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Dr. Karlhorst Klotz, Chefredakteur, k.klotz@publish-industry.net

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15.05.2013

Wer mit Pellworm privat Urlaub „mitten im Watt“ assoziiert, denkt beruflich vielleicht auch an die Kilowatt, die auf der Nordsee-Insel schon früh aus erneuerbarer Energie stammten. Ziemlich genau 30 Jahre ist es her, dass handliche Solar-Module à 19 (!) Watt mit dem heute unglaublich niedrigen Wirkungsgrad von 8 Prozent verbaut wurden. Drei Windkraftanlagen zu je 30 kW Leistung ergänzten die Anlage zu einem Hybridkraftwerk, das sich - nach einem Repowering - mit 600 kW Solar- und 300 kW Windleistung als "Europas größtes" fühlen durfte.

Heute müssen sie schon etwa die zweihundertfache Leistung aufweisen, wenn wir Windräder oder Photovoltaik-Kraftwerke bemerkenswert finden sollen. Die Achillesferse für den auch auf der Insel geträumten Traum von der Energie-Autarkie bleibt aber die Speichertechnik. Zwar kommen wir mit Batterien auch da in die 5-MW- und 5-MWh-Region. Aber praktikabel heißt eben noch nicht wirtschaftlich.

Immerhin können ab Sommer auf Pellworm zwei vielversprechende Speicher-Techniken direkt gegeneinander antreten: die vom Elektromobilitäts-Hype getriebene Lithium-Ionen- gegen eine Redox-Flow-Batterie. Die mit Vanadium-Elektrolyten gefüllten Tanks werden zwar die für Fahrzeuge nötigen Energiedichten und Leistungsgewichte in naher Zukunft nicht aufbringen, sind stationär aber heute schon eine attraktive Option: Eine autarke Solarladestation demonstriert dies seit wenigen Wochen bei Teamtechnik in Freiberg am Neckar, wo ein von Gildemeister Energy Solutions installierter Container 100 kWh Energie mit bis zu 20 kW Leistung puffert.

Mit besten Grüßen Ihr

Dr. Karlhorst Klotz, Chefredakteur, k.klotz@publish-industry.net

PS: Unabhängiger von der Netz-Stromversorgung wollen auch überraschend viele Industriebetriebe werden, wie eine VDMA-Umfrage zeigt. Endgültige Ergebnisse sind im Mai zu erwarten.

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