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Decarbonisation & Sustainability Digital in die grüne Vollversorgung

Uniper Energy Sales

Gundolf Schweppe verantwortet seit 2017 als Vorsitzender der Geschäftsführung bei Uniper Energy Sales das Vertriebsgeschäft im Bereich Gas, Strom und energienahe Dienstleistungen in der DACH-Region. Zuvor war der Jurist in leitender Funktion für die Vertriebskanalsteuerung B2C der Eon Energie Deutschland (München) sowie für den Wholesalevertrieb der Eon UK (Coventry) verantwortlich.

Bild: Christoph Buenten
04.12.2020

Die Energiewende ist ein Kraftakt für die gesamte Gesellschaft, aber auch für Unternehmen. So ist Uniper gefordert, Teile seines Geschäfts substanziell umzubauen. Heute bietet man den Kunden eine grüne Vollversorgung an und sieht sich als einer der Vorreiter der Digitalisierung.

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Gundolf Schweppe ist mit diesem Beitrag im Energy 4.0-Kompendium 2020 als einer von 50 Machern der Energiebranche vertreten. Alle Beiträge des Energy 4.0-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Die Herausforderung ist riesig: Bis 2035 will Uniper sein gesamtes Portfolio klimaneutral aufstellen – und seinen Kunden damit zunehmend klimafreundliche Energielösungen und -produkte anbieten. Obwohl für Gundolf Schweppe die Zukunft langfristig klar den Erneuerbaren gehört, reicht grüne Energie allein in seinen Augen für die Energiewende nicht aus. Deshalb fordert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Uniper Energy Sales: „Wir brauchen Erdgas als Brückentechnologie.“ Dieses sei ausreichend verfügbar und biete Versorgungssicherheit, unabhängig von Sonnenschein und Wind. Zudem könne man auf eine sehr gute europäische Infrastruktur zurückgreifen und so den Übergang sicher gestalten.

Beim Düsseldorfer Unternehmen, das über rund 34 GW installierte Strom-Erzeugungskapazität in Europa und Russland verfügt, wünscht man sich zudem, dass sich die politisch Verantwortlichen stärker auf die Sektorenkopplung konzentrieren und die Vor- und Nachteile von Energieträgern und Technologien sorgfältig abwägen. „Es bringt nichts, ideologische Kämpfe auszutragen“, sagt Schweppe. „Technologieoffenheit ist für das Klima und für den Wohlstand in Deutschland wichtig.“ Klimaschutz wird dabei zunehmend zum Erfolgsfaktor. „Der Druck auf Unternehmen, wahrnehmbar und nachprüfbar zum Klimaschutz beizutragen und erneuerbare Energie zu nutzen, ist gestiegen – vom Mittelständler bis zum Industriekonzern, vom Stadtwerk bis zum Dienstleistungsunternehmen“, so Schweppe zu den Hintergründen. Uniper hilft dabei seit Februar 2019 auch mit der ‚grünen Vollversorgung‘. „Wir machen es unseren Weiterverteilungs- und Industriekunden leicht, ganz auf Ökostrom zu setzen, denn wir versorgen sie automatisch mit Herkunftsnachweisen für die komplette Liefermenge“, betont der Jurist.

Konzern umstellen

Klar ist aber auch, dass das aus dem Eon-Konzern hervorgegangene Unternehmen Teile seines Geschäfts substanziell umbauen muss. Derzeit wird ein Kohlekraftwerk am Standort Scholven auf Erdgas umgestellt. Eine weitere Option auf dem Weg in eine CO2-ärmere Zukunft ist das Thema Power-to-Gas. Uniper investiert hier seit Jahren massiv. Im brandenburgischen Falkenhagen betreibt das Unternehmen, das weltweit rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, schon seit 2013 eine entsprechende Demonstrationsanlage. Diese wurde im März 2019 um eine Methanisierungsstufe erweitert.

Von besonderer Bedeutung im Umstellungsprozess ist die Digitalisierung. Für Schweppe ist sie einerseits ein „Buzzword, zu dem jeder was zu sagen hat“. Andererseits sieht er darin immenses Potenzial – und eine Notwendigkeit: „Der gesamte Energiesektor muss flexibler, agiler und schneller werden.“ Im Energiesektor gehört Uniper zu den Vorreitern: Großkunden können ihr Portfolio seit 2016 über die Selfservice-Plattform Uniper Digital selbstständig und online bewirtschaften. 2017 hat das Unternehmen mit Uniper Direkt „den ersten Energie-Onlineshop für den Mittelstand und die Industrie gestartet und damit eine Marktlücke geschlossen“.

Digitalisierung spielt auch eine wesentliche Rolle beim Rückblick auf Schweppes wichtigste berufliche Entscheidungen. „Mich macht stolz, dass wir immer an einen starken, modernen und digitalen Vertrieb geglaubt haben, der den Menschen weiterhin als eine wesentliche Säule sieht“, sagt er. Aber auch aus Fehlern zu lernen, sei zwingend wichtig. Alles andere koste mühsam erarbeitetes Vertrauen.

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