Steffen Bersch, SSI Schäfer Lernende Logistik

Steffen Bersch ist CEO der SSI SCHÄFER Gruppe.

Bild: SSI Schäfer
17.11.2021

Kunden lernen schnell, die Vorteile einer umgehenden Lieferung und höherer Servicequalität zu schätzen. Dies erhöht den Druck auf Unternehmen, die immer komplexeren Kundenwünsche noch effizienter zu erfüllen. Aber es wächst auch die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und Technologien auszuprobieren. Die Digitalisierung schwebt nicht über diesen Dingen. Sie macht Prozesse einfacher und lässt Systeme „lernen“.

Nach einem Jahr Corona-Pandemie ist aus dem Notmodus der ersten Monate längst ein „new normal“ geworden. Vor dem Hintergrund dieser noch nie dagewesenen Herausforderung tritt eines klar hervor: Neue Technologien wie Machine Learning und Megatrends wie die Digitalisierung stellen ihren Wert unter Beweis und weisen uns den Weg raus aus der Krise.

Es gibt weitere wichtige Trends, die einen großen Einfluss auf die Intralogistik haben. Dazu gehören der weltweite Zug der Menschen in die Städte, der Aspekt der Nachhaltigkeit, der exponentielle Anstieg des E-Commerce, die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach individuellen und schnellen Lösungen und der daraus resultierende Druck auf Unternehmen, die immer komplexeren Verbraucherwünsche effizienter und damit schneller und kostengünstiger, aber auch nachhaltiger zu bedienen. Von den Unternehmen wird eine enorme Flexibilität im Umgang mit ihren Kunden sowie im Bereich der Fertigung und Logistik abverlangt.

Um dies leisten zu können, steigt der Bedarf an Automatisierung mit zuverlässigen, technologischen und digitalen Innovationen. Gefragt ist eine rasche Auftragsabwicklung bei gleichzeitig höchstem Servicelevel. Dabei wird verstärkt mit Künstlicher Intelligenz gearbeitet, um zum Beispiel das Bestellverhalten der Kunden besser zu prognostizieren und die Warenbestände und Abläufe zu optimieren. Software-Lösungen und Daten werden genutzt, um die Unternehmensprozesse in den immer dynamischeren Märkten aktiv zu steuern. Erst die vollständige Vernetzung – das heißt auch die Interaktion aller Logistiksysteme – sorgt dafür, dass Digitalisierung und Daten ihren geballten Vorteil für den entfalten, der sie richtig nutzt.

Als Intralogistikspezialist ist SSI Schäfer hierbei der Enabler. Unsere Hauptaufgabe ist es, unsere Kunden mit lösungsorientierter Intralogistik zu befähigen, die steigenden Erwartungen und Bedürfnisse ihrer Kunden effizienter und nachhaltiger zu erfüllen. Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst und mit unseren innovativen Produkten und Services sehr gut vorbereitet.

In den nächsten Monaten und Jahren werden wir in erster Linie die Digitalisierung zielgerichtet und konsequent vorantreiben – für kleine und mittelständische wie auch Großunternehmen. Um die Bedeutung der Digitalisierung zu erkennen, genügt ein kurzer Blick auf einen Fakt: Etwas mehr als die Hälfte der Fortune 500-Unternehmen, die im Jahr 2000 existierten, sind inzwischen von der Bildfläche verschwunden – die meisten hatten den Megatrend Digitalisierung verschlafen oder falsch eingeschätzt.

Digitalisierung macht Prozesse einfacher, da sie durch den ständigen Abgleich von Daten Angebot und Nachfrage in perfekten Einklang bringt. Lagerkapazität ist zum Beispiel per se Verschwendung, denn Ware, die lagert, hilft niemandem. Zustellwege sind immer zu lang: Je kürzer sie werden, desto weniger Ressourcen werden verschwendet und desto schneller bekommt der Kunde sein Produkt. Digitalisierung hilft dabei, in real time, also live, genau diese Missverhältnisse zu optimieren. Das Ziel ist quasi eine lernende Logistik, die sowohl automatisiert als auch agil ist, die in der Lage ist, sich an die Bedingungen anzupassen und zu lernen, wenn sich die Bedingungen von Angebot und Nachfrage ändern.

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