Energy 2.0:
Was fällt Ihnen bei dem Schlagwort Energie 4.0 ein?
Antonin Guez:
Ich verbinde damit eine Menge Themen ganz unterschiedlicher Art: Zum einen volkswirtschaftliche Themen, die mit der Energiewende verbunden sind. Hier spreche ich von erneuerbaren Energien, die damit verbundenen Herausforderungen der dezentralen Erzeugung, Einbindung in das Netz, Speichertechnik und die entsprechende Flexibilität im Verteilnetz. Und natürlich auf der Verbraucherseite Energieeffizienz und Energiemanagement. Energie 4.0 ist genauso viel Innovation auf der Technik-Seite, obwohl die meisten Produkte bereits am Markt vorhanden sind. Jedoch ist die größte Herausforderung die Erstellung neuer Business-Modelle.
Die Dezentralisierung ist im vollen Gange. Wie wird in Zukunft die Netzstabilität gewährleistet sein?
Das Wichtigste ist die Messtechnik, denn viele Netzbetreiber betreiben Netze mit bis zu 60 kV mit wenig Messtechnik. Diese Technik beherrschen wir als Schneider Electric sehr gut, sie hat jedoch bis jetzt im Markt wenig Akzeptanz gefunden. Netzstabilität wird in Zukunft eine der größten Herausforderungen sein. Die Speichertechnik kann eine Schlüsselkomponente für Netzstabilität werden.
Digitalisierung, Lastmanagement, Energiemanagement hat viel mit Daten zu tun. Was passiert mit diesen Daten? Speichern Sie diese in der Cloud?
Generell sind wir ein Technologieunternehmen, das heißt, dass wir die Technik liefern, mit denen die Daten erfasst, bearbeitet und basierend darauf Entscheidungen getroffen werden können. Am Ende jedoch bleiben die Daten im Besitz des Erzeugers. Datensicherheit steht bei uns absolut im Zentrum; beim Leistungsschalter Masterpact ist es so gewesen. Die Cloud ist eine super Lösung, jedoch soll jeder Endanwender selbst entscheiden, welche Lösung er bevorzugt.
