Weniger Ladekabel an Bord, schneller Laden vor Ort Mehr Platz im Kofferraum

Oftmals benötigen E-Autofahrer mehrere Ladekabeltypen, doch Lapp macht nun Schluss damit.

Bild: iStock, 100pk
25.05.2022

Immer mehr fahren elektrisch. Das elektrische Fahren boomt und auf den Straßen sind mehr und mehr Elektromobile zu sehen. Um das Laden noch einfacher zu machen, hat ein Hersteller ein platzsparendes Ladegerät entwickelt.

Oftmals benötigen E-Autofahrer mehrere Ladekabeltypen, um ihr Fahrzeug an den jeweils verfügbaren Steckdosen aufzuladen. Das geht nun auch einfacher: Das Team der Lapp Mobility, ein Corporate Startup von Lapp, hat im April 2022 den Mobility Dock auf den Markt gebracht.

Dabei handelt es sich um ein neues, platzsparendes Ladegerät, das in Kombination mit jedem Typ 2-Ladekabel das Laden an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose erlaubt. Damit werden bisherige, oft komplizierte Ladeprozesse deutlich vereinfacht.

Der Grund: Da Elektroautofahrer damit rechnen müssen, unterwegs manchmal keine Ladesäule in der Nähe zu finden, führen sie in der Regel neben dem Mode 3-Ladekabel für die Ladesäule (auch Typ 2-Ladekabel genannt) ein zusätzliches Mode 2-Ladekabel im Kofferraum mit, um zur Not auch an einer Haushalts- oder Industriesteckdose laden zu können. Zwei Ladekabel beanspruchen jedoch viel Platz im Kofferraum und Ordnung zu halten ist schwierig.

Daher hat das Team der Lapp Mobility den Mobility Dock entwickelt - ein leichtes, platzsparendes Ladegerät, das man in Kombination mit einem Mode 3-Ladekabel genauso an einer Haushaltssteckdose anschließen kann, wie das Mode 2-Ladekabel – mit einem bedeutenden Unterschied: mit seinen Maßen von 255 x 135 x 105 mm wiegt der Dock nur 730g und beansprucht kaum Platz im Kofferraum.

In die Steckdose und los

Der Ladevorgang ist einfach zu handhaben. Um ihn zu starten, wird das Mode 3-Ladekabel in dieTyp2-Steckdose des Mobility Dock gesteckt. Der Dock wiederum wird mit verbundenem Ladekabel in die SchuKo-Haushaltssteckdose gesteckt, und los geht’s. Eine LED zeigt den Gerätestatus an. Dabei sind alle Komponenten absolut stabil und fest verankert. So ist zur Sicherung an der Gebäudewand an der Geräteseite eine Stütze integriert, die durch Betätigung eines Druckknopfs entriegelt wird. Damit erfolgt die Feinjustierung der Stütze an der Gebäudewand.

Das gesteckte Mode 3-Ladekabel wird über eine Mechanik am Gehäuse verriegelt und kann über den auf der Rückseite befindlichen Entriegelungshebel wieder gelöst werden. So lässt sich das Mode 3-Ladekabel mit geringem Kraftaufwand aus dem Ladegerät ziehen.

Über eine im Ladegerät integrierte Kontrolleinrichtung erfolgt die Kommunikation vom Mobility Dock zum Fahrzeug. Hier wird der Ladestrom bis maximal 10 A eingestellt und der Ladevorgang gesteuert. Somit wird eine Ladeleistung von maximal 2,3 kW erreicht.

Das Gerät überwacht die Gerätetemperatur sowie die Temperatur an der SchuKo-Haushaltssteckdose. Wird eine erhöhte Temperatur am Netzstecker erkannt, reguliert das Ladegerät selbstständig die Ladeleistung, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Als weitere Schutzfunktion für den Anwender ist eine Erdleiterüberwachung sowie das Erkennen von Gleichstrom- und Wechselstromfehlern im Ladegerät enthalten. Gleichstrom- und Wechselstromfehler werden bis 6mA DC und 30mA AC erkannt und abgesichert. Dies entspricht den Vorgaben der Gerätenorm IEC62752. „Der Mobility Dock erfüllt somit vollständig die Funktion einer mobilen Ladestation, benötigt aber deutlich weniger Platz im Kofferraum“, sagt Frank Hubbert, Geschäftsführer von Lapp Mobility.

IP55 und kompakt

Das Ladegerät kann von jedem Elektro- und Hybridfahrzeug in Europa genutzt werden, weil die im Gehäuse integrierte Typ 2-Steckdose mit dem europäischen Ladekabelstandard kompatibel ist. Das Gehäuse ist allseitig Strahlwassergeschützt (IP55) und für Stürze aus jeder Lage aus einer Höhe von einem Meter ausgelegt.

Mit seinem Gewicht von etwa 730g und seiner Größe von 255 x 135 x 105 mm ist der Mobility Dock bauraum- und gewichtsoptimiert. Die Abdeckkappe für die Typ 2-Steckdose schützt das Ladegerät zusätzlich vor Verschmutzung. Das Gerät ist unter Berücksichtigung der Gerätenorm IEC62752 entwickelt und getestet worden. Dies wird durch die CE-Konformitätserklärung von Lapp Mobility bestätigt.

Mit Auszeichnung

Noch vor seiner Markteinführung im vergangenen April hat das Ladegerät zwei wichtige Preise gewonnen, einen für sein Design und einen für seine Funktionalität. So hat der Rat für Formgebung, der sich aus einer internationalen Jury zusammensetzt, das Produkt in der Kategorie „Excellent Product Design /Automotive Parts and Accessories“ mit dem German Design Award ausgezeichnet. Der zweite wichtige Preis ist der EMOVE 360 Award, der von der internationalen Fachmesse für Elektromobilität und Autonomes Fahren, der eMove360°, vergeben wird. Der Preis für Elektrische & Autonome Mobilität 2021 wurde dem Mobility Dock im Bereich Connectivity & Engineering verliehen.

Frank Hubbert ist sich sicher: „Unser Mobility Dock ist ein wichtiger Baustein, um der Elektromobilität einen weiteren Schub zu geben“. Und er ergänzt: „Die Nachfrage nach unseren Ladelösungen ist groß. Wir sind auf Wachstumskurs. Für das kommende Geschäftsjahr gehen wir von einer Umsatzsteigerung von 20 Prozent aus.“

Gerät bereits bei Fahrzeugen im Einsatz

Lapp hat bereits für den BMW i3, den Hyundai Kona oder den E-Caddy von Abt sowie für den Carsharing-Anbieter Drive Now in Kopenhagen maßgeschneiderte Ladeprodukte entwickelt. Auch für Jaguar Land Rover wird ein Ladesystem produziert. Frank Hubbert: „Wir liefern unsere Produkte europaweit und haben in diesem Jahr bereits große Aufträge aus den wichtigen E-Mobilitätsmärkten Schweiz und Norwegen erhalten.“

Lapp Mobility verfügt über ein umfangreiches Programm an Produkten rund um das Laden von Elektrofahrzeugen. Das Mode 3-Ladekabel für die Ladesäule (auch Typ 2-Ladekabel genannt), das standardmäßig im Kofferraum eines Elektroautos mitgeführt wird, gibt es bei Lapp in verschiedenen Kabelformen.

Neben den gängigen glatten Kabeln gibt es auch Spiralkabel und die so genannte Helix, die „Königin der Ladekabel“. Die Helix ist ein Typ 2-Ladekabel, das durch Erhitzung in eine permanente Helixform gebracht wird. Das bietet den Vorteil, dass sich das Ladekabel nach dem Ladevorgang automatisch in seine Form zurücklegt und sich somit gewissermaßen selbst aufräumt. Das aufwendige Aufrollen von Hand entfällt damit.

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  • Mit seinen Maßen von 255 x 135 x 105 mm wiegt der Dock nur 730 g und beansprucht kaum Platz im Kofferraum.

    Mit seinen Maßen von 255 x 135 x 105 mm wiegt der Dock nur 730 g und beansprucht kaum Platz im Kofferraum.

    Bild: Lapp Mobility

  • Mit seinem Gewicht von etwa 730 g und seiner Größe von 255 x 135 x 105 mm ist der Mobility Dock bauraum- und gewichtsoptimiert.

    Mit seinem Gewicht von etwa 730 g und seiner Größe von 255 x 135 x 105 mm ist der Mobility Dock bauraum- und gewichtsoptimiert.

    Bild: Lapp Mobility

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