Im Rahmen der Energy 4.0-Umfrage zum Thema Energiemonitoring sagten die Experten folgendes:
Peter Eilers, Apleona:
Das Erfassen und Monitoren von Energiedaten ist der Schlüssel zu Steigerung der Energieeffizienz. Transparente Daten liefern die Basis, um Energieverbräuche zu analysieren und Energieeffizienz-Maßnahmen zu entwickeln, umzusetzen und die Wirksamkeit der Maßnahmen langfristig zu verbessern.
Trotz der fortschreitenden Digitalisierung ist das Erfassen von verbrauchsrelevanten Daten in der Energietechnik, unter anderem aufgrund fehlender Standards, noch immer relativ komplex und teuer und damit häufig eine Hürde bei der Identifizierung von Effizienz-Maßnahmen und bei der Umsetzung von Messkonzepten.
Unser Unternehmen verfügt über mobiles Messequipment, mit dem wir Maßnahmen mit angemessenem Aufwand identifizieren und planen können. Unsere Messkonzepte zur Verifizierung der Einsparungen werden individuell auf die Maßnahmen abgestimmt, um unnötige Messkosten zu vermeiden und damit die Wirtschaftlichkeit unserer Maßnahmen für unsere Kunden zu maximieren.
Steffen Haller, Engie:
Die Energiebranche wechselt ihre Perspektive und geht weg von der Energielieferung hin zu den vom Verbraucher gewünschten Energiedienstleistungen. Energiemonitoring ist die Schlüsselkompetenz für eine Energiedienstleistung und damit entscheidend für diese neue Perspektive der Branche. Energiemonitoring-Systeme arbeiten mit sehr großen Datenmengen, so werden in einem einzigen Diagramm bis zu 18 000 Informationen dargestellt.
Bei vorhandenen Systemen treffen wir sehr oft auf zwei Probleme: Einerseits, dass die Energiedaten nicht konsistent sind und andererseits, dass die Auswertung für die Anwender komplex und zeitaufwändig ist. Selten werden Energiemonitoring-Systeme wirklich genutzt.
Eine Lösung ist Entectiv, denn diese garantiert eine komfortable Datenpflege, schnellere Auswertung durch verbesserte Algorithmen und intuitive Datenerfassung. Die Einrichtung der Systeme erfolgt durch Experten, für die Energieeinsparungen im seit 25 Jahren zum Kerngeschäft gehören.
Jon Rabinowitz, Panoramic Power
Das Thema Energie gehört auf jede Unternehmensagenda. Allerdings: Mehr als die Hälfte haben noch nicht verstanden, dass Energiemonitoring eine Voraussetzung für ein nachhaltiges Energiemanagement sein muss.
Gerade in Deutschland erfassen und messen Unternehmen ihre Energiedaten, sind aber nicht in der Lage diese so auszuwerten, dass Energiebedarf, Ressourceneinsatz und Nachhaltigkeit beeinflusst werden können. Wir haben gelernt, dass Unternehmen bei der Energieerfassung gut aufgestellt sind. Was ihnen fehlt, ist ein nachhaltiges Energiemanagement.
Hier setzen wir mit unseren Lösungen an: Wir sind in der Lage, bestehende Installationen ganzheitlich zu monitoren, zu analysieren und zu verbessern. Unser System, das sich aus walnussgroßer Sensorik und einer webbasierten Software zusammensetzt, denkt KI-basiert auch mit. Konkret heißt das: Smarte Algorithmen lernen und erkennen aus der großen Menge Energiedaten Muster für Verbesserungspotenziale.
Sebastian Winklmann, Siemens:
Energiemonitoring ist ein zentraler Bestandteil und Ausgangspunkt aller Energieeffizienzmaßnahmen speziell in komplexen Verbrauchsszenarien und Stromversorgungsinfrastrukturen, wie bei Gebäuden oder industrielle Anlagen. Energieeffizienzmaßnahmen ihrerseits stellen den größten Hebel zur Erreichung von Klimazielen dar. Die Bedeutung des Energiemonitoring wächst weiter.
Insbesondere die Weiterentwicklung in Richtung Verbrauchsvorhersage / -abschätzung, ist im Zusammenhang und mit Blick auf die Prosumer immer notwendiger. Die Steuerung der Erzeugung, gegenüber dem Verbrauch der Energie, kann verbessert werden.
Dies lässt sich durch die Transparenz der Energieflüsse, welche durch unsere Energiemonitoring-Lösung gestellt wird, einfach erreichen. Eine zusätzliche Auswertung von Netzqualitätsproblemen innerhalb der Gebäude beziehungsweise Anlagen wäre eine zusätzliche Einsparoption. Außerdem besteht die Möglichkeit die Unternehmens-IT mit den Stromversorgungsbetriebseinrichtungen (IT-OT-Integration) zu verbinden oder die Vernetzung von massenhaften Geräten im Feld. Auch könnte die Überlagerung der realen Infrastruktur mit einem digitalen Abbild beziehungsweise einem virtuellen Modell um Planungs-, Simulations- und Verbesserungsszenarien durchspielen zu können, möglich sein.
Dieter Barelmann, Videc:
Das Thema Energiemonitoring kommt bei den bisherigen Projekten mehr aus den Bereichen der energieintensiven Produktion, wie der Gebäudeautomation, aber auch aus dem Umweltbereich. Derzeit gibt es noch immer viele Neuprojekte, bei denen dieses Thema den Hintergrund bildet. Zusätzlich haben wir viele Anfragen von bestehenden Projekten, bei denen eine konzeptionell falsche Entscheidung getroffen wurde.
In der Energiebranche - also Energieerzeugung - wird das Energiemonitoring aus einer anderen Perspektive betrachtet, also weniger die 50001. Hier geht es häufig um die Verbesserung der Erzeugung durch die Anpassung an die Abnahme. Wir sehen Energiemonitoring als einen Teilbereich der gesamtheitlichen Betrachtung von den Produktionsdaten eines Unternehmens. Denn Energiedaten machen nur in der Korrelation mit den Produktionsdaten sowie den Kosten im Energieeinkauf Sinn.
Unterschiedlichste Systeme müssen als Datenlieferanten angeschlossen werden. Diese Datenmengen sind weitaus größer, die Verknüpfungen und Berechnungen um einiges umfangreicher. Die Bereitstellung der Daten muss über ein sicheres Webportal erfolgen. Ein Verbesserungspotential sehen wir noch bei der Vergleichbarkeit der Daten aus unterschiedlichen Produktionsstandorten. Dort haben wir in der letzten Zeit einige Projekte generieren können.
Torsten Hocke, Weidmüller:
Die Entwicklungen auf den Energiemärkten, sowie im Bereich der Nachhaltigkeit zeigt, dass der Energieverbrauch in der Industrie in den Fokus rückt. Der wohl wichtigste Trend ist der Zusammenwachs von Digitalisierung und Automation. Bislang hat man häufig noch historische Daten mit geringer Auflösung gesammelt. Jedoch geht der Trend hin zur Bereitstellung einer Infrastruktur die Energiedaten in Echtzeit sammelt. In erster Linie muss dazu die Erfassung funktionieren und eine Übertragungsverbindung die mit großen Datenmengen umgehen kann, vorhanden sein.
Wir haben unsere eigene Energy-Analytics-Lösung zunächst für unsere eigene Produktion geplant und implementiert. Heute bedienen wir sowohl die konkrete Anwendung in der Produktion, aber auch einen Blick auf die langfristige Perspektive. Hier bieten wir eine Toolbox, mit der verschiedene Anforderungen abgebildet werden können. Wir können damit Energiedaten von Verbrauchern im Hinblick auf Anomalien analysieren. Zum anderen können damit Verbrauchsprognosen auf Fabrikebene dargestellt werden. Mit dem ecoExplorer 4.0 können Energieströme individuell visualisiert, bewertet und verbessert werden. Auf der Hardwareebene bieten wir Lösungen vom modularen System u-remote über Peripheriegeräte bis hin zu einem Klasse A Gerät, einen individuellen Baukasten.