Anlagenbetreiber stehen unter Druck: Verschärfter Wettbewerb, kurze Produktlebenszyklen und hohe Sicherheitsanforderungen stehen dem Wunsch nach hoher Overall Equipment Efficiency (OEE) und niedriger Total Cost of Ownership (TCO) gegenüber. Das Ergebnis sind moderne, hochproduktive, aber auch sehr komplexe Industrieanlagen. Diese Entwicklungen beeinflussen auch die Instandhaltung. Anlagenbetreiber entwickeln deshalb neue Strategien, wobei vorwiegend organisatorische und weniger technische Anforderungen erfüllt werden müssen. Grundvoraussetzung ist der Einsatz eines effizienten Datenmanagementsystems. Denn für eine erfolgreiche Instandhaltung müssen dem Wartungspersonal die richtigen Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort vorliegen. Erst dann können erfolgreiche Instandhaltungsmaßnahmen geplant und ergriffen werden. Neben höherer Anlagenkomplexität spricht auch die beständig steigende Datenflut für leistungsstarke Werkzeuge, die ein wirkungsvolles Anlagenmanagement ermöglichen. So ist es mittlerweile nicht ungewöhnlich, dass in Industrieanlagen Datenmengen im Terabyte-Bereich verwaltet werden müssen. In einigen Betrieben liegt die Dokumentation zum Teil noch in unübersichtlicher Papierform vor. Häufig spiegelt auch die existierende Dokumentation nicht den ursprünglichen Zustand der Anlage wider, da Veränderungen nur unzureichend oder gar nicht dokumentiert wurden. Effizientes Datenmanagement sieht anders aus - ist für eine erfolgreiche Instandhaltung aber absolut notwendig. Deshalb versuchen Anlagenbetreiber, ihr Datenmanagement durch den Einsatz von Software-Anwendungen zu optimieren. Bei den eingesetzten Systemen handelt es sich jedoch meist um spezifische Insellösungen. Diese decken nur Teilbereiche einzelner Gewerke oder spezieller Funktionalitäten ab. Obwohl diese Software-Systeme ein Schritt in die richtige Richtung sind, weisen sie auch eine Vielzahl von Nachteilen auf: hoher Verwaltungs- und Datenpflegeaufwand, eingeschränkte Möglichkeiten übergreifender Auswertungen, Schnittstellenproblematiken, Unübersichtlichkeit und Datenredundanz oder ein großer Bedarf an Spezialisten für die Systempflege und -wartung. Eine andere Möglichkeit bietet Siemens mit Comos. Diese Software für Anlagenplanung und -betrieb besitzt eine ganzheitliche und einheitliche Datenplattform. Sämtliche Daten des Ist-Zustands der Anlage werden in digitaler Form widergespiegelt. Notwendige Informationen, etwa technische Daten oder die dreidimensionale visuelle Abbildung der Anlage, stehen dem Instandhaltungspersonal aktuell zur Verfügung. Alle Daten liegen dabei transparent und konsistent vor und aufkommende Fragen können umgehend beantwortet werden: Muss ein Anlagenteil zur Reparatur abgeschaltet werden? Wenn ja, können gleich weitere präventive Wartungsarbeiten in diesem Bereich vorgenommen werden? Ist das defekte Teil ohne große Probleme zugänglich oder müssen vorher andere Anlagenteile ausgebaut werden? Welche Hilfsmittel müssen organisiert werden? Wird das defekte Teil auch in anderen Anlagenbereichen eingesetzt? Das ganzheitliche Datenmanagementsystem liefert zu jeder Frage die nötigen Informationen für gezielte Aktivitäten, um den Störfall effizient zu beheben oder um präventive Wartungsarbeiten vorzunehmen. Ein solches Datenmanagement setzt voraus, dass die Anlage funktionsorientiert und nicht getrennt nach Gewerken und Fachdisziplinen betrachtet wird. Der objektorientierte Lösungsansatz von Comos verfolgt genau diesen Gedanken. Objektorientierung meint dabei die ganzheitliche Beschreibung eines Bauteils oder Objekts. Viele Einzelaspekte der unterschiedlichen technischen Disziplinen beziehungsweise Gewerke ergeben für das spezielle Bauteil ein Gesamtbild. Zugehörige Datenblätter, Listen und andere Dokumente sind direkt mit den entsprechenden Objekten verknüpft.
Schneller Zugriff auf die richtigen Daten
Voraussetzung hierfür ist eine Offenheit des Gesamtsystems, die die Integration und die anschließende Verwaltung von unterschiedlichen externen Datenformaten erlaubt. So kann komfortabel zwischen den verschiedenen Dokumententypen und den einzelnen Objekten navigiert werden. Je nach Bedarfsfall können die Verantwortlichen schnell auf die erforderlichen Daten zurückgreifen und diese durch Abfragen entsprechend filtern und aufbereiten. Auch die Performance der Software-Lösung wurde mit der letzten Version weiter verbessert, um eine noch schnellere Verarbeitung großer Datenmengen zu erreichen. Anwender bestätigen, dass sie in kürzester Zeit einen transparenten Gesamtüberblick erhalten und mit gezielten Maßnahmen einen produktiveren Anlagenbetrieb realisieren. Idealerweise wird Comos mit ihrer einheitlichen Datenplattform schon bei der Anlagenplanung eingesetzt. So kann der Übergang von der Anlagenplanung zum -betrieb nachhaltig optimiert werden. Synchronisierungsprobleme und Qualitätsverluste durch Verwendung unterschiedlicher Datenbanken und Systeme entfallen. Außerdem wird eine Qualifizierung der Engineering-Daten aus der Planungsphase für den späteren Betrieb erleichtert. Denn schließlich werden nicht alle Daten aus der Planungsphase auch im Anlagenbetrieb benötigt. Doch auch die nachträgliche Implementierung der Software in bestehende Anlagen ist jederzeit möglich. Die bestehende Anlagendokumentation kann problemlos in die Comos-Datenbank integriert werden.