Europäische Ressourcensouveränität steigern Isotopenreine „quantum-grade“-Materialien für Hochleistungstechnologien

Verwendung finden können isotopenreine Materialien zum Beispiel in der Herstellung von Chips für Quantencomputer.

Bild: publish-industry, DALL-E
20.08.2024

An der BTU ist das Forschungsprojekt „HoCHQuant“ gestartet, welches sich mit der Herstellung von isotopenreinem „quantum-grade“-Materialien beschäftigt, die derzeit noch nicht auf dem Weltmarkt verfügbar sind. Die Materialien dienen unter anderem als Rohmaterial für neue Werkstoffe mit hoher Wärmeleitfähigkeit.

Am Fachgebiet Physikalische Chemie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) ist das Forschungsprojekt „HoCHQuant“ zur Herstellung von sogenannten isotopenreinen „quantum-grade“-Materialien gestartet. Diese dienen als Rohstoffe für Zukunftstechnologien wie Quantencomputer und für Hochleistungsoptiken.

Aufbau einer neuen Wertschöpfungskette in der Lausitz

Im Projekt „HoCHQuant“ beschäftigt sich ein vierköpfiges Forschungsteam an der BTU unter der Leitung von Dr. Owen C. Ernst mit der Herstellung der isotopenreinen Halbleiter-Wasserstoffe Silan-28 und German-73d. Aufgrund ihrer veränderten physikalischen und chemischen Eigenschaften bieten diese gegenüber ihren herkömmlichen Varianten eine höhere Stabilität für Quantenprozesse. Zudem dienen sie als Rohmaterial für neue Werkstoffe mit außergewöhnlich hoher Wärmeleitfähigkeit.

Rohstoffe dieser Güteklasse sind derzeit nicht auf dem Weltmarkt erhältlich. Ziel des Forschungsprojektes ist deshalb, das Herstellungsverfahren zur Marktreife zu bringen und die Quantum Grade Materials GmbH zu gründen, die diese Marktlücke schließt. Mit dieser Idee konnte das Team 2023 den Lausitzer Existenzgründerwettbewerb gewinnen. Verwendung finden können isotopenreine Materialien zum Beispiel in der Herstellung von Chips für Quantencomputer. Potenzielle Kunden sind beispielsweise einige der Unternehmen, die in den vergangenen Monaten ihre Ansiedlungen in der Region angekündigt haben.

Dazu sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Hübner, Hauptberuflicher Vizepräsident für Forschung und Transfer an der BTU: „Mit dem Projekt „HoCHQuant“ wollen wir die Lausitz als Ausgangspunkt einer Wertschöpfungskette für Quanten- und andere Zukunftstechnologien etablieren. Das ist nicht nur gut für unsere Region, sondern trägt auch zur Stärkung der europäischen Ressourcensouveränität bei.“

Laufzeit und Partner

Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren, vom 1. Juni 2024 bis zum 31. Mai 2026. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und durch die Europäische Union aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Im Rahmen des „EXIST Forschungstransfers“ erhält die BTU dafür rund 900.000 Euro.

Jahrelange Erfahrung für die Materialien der Zukunft

Konkret umgesetzt wird das Projekt am BTU-Campus in Senftenberg und am Dock 3 Lausitz, einem Kompetenzzentrum für Gründer und Gewerbe im Industriepark Schwarze Pumpe. Das Institut für Materialchemie an der BTU in Senftenberg befasst sich bereits seit vielen Jahren mit dem Design von Materialeigenschaften und hat bereits mehrere Kooperationen mit regionalen und überregionalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen geschlossen.

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