Kurz vor Ostern hat Sokratherm ihr zweitausendstes Blockheizkraftwerk (BHKW) ausgeliefert. Es wird am Hauptsitz des Autohauses Schnieder in Herford (NRW) eine alte Ölheizung ersetzen und zusätzlich auch noch Strom liefern.
Durch die hocheffiziente Erzeugung von 50 kW Strom und 84 kW Wärme steigert es die Energieeffizienz und reduziert sowohl den CO2-Ausstoß als auch die lokalen Schadstoffemissionen erheblich. Das BHKW erzeugt die Energie aus Erdgas und könnte mit bis zu 40 Prozent Wasserstoffanteil oder auch mit Propangas betrieben werden.
Einfache Fernüberwachung
Das gelieferte BHKW-Kompaktmodul GG 50 wird – wie auch alle anderen BHKW-Typen von Sokratherm – von einer iPC-basierten Steuerung vollautomatisch betrieben. Alle wichtigen Betriebsdaten werden laufend gespeichert und können mit einer von Sokratherm entwickelten Fernüberwachung per Notebook oder Smartphone jederzeit ausgelesen werden. Wichtige Betriebsmeldungen werden automatisch an die Servicezentrale übertragen, die dann per Fernzugriff zum Beispiel Warnmeldungen auswerten, Störungen zurücksetzen oder Kundendiensteinsätze veranlassen kann.
Zusammen mit einem 6.000 l großen Wärmespeicher wird das BHKW über 70 Prozent der jährlich von den Firmengebäuden und mehreren nahegelegenen Wohnhäusern benötigte Wärme liefern. An den wenigen sehr kalten Tagen wird anstelle des alten Ölkessels ein neuer Erdgaskessel die restliche Wärme bereitstellen. Mit dem vom BHKW erzeugten Strom werden nicht nur die Firmengebäude, sondern auch die hauseigenen E-Ladestationen mit Strom versorgt.
Für Sokratherm ist dieser zweitausendste Auftrag bereits das zweite „Stückzahl-Jubiläum“ in Herford, denn bereits Nummer 1.000 wurde ebenfalls nach Herford geliefert. Es versorgt seit zwölf Jahren mit inzwischen nahezu hunderttausend Betriebsstunden das Klinikum Herford zuverlässig und umweltschonend mit Strom und Wärme.
Effizientes Prinzip
Blockheizkraftwerke arbeiten nach dem hocheffizienten Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und werden deshalb auch staatlich gefördert. Ein Gasmotor treibt einen Generator an, der den Strom erzeugt. Die Kühlwasser- und Abgaswärme des Motors wird über ein System von Wärmetauschern an Heizwasser übertragen und so für Heizzwecke nutzbar gemacht. Durch die Nutzung dieser „Abwärme“ wird bei dem gelieferten Typ GG 50 ein Gesamtwirkungsgrad von 92,4 Prozent der im Brennstoff enthaltenen Energie erreicht.
KWK-Anlagen arbeiten deutlich effizienter als klassische Großkraftwerke, die meistens nur 30 bis 40 Prozent Wirkungsgrad erreichen, weil sie die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme über Kühltürme vernichten.
Da Blockheizkraftwerke vor allem während der Heizperiode betrieben werden, füllen sie quasi automatisch die „Stromtäler“, die durch die unregelmäßige Stromproduktion der Solar- und der Windkraftanlagen besonders im Winter entstehen. BHKW-Module können bei Netzausfall innerhalb weniger Sekunden zur Notstromversorgung gestartet werden oder auf Abruf Strom zur Netzstabilisierung einspeisen. Die Unterstützung der Stromnetze durch KWK-Anlagen wird bei zukünftig vor allem im Winter steigendem Strombedarf für Wärmepumpen immer wichtiger.