Wiedergewinnung wertvoller Materialien Recyclingverfahren für ausgediente Photovoltaikanlagen

Das ReGCell-Verfahren ermöglicht es, alle wertvollen Materialien aus ausgedienten Photovoltaikmodulen in hoher Reinheit und umweltfreundlich zurückzugewinnen, was zu einem effizienteren Materialkreislauf und weniger Ressourcenverlusten führt.

Bild: iStock, Petmal
10.06.2024

Alte Solarmodule müssen nicht im Müll enden: Vom 04. bis 05. Juni 2024 stellte Prof. Dr. Gesa Beck auf der „Woche der Umwelt“ das ReGCell-Verfahren vor – ein umweltfreundlicher Ansatz zur vollständigen Rückgewinnung wertvoller Materialien aus Photovoltaikmodulen.

Photovoltaikmodule enthalten wertvolle Materialien wie Silber, Silizium, Kupfer und ein spezielles Solarglas. Mit der zunehmenden Installation und einer Lebensdauer von bis zu 30 Jahren wird die Zahl ausgedienter Anlagen in den nächsten Jahren soweit steigen, dass kumulativ im Jahr 2030 der Müllberg alter Solarmodule etwa 1 Million t wiegt.

Aktuelle Recyclingprozesse gewinnen nur wenige Materialien in hoher Reinheit zurück, was zu Ressourcenverlusten und einem ineffizienten Materialkreislauf führt. Mit dem Verfahren von ReGCell können mit einem Green Chemistry Prozess alle Materialien in hoher Reinheit wiedergewonnen werden.

Die „Woche der Umwelt“

Die „Woche der Umwelt“ ist eine Veranstaltung des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeiers sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Vom 04. bis 05. Juni 2024 fand sie im Park von Schloss Bellevue in Berlin statt. Unter dem Motto „Zusammen für Klimaneutralität“ wurden moderne Lösungen zum Schutz der Umwelt vorgestellt.

Das Forschungsprojekt ReGCell (Projektleiterin Prof. Dr. Gesa Beck, SRH Hochschulen Berlin) wurde von einer unabhängigen Jury für die Präsentation auf der Veranstaltung ausgewählt.

Forschungsprojekts ReGCell

Das entwickelte Verfahren setzt auf die Prinzipien der „Green Chemistry“, um umweltfreundliche und wirtschaftlich sinnvolle Recyclingmethoden zu entwickeln. „Unser Ziel war es, die in kristallinen Photovoltaikmodulen enthaltenen Materialien alle mit hoher Qualität wiederzugewinnen.“ erklärt Beck. „Wir hatten dabei den Anspruch, das ReGCell-Verfahren mit möglichst wenig Energieverbrauch und ohne aggressive Chemikalien zu entwickeln.“

Das Forschungsprojekt ReGCell wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und von Februar 2020 bis Juni 2021 unter der Leitung von Beck am Institut für angewandte Ressourcenstrategien (IARS) der SRH Berlin University of Applied Sciences in Zusammenarbeit mit der TH Aschaffenburg, der RWTH Aachen und dem assoziierten Partner Hanwha Q Cells durchgeführt.

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