Gerade in Wohnanlagen werden öffentliche und allgemein zugängliche Abschnitte häufig kontinuierlich beleuchtet - egal, ob und wie lange sie genutzt werden. Meist bleibt dabei auch Tageslicht völlig unberücksichtigt. Durch diese offensichtliche Energieverschwendung entstehen unnötig hohe Energie- und Wartungskosten. Um den Energieverbrauch zu optimieren, sollte Licht immer nur dann sofort zur Verfügung stehen, wenn es benötigt wird. Bestenfalls sollte es "sich selbst ausschalten", wenn es nicht mehr gebraucht wird.
Bewegungsmelder im Einsatz
Der konventionelle Weg zur Vermeidung einer unnötig konstanten Beleuchtung ist die Installation eines Bewegungsmelders auf Basis der Infrarot-Technik (IR), kombiniert mit klassischen oder energiesparenden Leuchtmitteln. Seine Aufgabe besteht darin, eine Bewegung und damit eine Nutzung des von ihm überwachten Gebäudeteils zu erfassen. Er nimmt dabei die menschliche Wärmestrahlung als Temperaturänderung wahr.
Hält sich eine Person in seinem Erfassungsbereich auf, reagiert der Bewegungsmelder mit einem Schaltsignal. Die angeschlossene Leuchte wird automatisch eingeschaltet. Registriert der Bewegungsmelder keine weitere Bewegung mehr, schaltet sich die Leuchte nach Ablauf einer vorher eingestellten Zeitspanne automatisch wieder aus. Diese Vorgehensweise ist ein erster Schritt zu einer bedarfsgerechten Beleuchtung, zumal auf diese Weise eine leichte und einfache Nachrüstung bei bereits vorhandenen Beleuchtungssystemen möglich ist.
Allerdings kann die Platzierung des Bewegungsmelders zum Problem werden, wenn Hindernisse wie beispielsweise Zwischen- oder Trennwände vorhanden sind. Dann wird die Erfassung der menschlichen Wärmestrahlung gestört und beeinträchtigt. Zudem müssen aufgrund der Erfassungseigenschaften eines IR-Bewegungsmelders oftmals mehrere Geräte installiert werden, die dann zusätzlicher Wartung bedürfen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Optik: Ein Bewegungsmelder kann den gestalterischen Eindruck eines Raumes beeinträchtigen.
Die angeschlossenen konventionellen Leuchtmittel reagieren zudem auf das Schaltsignal des Bewegungsmelders mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung. Das benötigte Licht steht dadurch nicht sofort zur Verfügung. Diese Dunkelphase beeinträchtigt die Sicherheit und den Komfort der Nutzer. Häufiges An- und Ausschalten wiederum erhöht bei konventionellen Leuchtmitteln das Ausfallrisiko. Die Folgen sind mangelnde Funktionssicherheit der Leuchte sowie ein erhöhter Wartungsaufwand durch den Leuchtmittelwechsel.
Energieersparnis als Bedingung
Ein neuer Weg, um einfach Energie zu sparen, kann mit Sensorinnenraumleuchten wie der RS Pro LED S1 von Steinel Professional beschritten werden. Die effiziente und langlebige Leuchte steuert sich selbst und verfügt über eine lange Lebensdauer. Sie vereint den Bewegungsmelder und die Leuchte in einem Gerät und bringt zwei Technologien zusammen: Hochfrequenz-Sensortechnik und LED-Technologie.
Zum Einsatz kommen die Leuchten beispielsweise in einer Mehrfamilien-Wohnanlage im schwedischen Helsingborg. Dort wurde eine klare Zielvorgabe zum Energieverbrauch festgesetzt: Der Stromverbrauch sollte sich innerhalb von drei Jahren auf 55 Kilowattstunden pro Quadratmeter reduzieren. Besonders betroffen waren die insgesamt fünf Treppenhäuser und die langen Flure, welche die Bewohner in die 132 Wohnungen des Gebäudekomplexes führen. Um die Vorgaben realisieren zu können entschied sich der Auftraggeber für ein automatisiertes Lichtmanagement und ließ 182 LED-Sensor-Innenleuchten installieren, die neben optimaler Energieeffizienz auch viele komfortable Funktio-nen bieten.
Verzögerungsfreie Beleuchtungssteuerung
Die flache Leuchte für Wand und Decke nutzt einen Hochfrequenzsensor mit 5,8 GHz, der von außen nicht sichtbar in die Leuchte integriert ist. Der Sensor reagiert temperaturunabhängig auf kleinste Bewegungen. Betritt beispielsweise ein Bewohner den Flur oder das Treppenhaus, registriert der Sensor diese Bewegung sofort. Das 16-Watt-LED-Lichtsystem reagiert automatisch und leuchtet die Gebäudeteile mit maximaler Lichtleistung verzögerungsfrei ohne Dunkelphase aus. Nach einer individuell gewählten Nachlaufzeit, die zwischen fünf Sekunden und 15 Minuten eingestellt werden kann, schaltet sich die Leuchte wieder ab oder geht auf den gewählten Grundlichtwert von zehn Prozent zurück. Abschreckende dunkle Flure gehören damit der Vergangenheit an.
Der integrierte Lichtsensor überwacht permanent die Raumlichtsituation, damit sich die Leuchte nur dann einschaltet, wenn das Licht auch wirklich benötigt wird. Der Lichtwert, bei dem die Leuchte aktiv werden soll, kann zwischen zwei und 2000 Lux liegen. Mit einem Erfassungswinkel von 360 Grad und einer Reichweite von bis zu acht Metern kann mit nur einer Leuchte eine Fläche von 50 Quadratmetern abgedeckt werden - dies reduziert die Anzahl der insgesamt benötigten Leuchten deutlich.
Werden mehrere Leuchten installiert, kann es zweckmäßig sein, diese miteinander zu vernetzen, etwa mit Funkkommunikation, die in die Leuchte integriertet ist. So können mehrere Leuchten zu einer Gruppe zusammengeschaltet werden. Jede Leuchte ist bei dieser Master/Master-Schaltung gleichberechtigt. So miteinander vernetzt, arbeiten und agieren die Leuchten wie eine Gesamtleuchte.
Ein Überhitzungsschutz sorgt außerdem dafür, dass immer optimales Licht geliefert und gleichzeitig das LED-Lichtsystem geschont wird. Bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von zirka 50.000 Stunden ist ein Leuchtmittelwechsel selten notwendig. Das reduziert den Wartungsaufwand der Leuchte und den Bewohnern steht das Licht im Treppenhaus jederzeit und störungsfrei zur Verfügung. Auch häufiges Schalten reduziert die Lebensdauer des LED-Lichtsystems nicht.
Dank schneller Installation, einfacher Vernetzbarkeit und einer nahezu unbegrenzten Verwendungsdauer ist ein intelligentes Lichtmanagement auf diese Weise leicht umsetzbar.