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Umfrage zur Mobilität der Zukunft Vertrauen in die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Automobilhersteller sinkt

Viele der Befragten sind noch zögerlich, wenn es um alternative Antriebsarten für Autos geht.

07.01.2019

Das Vertrauen in die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie ist im Vergleich zum Jahr 2017 weiter zurückgegangen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (Dena) vom November 2018. Sie gibt außerdem Einblicke in den Wissensstand sowie die Kaufbereitschaft der Verbraucher, wenn es um alternative Antriebsarten geht.

54 Prozent der Befragten finden, dass deutsche Automobilhersteller für den Wettbewerb um die Mobilität der Zukunft nicht gut aufgestellt sind (2017: 48 Prozent). 75 Prozent denken, dass die Hersteller nicht genug tun, um verbrauchs- und schadstoffarme Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Bei der Wahl der Antriebsart verschiebt sich das Interesse weiter hin zu Alternativen wie Strom, Wasserstoff oder Erdgas, aber auch der klassische Verbrennungsmotor spielt für gut ein Drittel der Verbraucher weiterhin eine wichtige Rolle.

„Der Automobilmarkt wird vielfältiger. Das Angebot an alternativen Antrieben steigt, auch bei deutschen Herstellern“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. „Doch viele Verbraucher scheinen im Moment noch abzuwarten. Es besteht eine gewisse Verunsicherung und Skepsis, die teilweise auf Wissensdefizite zurückzuführen ist.“ Es brauche laut Kuhlmann daher noch viel Informationsarbeit, wenn alternative Antriebe schneller Marktanteile gewinnen sollen. „Dies ist auch die Aufgabe der Hersteller, mit der sie verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnen können.“

Großteil glaubt an Dominanz grüner Antriebe

60 Prozent der Deutschen würden sich mittlerweile für ein Auto mit alternativem Antrieb entscheiden, wenn der Kaufpreis der gleiche wie bei einem klassischen Verbrenner wäre. Das sind zehn Prozent mehr als vor 2017. Am höchsten ist der Zuspruch mit rund 70 Prozent bei jüngeren Befragten im Alter von unter 50 Jahren. Am populärsten sind Pkw mit batterieelektrischem Antrieb. Fast jeder Vierte würde sich dafür entscheiden.

Die größte Veränderung ist bei Wasserstofffahrzeugen zu verzeichnen. Hier steigt der Zuspruch von 7 auf 15 Prozent. Andererseits würden sich 35 Prozent auch bei gleichem Kaufpreis für einen klassischen Verbrennungsmotor entscheiden (2017: 43 Prozent).

Mit Blick auf das Jahr 2030 glauben 72 Prozent der Befragten, dass alternative Antriebe den Markt dominieren werden. Im Vergleich zu 2017 hat sich dieser Wert kaum verändert. Knapp jeder Zweite sieht dabei das Batterieelektroauto in der führenden Rolle, gut jeder Zehnte setzt auf Wasserstofffahrzeuge oder Plug-in-Hybride. 22 Prozent sehen dagegen im Jahr 2030 den Verbrennungsmotor als die dominierende Antriebsart.

Informationsstand bei alternativen Antrieben geringer

Dass der Trend sich nicht schon stärker auf alternative Antriebe ausrichtet, hängt nach Einschätzung der Dena unter anderem mit einem Mangel an Information zusammen. 56 Prozent der Befragten schätzen ihr Wissen über Verbrennungsmotoren wie Benzin und Diesel als „eher gut“ ein, beim Batterieelektroauto sind es nur 30 Prozent. Noch geringer ist der Anteil der gut Informierten bei anderen alternativen Antriebsarten wie Erdgas (18 Prozent), Plug-in-Hybrid (15 Prozent) und Wasserstoff (12 Prozent).

Die Informationsplattform Pkw-Label ist eine Initiative der Dena und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Dort finden sich ausführliche Informationen zu allen alternativen Antrieben. Anwendertools ermöglichen zudem den Vergleich zwischen unterschiedlichen Antrieben in punkto Verbrauch, Emissionen und Reichweite.

Details zur Umfrage

Die Umfrage wurde von Kantar Emnid im Rahmen der Dena-Informationsplattform Pkw-Label im November 2018 durchgeführt. Telefonisch befragt wurden 1.009 Personen der deutschsprachigen Bevölkerung in Privathaushalten ab 18 Jahren.

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  • Verbreitete Skepsis: 54 Prozent glauben, dass die deutschen Automobilhersteller nicht gut aufgestellt sind für den Wettbewerb um die Mobilität der Zukunft.

    Verbreitete Skepsis: 54 Prozent glauben, dass die deutschen Automobilhersteller nicht gut aufgestellt sind für den Wettbewerb um die Mobilität der Zukunft.

    Bild: Dena

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