Eigentlich sollte man immer nur Wasser trinken. Oder Tee und Kaffee. Hauptsache ungesüßt, denn Zucker und Süßstoff sind bekanntermaßen nicht gesund. Aber eine kühle Limonade ist einfach zu lecker. Wenn doch das Wasser genauso schmecken würde - ohne aber die Kalorien. Das haben sich Forscher an der Universität Singapur auch gedacht und haben sich was Magisches einfallen lassen: elektrische Stimulation.
Wasser trinken und Limonade schmecken
Möglich wird das Trinkerlebnis mithilfe von Buetooth und einem ungewöhnlichen Glas, das sich die Besonderheit der menschlichen Zunge zunutze macht. Sie hat verschiedene Bereiche, die die jeweiligen Geschmacksrichtungen schmeckt. Stimuliert man diese Areale, glaubt der Proband, das jeweilige Aroma tastsächlich zu schmecken.
im ersten Schritt haben die Forscher den pH-Wert einer Limonade gemessen und die Farbe mit einem RGB-Sensor der echten Limonade angepasst. Diese Farbsignale wurden via Bluetooth an ein mit LEDs am Boden und Elektroden am Rand nachgerüstetes Glas gesendet. Die LEDs lassen das Wasser optisch wie Limonade erscheinen. Die Elektroden stimulieren die entsprechenden Areale auf der Zunge.
Probanden merkten wenig Unterschiede
Die Forscher haben Probanden dazu eingeladen, sechs verschiedene Limonaden zu testen. Sie sollten die Getränke optisch und geschmacklich begutachten und vorab schätzen, wie sauer die Limonade schmecken wird. Optische Unterschiede wurden dabei nicht festgestellt, jedoch wurde das Wasser als sauerer eingeschätzt. Beim Geschmackstest widerlegte sich dieser Glaube und die tatsächliche Limo war saurer. Die Forscher nehmen an, dass die elektrische Stimulation im Wasser abgeschwächt wird.
Das Forscherteam ist mit den ersten Ergebnissen zufrieden und möchte im nächsten Test noch mehr erreichen. Das Team will den Geruch, den Kohlesäuregehalt und die Temperatur der echten Limo so anpassen, dass es gar keine Unterscheidungen in der Wahrnehmung mehr gibt. Zukünftig könnte es also einen riesigen Konkurrenten zu allen Diätgetränken geben. Das große Ziel für die Zukunft hinter dem Projekt ist allerdings, Geschmäcker über das Internet teilen und gemeinsam erleben zu können.