DNV GL hat seinen ersten Energiewende-Bericht Energy Transition Outlook: Renewables, Power and Energy Use veröffentlicht. Der Bericht befasst sich mit dem weltweiten Energiebedarf und der Energieversorgung und fasst die Auswirkungen für die Bereiche Strom und erneuerbare Energien sowie für große industrielle Energieverbraucher zusammen. Gemäß der Modellierung des weltweiten Energiesystems durch DNV GL liegt eine Ära vor uns, in der saubere Energie im Überfluss vorhanden ist.
Explodierender Strombedarf, der aber größtenteils regenerativ gedeckt wird
Die beiden wichtigsten Ergebnissen des Berichts über den Prognosezeitraum bis 2050 besagen:
Anstieg des Stromverbrauchs um 140 Prozent bis 2050 – damit wird Strom der Hauptenergieträger, gefolgt von Gas. Weitere Energieträger, z. B. Kohle, gehen deutlich zurück, während der Öl- und Gasverbrauch nur leicht ansteigen.
85 der weltweiten Stromerzeugung stammen 2050 aus erneuerbaren Quellen – Photovoltaik liefert 2050 gut ein Drittel des weltweiten Stroms, gefolgt von Onshore-Wind, Wasserkraft und Offshore-Wind, und zwar in dieser Reihenfolge.
Trotz dieses optimistischen Ausblicks sind wir dem Bericht zufolge derzeit nicht auf dem richtigen Weg, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen.
Klimawandel lässt sich nicht umkehren
DNV GL prognostiziert, dass die Menschheit das CO2-Limit von 2 °C (die Obergrenze für den CO2-Ausstoß, ohne dass ein gefährlicher Klimawandel ausgelöst wird) bereits 2041 erreicht. Damit zeichnet sich eine globale Erwärmung von 2,5 °C gegenüber vorindustriellen Werten bis zum Ende des Jahrhunderts ab, was wahrscheinlich eine gefährliche Veränderung des Klimas zur Folge hat.
Elektorfahrzeuge und Verbrenner in naher Zukunft auf Augenhöhe
Elektrifizierung des weltweiten Energiesystems ist eine Maßnahme, um die weltweite Dekarbonisierung voranzutreiben, dies beinhaltet den rapiden Anstieg von Elektrofahrzeugen. DNV GL prognostiziert, dass Elektrofahrzeuge 2022 die Kostenparität mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor erreichen und im Jahr 2033 wird es sich bei der Hälfte der weltweit verkauften neuen PKW und leichten Nutzfahrzeuge um Elektrofahrzeuge handeln.
„Unser Bericht zeigt, dass die Energiebranche über das Know-how verfügt, um das CO2-Budget der Welt intelligenter zu verwalten“, so Ditlev Engel, CEO DNV GL – Energy. „Bis 2050 wächst der Anteil des Stroms am Energiebedarf von 18 auf 40 Prozent, doch dieser Wandel erfolgt nicht schnell genug. Die Beschleunigung der Dekarbonisierung bei Wärme und Verkehr ist eine wichtige Maßnahme, um die globale Erwärmung zu bremsen.“
Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Welt
Um das Ziel einer kohlenstoffarmen Welt zu erreichen, gibt es nicht eine Lösung. Vielmehr muss sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene eine Vielzahl erreichbarer Maßnahmen ergriffen werden, wobei eine enge Zusammenarbeit innerhalb des Energiesektors und auch branchenübergreifend erforderlich ist.
Maßnahme 1: umfangreichere, frühere Umstellung auf erneuerbare Energien:
Unterstützung des Ausbaus von Offshore-Windparks
Verbesserung der Datenanalysen zur Optimierung der Leistungen von Wind- und Solarenergie, von Stromnetzen und beim Energieverbrauch
Investition in Cybersicherheit zur Sicherstellung robuster Stromversorgung
Flexibilität, Ausgleich und kostengünstige Integrationslösungen
Optimierung von Netzen für den Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien:
Maßnahme 2: umfangreichere, frühere Elektrifizierung von Wärme und Verkehr:
Verstärktes Vorantreiben der Dekarbonisierung von Wärme
Breitere Umstellung auf Elektrofahrzeuge, die zur Energieeinsparung und Emissionsverringerung beitragen
Maßnahme 3: stärkere Verbesserungen der Energieeffizienz:
Investitionen in strategisches Energiemanagement
Maßnahme 4: Änderung persönlicher Verhaltensweisen:
Steigerung der öffentlichen Akzeptanz, um das Verbraucherverhalten zu beeinflussen
Verfügbarkeit von Subventionen