Die 31 Masteranden aus den Studienrichtungen Wirtschaftsinformatik, Projektmanagement und Wirtschaftsingenieurwesen erhielten im Rahmen von semesterbegleitenden Projektarbeiten die Aufgabe, Use-Cases zu definieren, RPA-Skripte beziehungsweise Chatbot Skills zu erstellen und diese mit den Tools UIPath oder SAP Conversational AI umzusetzen. Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt.
Herausgekommen sind acht unterschiedliche, zum Teil fertige Lösungen, die individuell angepasst in Unternehmen eingesetzt werden können. „Die Lösungen dienen der Prozessautomatisierung und -optimierung“, erklärt Sabrina Bode, die die Projektleitung seitens der Gisa übernommen hatte. Mit den RPA- und DA-gestützten Entwicklungen, so Bode, könnten bisherige Abläufe vor allem zeitlich effizienter gestaltet und Ressourcen gewinnbringender eingesetzt werden.
Im Einzelnen wurden von den Studierenden folgende Prozesse entwickelt, die den manuellen Aufwand deutlich verringern und die Nutzerergonomie steigern sollen:
Automatisiertes Auslesen von inaktiven Nutzern/Mitarbeitern im SAP zur Gewährleistung der Systemsicherheit
Automatisiertes Überwachen der Performance von SAP GUI (der graphischen Benutzeroberfläche eines SAP-Systems) und Browser für eine bessere User Experience
Automatisiertes Auswerten von Messdaten aus Performance-Tests von Spritzpumpen
Automatisiertes Tracken margenrelevanter Kennzahlen für das Unternehmensmanagement
Abfrage von Arbeits- und Abwesenheitszeiten von Mitarbeitern mittels Chatbot zur Auswertung für Führungskräfte
Lead-Erfassung und Statusabfragen mittels Chatbot für Lead- und Accountmanagement, Vertrieb und Geschäftsführung
Chatbot als Helfer und Hinweisgeber bei Abwesenheitsanträgen
Erleichtertes Bestellen mittels Chatbot für Mitarbeiter des Einkaufs
Prof. Dr.-Ing. Lutz Klimpel hat das Semesterprojekt initiiert und seitens der Hochschule betreut. Zufrieden blickt er auf die Resultate: „Ich sehe sehr viel Potential vor mir und bin begeistert, was wir erreicht haben.“ Er betont, dass die Zusammenarbeit in dieser Form eher ungewöhnlich gewesen sei. „Für die Studenten ging es darum, gemeinsam mit den Fachbereichen der Gisa eine Aufgabenstellung zu erarbeiten und zu lösen. Das war für uns gewissermaßen ein Pilot“, so Klimpel.
Dass dieser Versuch geglückt ist, bestätigt auch Norman Klammer, Director Business Development & Innovation bei Gisa. „Ich bin beeindruckt, welche Ergebnisse in so kurzer Zeit zustande gekommen sind.“ Durch die hohe Qualität der entwickelten Lösungen veranlasst, hat Klammer die Studierenden zum Gisa Pitch Day eingeladen. Für gewöhnlich präsentieren dort Start-up-Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen. Nun haben auch die Masteranden die Möglichkeit, vor einem breiten Publikum für ihre Lösungen zu werben.