Der Mobile Solar Kiosk (MSK) von Tech-Solute ist eine Ladestation, die Sonnenenergie zum Laden von Mobiltelefonen nutzt und gleichzeitig als Internet-Hotspot dient. Er besteht aus einem einachsigen Fahrrad-Anhänger-Gestell und einem abschließbaren Metallgehäuse. In dessen Inneren befindet sich die Ladewand mit Ablagemöglichkeit für bis zu 20 Handys und Tablets, die gleichzeitig geladen werden können.
Handy per Solarstrom laden
Drei parallel geschaltete Solarpanels liefern 60 Wpeak bei einer Leerlaufspannung von 21 V. Das reicht, um täglich bis zu 100 Handys zu laden und die Elektronik des MSK zu versorgen. Jeder Kiosk produziert damit 135 kWh pro Jahr und spart im Vergleich zu Dieselgeneratoren 150 Kilogramm CO2 ein. Eine Ladesteuerung versorgt die vier NiMH-Akkus im Sockel des Kiosks.
Die Akkus sind für die extremen Betriebsbedingungen in Afrika geeignet, könnten aber durch LiFeYPO4-Akkus ersetzt werden, die bei dreifacher Kapazität (60 Ah) deutlich weniger wiegen.
WLAN auf Rädern
Für den Internet-Empfang, die Speicherung von Inhalten und die WLAN-Versorgung der Kunden wurde ein eigenes Mainboard entwickelt. Zusammen mit drei Erweiterungskarten ist es in einem separatem IP67 Kunststoffgehäuse untergebracht. Denn der MSK muss in Afrika nicht nur Hitze und Staub, sondern auch strömenden Regen und Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 Prozent aushalten. Er soll robust, unempfindlich gegen Fehlbedienung und nicht ohne weiteres manipulierbar sein.
Sicher und robust verpackt
Das Rahmengestell wird aus Aluminium-Hohlprofilen mit Spreizverbindern zusammengebaut und dient gleichzeitig der Kabelführung. Das Gehäuse besteht aus korrosionsbeständigem Stahl mit dicht verschweißten Kanten und abgedichteten Klappen. In der Serienausführung soll es durch eine Kunststoffhülle ersetzt werden. Für den Schutz vor Vandalismus sorgen Schrauben, die nur mit Spezialwerkzeug geöffnet werden können.
Erschwingliche Erneuerbare für Rwanda
Der Mobile Solar Kiosk ist das gemeinsame Afrika-Projekt von Green-Tec Capital und der Karlsruher Tech-Solute in Zusammenarbeit mit dem Rwandischen African Renewable Energy Distributor (ARED). Der Anlass: Über 80 Prozent der Menschen in Ruanda besitzen zwar ein Mobiltelefon, viele haben aber weder eine Lademöglichkeit noch einen bezahlbaren Zugang zum Internet.
Zunächst sind 500 solcher Kioske in Rwanda geplant, bis 2020 sollen in Nachbarländern bis zu 5000 der praktischen Fahrradanhänger betrieben werden.