Elektromobilität ist eines der Schlagworte des Jahres und eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Die Bundesregierung und die breite Öffentlichkeit setzen vor allem auf batteriegetriebene Elektromotoren. Völlig aus dem Fokus entschwunden sind dagegen Brennstoffzellen, in denen Wasserstoff zu Wasser „verbrannt“ wird. Das Konzept gilt bei vielen mittlerweile als „nicht zukunftsträchtig“, wenn nicht gar als „gescheitert“.
Brennstoffzelle als Zukunftsprojekt
Hier will die Karl-Vossloh-Stiftung einen Kontrapunkt setzen. Für Vorstand und Kuratorium der Stiftung ist die Brennstoffzelle weiter ein Zukunftsprojekt, in das es sich zu investieren lohnt. Die Stiftung fördert daher in den nächsten drei Jahren ein Forschungskonsortium, das es sich zum Ziel gemacht hat, ein neuartiges Speichermaterial zu entwickeln, in dem Wasserstoff sicher und zuverlässig gespeichert werden kann. Die Wasserstoffspeicherung ist eines der größten Probleme bei der Brennstoffzelle. Nach dem heutigen Stand der Technik wird das hochexplosive Gas unter hohem Druck in Metalltanks gespeichert. Diese weisen nicht nur ein relativ hohes Sicherheitsrisiko auf, sie verbrauchen auch viel Platz und können nur geringe Reichweiten garantieren.
Eine alternative Lösung des Problems könnte hier die Wasserstoffspeicherung in Feststoffen bieten. Neuartige Materialien, wie zum Beispiel Metallhydriden, versprechen eine um den Faktor 8 bis 10 höhere Speicherdichte und damit einen Energiespeicher, der bei geringerem Risiko ein geringeres Gewicht, aber höhere Reichweiten verspricht. Die beteiligten Forscher von der Helmut-Schmidt Universität Hamburg, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart und dem Helmholtz-Zentrum für Material- und Küstenforschung haben daher völlig zu Recht die Ausschreibung der Karl-Vossloh-Stiftung gewonnen und werden in den kommenden drei Jahren mit einem Betrag von über 300.000 Euro gefördert.