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Drohnen im Trend Windrad-Inspektion (wie) im Flug

14.06.2017

Für die Wartung und Inspektion von großen Wind- oder Solarparks kommen zunehmend Drohnen zum Einsatz. Als Beispiel sei hier der fliegende Inspektor eines Hersteller aus Österreich vorgestellt.

Dass der Einsatz von Drohnen auch in der Windbranche zunehmen wird, ist für Prof. Martin Maslaton keine Frage. Der Energiejurist gehört auch dem Vorstand des 2016 gegründeten Bundesverbandes Zivile Drohnen an: „Die Einsatzmöglichkeiten, die Drohnen für die Logistik, Digitalisierung und Mobilität bieten, sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft.“

Hierzulande werden nach seiner Einschätzung die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen durch administrative Hemmnisse ausgebremst: „Die vom Bundesverkehrsministerium vorgelegte Verordnung für den Drohnen-Einsatz überlässt den Behörden die Entscheidung, ob und wann Drohnen aufsteigen können.“

Gegen Kratzer im Lack

Bei dem SensorCopter von Aero Enterprise handelt es sich um einen unbemannten, halbautomatischen Helikopter mit einer Rotorspannung von über zwei Metern. Mit diesem Fluggerät lassen sich Brücken und Staumauern inspizieren - aber auch Windenergieanlagen.

Auf dem SensorCopter sind mehrere hochauflösende Kameras und Sensoren zur Datenerhebung und Begutachtung montiert. Damit lassen sich Risse, Lack-Abplatzer, fehlende Teile, Kratzer oder Löcher an den Rotorblätter erkennen, dokumentieren und speichern. Mithilfe einer selbstentwickelten Software ist Aero Enterprise in der Lage, die während des Präzisionsflugs gesammelten Bild- und Geodaten zusammen mit den Kunden auszuwerten.

„Die Windkraftbetreiber können die möglicherweise notwendigen Reparaturen nicht nur davon abhängig machen, wie groß die Schäden sind, ob Ersatzteile und Fachpersonal verfügbar sind, sondern dabei auch Wetter und Temperatur berücksichtigen“, sagt Robert Hörmann, Geschäftsführer von Aero Enterprise.

Ein Flug kann Leben retten

Industriekletterer hängen für die Inspektion von Rotorblättern bis zu sechs Stunden in den Seilen. Dafür müssen die Anlagen abgeschaltet sein, was zu Verlusten führt. Der Einsatz der Mini-Hubschrauber hingegen dauert maximal zweieinhalb Stunden inklusive des 25-minütigen Inspektionsflugs. Die dabei ermittelten Daten über den Zustand der Windenergieanlage beziehungsweise deren Rotorblätter machen für Hörmann die Planung von Inspektionen und die dann folgenden Reparaturen einfacher.

Drohnen sollen gen Offshore aufbrechen

Bei den Inspektionen von Windenergieanlagen an Land will Aero Enterprise nicht belassen. Für das kommende Frühjahr planen die Niederösterreicher erstmals den Einsatz ihres SensorCopters in einem Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee.

„Angesichts von Wetter und Wellengang sind die Windkraftlagen auf dem Meer nur etwa an einem Drittel aller Tage im Jahr für Inspektionen zugänglich. Wenn wir diese Quote auf 50 Prozent erhöhen können, dann können die Betreiber bei möglichen Schäden wesentlich schneller reagieren“, hofft Hörmann.

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