Kombination aus Perowskit und organischem Material Neue Tandem-Solarzelle erreicht Rekordeffizienz

Solarzelle mit Passivierung im Labor unter simuliertem Sonnenlicht: Mit einer neuartigen Kombination zweier PV-Technologien konnten Forscher einen Rekordwirkungsgrad erzielen.

Bild: C. Thee Vanichangkul, Universität Potsdam
03.12.2024

Ein Team aus Potsdam und Peking hat eine Tandem-Solarzelle hergestellt, die eine neue Rekordleistung verzeichnet. Sie besteht sowohl aus Perowskit als auch aus organischem Material. Die zwei Technologien zu vereinen, war alles andere als leicht.

Den Wirkungsgrad von Solarzellen zu verbessern, um von fossilen Energiequellen unabhängig zu werden, ist ein wesentliches Ziel der Solarzellenforschung. Indem zwei Materialien kombiniert werden, die jeweils kurze und lange Wellenlängen absorbieren und damit sowohl den blauen/grünen als auch den roten/infraroten Spektralbereich abdecken, lässt sich Sonnenlicht optimal nutzen.

Die besten Rot/Infrarot-absorbierenden Teile von Solarzellen wurden bisher traditionell aus Silizium oder CIGS (Kupfer-Indium-Gallium-Selen) hergestellt. Diese Materialien erfordern allerdings hohe Verarbeitungstemperaturen und haben daher einen relativ großen CO2-Fußabdruck.

Ein Team um den Physiker Dr. Felix Lang von der Universität Potsdam sowie Prof. Lei Meng und Prof. Yongfang Li von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking kombinierte nun Perowskit mit organischen Absorbern zu einer neuen Tandem-Solarzelle. Bei den beiden Materialien handelt es sich um aufstrebende Solarzellentechnologien, die sich bei niedrigen Temperaturen verarbeiten lassen und somit weniger CO2 ausstoßen.

Den Rekordwirkungsgrad von 25,7 Prozent zu erreichen, war dabei nicht leicht. „Dies war nur möglich, weil uns zwei wichtige Durchbrüche gelungen sind“, sagt Lang.

Erstens synthetisierten Meng und Li eine neuartige Rot/Infrarot-absorbierende organische Solarzelle, die ihre Absorption noch weiter als bisher in den infraroten Bereich ausdehnt. „Dennoch waren die Tandem-Solarzellen durch die Perowskitschicht limitiert, die so konfiguriert ist, dass sie nur die blauen/grünen Teile des Sonnenspektrums absorbiert und dadurch starke Effizienzverluste aufweist“, erklärt Lang. „Um dieses Problem zu lösen, haben wir eine neuartige Passivierungsschicht auf das Perowskit aufgebracht, die Materialfehler reduziert und die Leistung der gesamten Zelle verbessert.“

Bildergalerie

  • Dr. Felix Lang (links) und Guorui He mit den neuen Perowskit-OPV-Solarzellen

    Dr. Felix Lang (links) und Guorui He mit den neuen Perowskit-OPV-Solarzellen

    Bild: C. Thee Vanichangkul, Universität Potsdam

  • Schematische Darstellung des Aufbaus einer Perowskit-organischen Tandem-Solarzelle

    Schematische Darstellung des Aufbaus einer Perowskit-organischen Tandem-Solarzelle

    Bild: Dr. Felix Lang, Universität Potsdam

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