Mit einem hochmodernen Motoren-BHKW wird die Stromerzeugung der Karlsberg Brauerei in Zukunft effizienter und sicherer. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, die bei der Inbetriebnahme im Januar dabei war, sagte: „Mit dem neuen Blockheizkraftwerk leistet die Karlsberg Brauerei einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Saarland. Jetzt kann hier am Standort nicht nur der CO2-Ausstoß reduziert, sondern auch gleichzeitig Strom und Wärme produziert werden.“
Die neue Kraftwärme-Kopplungsanlage mit einer Leistung von rund 3,4 MWel wird die bisherige Eigenstromerzeugung über eine Dampfturbine der Karlsberg Brauerei ersetzen. Unmittelbar nach Vertragsunterzeichnung im Januar 2016 startete Steag New Energies die Vorbereitungen zum Bau des BHKW und übergab die Anlage vor Jahresende an Karlsberg. Die Investitionskosten der STEAG New Energies liegen bei rund 5,5 Millionen Euro.
Brauereistrom nach Maß
Die Anlage ist maßgeschneidert auf den Strombedarf der Brauerei; die erzeugte Wärme wird etwa zu gleichen Teilen in der Brauerei genutzt und in das Netz der Heizkraftwerk Homburg eingespeist, das Steag New Energies mit den Stadtwerken Homburg in der gemeinsamen Gesellschaft betreibt.
Zudem wird die Anlage rund 20.000 MWh Strom pro Jahr erzeugen, dies entspricht dem Strombedarf von rund 5.000 Einfamilienhäusern. Die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung spart rund 5.200 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr, was etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß von 1.900 Diesel-Fahrzeugen mit einer Jahreskilometerleistung von 15.000 Kilometern entspricht.
Modell-Charakter für Industrie-Kunden
Für Projektleiter Wolfgang Spaich hat diese Anlage sogar Modell-Charakter für weitere wärmeintensive Industrien: „Viele Industrieunternehmen decken ihren Wärmebedarf bislang über ein Dampfnetz, was nicht immer technisch notwendig ist. Dadurch ist der Einsatz von hocheffizienter Kraft-Wärme- Kopplung erschwert. Karlsberg hat konsequent die richtige Schlussfolgerung gezogen und wird Verbraucher an das Niedertemperaturnetz anschließen und den Dampfeinsatz auf das notwendige Maß reduzieren.“
Mit der Einspeisung des erzeugten Stroms in das Werksnetz, der teilweisen Verwendung der Wärme im industriellen Prozess und der gleichzeitigen Abnahme der Niedertemperaturwärme durch das örtliche Energieversorgungsunternehmen erreicht die für Karlsberg realisierte Energiezentrale eine optimale Brennstoff-Effizienz und wirtschaftliche Vorteile.