Assistenten retten Leben dank immer ausgefeilterer Technologie - seit Mai 2013 beispielweise setzt Volvo zusätzlich zur Fußgängererkennung eine Radfahrererkennung ein. Alle mit dem elektronischen System ausgestatteten Fahrzeuge erhalten ab Modelljahr 2014 auch die Radfahrer-Erkennung. Diesen Weg geht man auch im Forschungsprojekt Ko-Fas, an dem unter anderem BMW beteiligt ist (s. auch Seite 8). Im Teilprojekt Ko-Tag ermöglicht ein transpondergestütztes Verfahren eine von Sichtverbindungen unabhängige Ortung und zuverlässige Klassifizierung auch von schwächeren Verkehrsteilnehmern und kann so entstehende Konfliktsituationen frühzeitig erkennen und entschärfen. Dafür sind Passanten, Radfahrer und Autos mit speziellen Sensoren ausgestattet, die ständig Signale senden, um die exakten Standorte und Bewegungen vorhersehen zu können.
Die richtige Lücke finden
Aber es geht nicht immer um Leben und Tod: Ein Einparkassistent wie zum Beispiel der von Bosch parkt das Auto in mehreren Zügen am Straßenrand ein. Ihm reichen dafür Lücken aus, die gerade mal 80 Zentimeter länger sind als das Fahrzeug - mancher Automobilist fährt da lieber weiter. Mit dem Querparkassistenten, der in Parkflächen im rechten Winkel zur Fahrbahn lenken kann, tasten seitlich in das Fahrzeug integrierte Ultraschallsensoren die Umgebung ab und das Steuergerät erkennt eine geeignete Parklücke. Dann berechnet die Elektronik die günstigsten Lenkmanöver und steuert das Fahrzeug in die Parklücke. Der Fahrer kontrolliert das Einparken durch Gasgeben, Bremsen und Schalten. Mithilfe von Valet Park4U von Valeo kann ein Fahrer sein Fahrzeug bereits am Eingang eines Parkhauses oder einer Tiefgarage verlassen. Das Auto findet von allein einen Parkplatz und parkt ein. Dazu aktiviert der Fahrer über sein Smartphone das automatische Einparksystem. Der Wagen übernimmt die Steuerung und sucht einen passenden Parkplatz, um dann mithilfe des vollautomatischen Parksystems einzuparken. Der Fahrer wird lediglich informiert, sobald der Vorgang abgeschlossen ist. Auf die gleiche Weise kann der Fahrer sein Smartphone verwenden, um sich am Ausgang des Parkplatzes von seinem Fahrzeug später wieder abholen zu lassen. Das System verwendet Ultraschallsensoren, Kameras und eine Laserscanner-Technologie, um statische oder bewegliche Hindernisse zu erfassen. Die eingebauten Kameras können Bilder direkt auf den Smartphone-Bildschirm des Fahrers übertragen, so dass dieser den Vorgang auch aus der Ferne überwachen kann.
Rundumsicht nicht nur zum Einparken
Um alles rund um das Fahrzeug im Blick zu haben, sei es beim Fahren oder beim Einparken, gibt es Radarsensoren, die permanent die Fahrzeugumgebung überwachen. Die Radarfamilie AC1000 von TRW beispielsweise bietet eine 360-Grad-Umgebungserkennung, die eine Vielzahl an Sicherheits- und Komfortfunktionen unterstützt. Damit lassen sich beispielsweise Funktionen wie adaptive Geschwindigkeitsregelung, vorausschauende Kollisionswarnung, Kollisionsminderungsbremse, automatische Notfallbremse, Fußgängererkennung, Tote-Winkel-Überwachung und Spurwechsel- sowie Kreuzungsassistent realisieren.Die Entwicklung von intelligenten Surround-View-Systemen für Pkw ist ein wichtiger Baustein für das automatisierte Fahren. Das System von Continental besteht typischerweise aus vier Kameras und wird nicht nur in der Lage sein, Objekte und Fußgänger zu erkennen, sondern den Fahrer ebenfalls zu warnen oder das Fahrzeug abzubremsen, sollte die Situation kritisch werden. Eine elektronische Steuereinheit setzt die einzelnen Bilder der Kameras zu einem Gesamtbild zusammen, sodass der Fahrer - beispielsweise auf einem Display im Cockpit - sein gesamtes Fahrzeugumfeld dort wie aus der Vogelperspektive sieht. Auch die Erfassung von kreuzendem Verkehr vor und hinter dem Fahrzeug, das Spurhalten, das Erkennen von Objekten im toten Winkel sowie autonomes Parken können damit umgesetzt werden.
Vernetzung bringt ein Plus an Sicherheit
Nur wenn Sensoren, Ultraschall, Radar oder Kameras miteinander vernetzt sind und die richtigen Daten an den Fahrer weitergeben, sind kritische Situationen vermeidbar. Die Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer untereinander und mit der Infrastruktur bringt ein weiteres Plus an Sicherheit mit sich. Denn, nur wenn alle miteinander reibungslos kommunizieren, stehen die Chancen gut, schwächere Verkehrsteilnehmer, wie zum Beispiel spielende Kinder, zu schützen und Unfälle zu vermeiden.