10 Millionen Euro hat sich Angus Chemie seine neue Feuerungsanlage kosten lassen, deren Prinzip auf der Rückgewinnung von Reststoffen der chemischen Produktion für die energetische Verwertung beruht. Mit der Anlage ist das Unternehmen nun in der Lage, statt Erdgas bisher ungenutzte Abfälle für die Dampferzeugung einzusetzen. Konzipiert wurde dieses einmalige technologische Verfahren von Saacke.
Die neuartige Anlage umfasst einen vorgeschalteten Brenner, zwei Brennkammern für ein zweistufiges Feuerungskonzept, einen Sattdampfkessel, eine Staubfilteranlage sowie einen 30 Meter hohen Kamin. Sie verfügt über eine Leistung von 11 MW und unterschreitet deutlich die für diese Anlagengröße gültigen Emissionsgrenzwerte.
In den Neubau wurden gezielt effizientere Prozesse integriert: Bisher musste Angus mindestens alle sechs Wochen beide Brenner abschalten und die Kessel reinigen. Erst nach drei Tagen Stillstand konnte die Anlage unter hohem Energieverbrauch wieder hochgefahren werden. Nun erfolgt dies vollautomatisiert und während des laufenden Betriebs.
Dank der zweistufigen Verbrennung bleibt die Stickstoffkonzentration jederzeit sicher unter 100 mg/m³ und damit weit unter den gesetzlich vorgeschriebenen 200 mg/m³. Bei optimaler Reststoffzusammensetzung sind laut Angaben von Saacke sogar 40 bis 50 mg/m³ ohne Sekundärmaßnahmen möglich.