiche
Einer der vielversprechendsten Anwendungsbereiche sind laut SKF Windenergieanlagen, bei denen naturgemäß erhebliche Instandhaltungskosten anfallen. Unter Umständen kann der Austausch des beschädigten Hauptlagers einer Windenergieanlage so teuer sein, dass sich der Anlagenbetrieb nicht mehr amortisiert. In solchen Fällen könne Insight die Belastungen und Schmierbedingungen überwachen, so dass ausreichend Zeit bleibt, um schädliche Prozessbedingungen zu beseitigen.
SKF arbeitet bereits mit einem Kunden aus der Windenergiebranche an der Entwicklung eines solchen Systems. Das System kann auch nachträglich eingebaut werden. So könnte es weltweit mehrere tausend Windenergieanlagen auf einen Schlag zuverlässiger machen.