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Nach Aussagen des Umweltbundesamtes ging der Verbrauch für Brenn- und Kraftstoffe in den letzten Jahren zurück, der Stromverbrauch ist allerdings gestiegen. So meldet das Amt, dass er von 1990 bis 2011 in Deutschland um 15 Prozent zugenommen hat. Der größte Verbraucher ist dabei die Industrie – wobei zwei Drittel des Stromverbrauchs allein auf Maschinen entfallen. Eine Möglichkeit, hier den Energieverbrauch zu reduzieren, bietet sich durch den Einsatz intelligenter Automatisierungssysteme. Dadurch könnte die deutsche Industrie zehn bis 15 Prozent an Energie einsparen, so die Einschätzung des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) – das entspräche einem Einsparpotenzial von circa vier Milliarden Euro.
Für die Industrie wird das Thema Energieeffizienz daher immer wichtiger. Aber das gilt nicht nur für diesen Sektor: Auch in den Bereichen Haushalt und Mobilität spielt der sparsame Umgang mit Energie eine zunehmend größere Rolle. Somit ist klar: Intelligenten Lösungen für einen geringen Energieverbrauch gehört die Zukunft.
Hierzu gehören zum Beispiel intelligente Netze, so genannte Smart Grids. Mit dieser modernen Infrastruktur lassen sich Effizienzgewinne erzielen, denn sie kann schwankende Lastflüsse, die durch die wachsende Einspeisung von erneuerbaren Energien entstehen, im Netz erfassen und entsprechend reagieren. Und wie in vielen Bereichen unserer heutigen Welt geht es auch bei Smart Grids beziehungsweise generell beim Thema Energiesparen nicht ohne Elektronik. Daher ist auf der diesjährigen Weltleitmesse für Elektronik, die Electronica, Energieeffizienz eines der Highlight-Themen, das in allen Ausstellungsbereichen eine wichtige Rolle spielen wird.
Ein wichtiger Player aus der Elektronikbranche, der auf diesem Feld ganz oben mit spielt und auch auf der Messe ausstellt, ist Infineon Technologies. Dr. Helmut Gassel, Leiter des Geschäftsbereichs Industrial Power Control bei Infineon, erklärt, warum Energieeffizienz für sein Unternehmen im Fokus steht: „Wir stellen in ganz unterschiedlichen Märkten und Regionen eine weiter zunehmende Bedeutung dieses Themas fest – aus Umwelt-, aber auch aus Kostengründen. So werden in China ganze Busflotten für den innerstädtischen Verkehr auf Elektroantriebe umgestellt, in den USA wird für LKW mit dem elektrifizierten Highway experimentiert und in Europa setzen sich zunehmend die geregelten Antriebe für Indus-
trieanlagen durch. Auch bei Haushaltgeräten und intelligenten Haussteuerungen wird Energieeffizienz zu einem entscheidenden Kaufkriterium.“ Klar also, dass das Unternehmen auf der Messe sein gesamtes Portfolio an Leistungshalbleitern, Mikrocontrollern und Sensoren vorstellt, die etwa Waschmaschinen und Stromnetzen dabei hilft, effizienter zu werden.
Ein weiterer Bereich, wo sich hinsichtlich Energieeffizienz einiges tut, sind Displays. So haben TFT-Displays in den vergangenen Jahren bei Industrie und Verbrauchern deutliche Einsparungen erreicht. Dennoch zeigen neue Technologien, wie viel Potenzial hier noch drin steckt.
So sind mit Anzeigen mit 4-Pixelstruktur (R/G/B und
White) noch bis zu 30 Prozent Stromeinsparungen möglich. Und E-Paper und Memory-Displays verbrauchen sogar nur beim Wechsel der Displayinhalte Strom. Als ein Beispiel eines Herstellers, der Produkte aus diesem Bereich auf der Electronica ausstellt, sei hier Data Modul genannt. Das Unternehmen präsentiert beispielsweise seine EasyTouch-Displays, die für die Bedienung mit industriellen und medizinischen Handschuhen ausgelegt sind.
Aber die Besucher können sich in den Messehallen nicht nur die neueste Technik anschauen, sondern sich auch im Rahmen des Forenprogramms über aktuelle Entwicklungen und Trends informieren. So findet zum Beispiel am Dienstag, den 11. November, im Electronica-Forum die Podiumsdiskussion zu „Energy Efficient Semiconductors – How They will Change our Lives. From Energy Harvesting to IoT, Smart Production, Smart Buildings, Smart Grids and beyond” statt.
