„Solaranlagen brauchen keine Kühlung, die derzeitige Hitzewelle macht ihnen nichts aus. Damit sind sie zu einer unverzichtbaren Stromquelle geworden, ohne die unser Netz nur schwer stabil zu halten wäre“, erklärt Professor Bruno Burger, der am Fraunhofer ISE die Energiedaten-Plattform Energy-Charts betreut. Da Kern- und Kohlekraftwerke aktuell ihre Leistung drosseln, um die Erhöhung der Wassertemperatur durch das eingeleitete Kühlwasser zu begrenzen, erfüllt die Photovoltaik eine wichtige netzstabilisierende Funktion.
Produktionsspitze zur Mittagszeit
Ein großer Vorteil der Photovoltaik ist die bedarfsgerechte Produktion passend zu den aktuell höheren Verbräuchen in der Mittagszeit: Wenn Klima- und Kühlanlagen auf Hochtouren laufen, haben auch die Solaranlagen ihre Produktionsspitze und speisen 25 bis 30 GW in das Netz ein. Sie sind zu diesen Zeiten der größte Energieerzeuger mit 30 bis 40 Prozent Anteil an der Stromerzeugung.
Millionen von dezentralen Einzelanlagen erzeugen den Strom nahe beim Verbraucher. Das vermindert die Übertragungsverluste und erhöht die Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Durch die hohe Einspeisung zu Spitzenlastzeiten senken die Solaranlagen sogar die Strompreise an der Leipziger Strombörse EEX.
Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Stromerzeugung im Juli bei 37,3 Prozent und damit unter dem Spitzenwert vom Mai (49 Prozent Anteil), als eine stärkere Windleistung verzeichnet wurde.