Die Stadt München will Carsharing stärker fördern und am Mittleren Ring rund 1500 Kfz-Stellplätze in zusätzliche Parkflächen für Carsharing-Autos, in weitere Mobilitätsstationen sowie Fahrradabstellflächen umwandeln. Geplant ist zudem, die Gebühren zu halbieren, die die Anbieter an die Stadt für Parkmöglichkeiten entrichten und die Obergrenze von 500 erlaubten Fahrzeugen pro Unternehmen abzuschaffen. Über den Entwurf der Münchner Stadtverwaltung stimmt der Stadtrat voraussichtlich im Dezember dieses Jahres ab. „Wir hoffen, dass dieser einmalige Vorschlag der Verwaltung die Unterstützung des Stadtrates findet. Es ist der richtige Schritt, um dem wachsenden Verkehr in München mit stadtverträglicheren Mobilitätsformen entgegenzuwirken – und Carsharing kann hierbei eine Hauptrolle spielen“, sagt Citee-Car-Chef Bill Jones. Jedes Carsharing-Auto ersetzt mehrere Privatwagen und verbessert die städtische Verkehrssituation, wie eine Vielzahl von Studien und das Pilotprojekt in München zeigen.
Carsharing-Nutzer schaffen Privatwagen ab
Bereits im April 2011 startete die Stadt München ein auf vier Jahre ausgelegtes Carsharing-Pilotprojekt, an dem auch der Anbieter Citee-Car seit zwei Jahren teilnimmt. Der Langzeitversuch sollte klären, ob sich durch Carsharing die Zahl der Fahrzeuge auf Münchens Straßen insgesamt senken lässt. Wissenschaftler der Universität Dresden bestätigen dies nun nach Auswertung der Daten des Langzeitversuchs: Zehn bis zwanzig Prozent der Nutzer haben im Untersuchungszeitraum ihren Privatwagen abgeschafft – und das in erster Linie aufgrund des vorhandenen Carsharing-Angebots. Unterm Strich ersetzt damit jedes Carsharing-Auto in München drei private Fahrzeuge. Laut Bundesverband Carsharing (BCS) können es sogar bis zu zehn Privatwagen sein.
Citee-Car bietet seit 2012 standortbasiertes Carsharing für Firmen- und Privatkunden in elf deutschen Städten an. Registrierte Kunden können alle Fahrzeuge städteübergreifend per Web, App oder Hotline rund um die Uhr reservieren, buchen und fahren.
Neue Smart Fortwo für Car2go-Kunden
Car2go, der zum Daimler-Konzern gehörende Marktführer im stationsunabhängigen Free-Floating Carsharing, setzt in Berlin, Hamburg und München insgesamt 1600 neue Smart Fortwo ein. In München wird zudem die Gesamtzahl verfügbarer Fahrzeuge von derzeit 300 auf insgesamt 500 erhöht. In Berlin werden rund 900 neue Fahrzeuge und in Hamburg knapp 200 Smart Fortwo der aktuellen Baureihe auf die Straßen gebracht. Alle Zweisitzer sind dem Carsharing-Anbieter zufolge mit der modernsten Telematik-Generation ausgestattet und können mit der car2go-App via Smartphone angemietet werden. Ein Wechsel zwischen dem Smartphone für die Fahrzeugsuche und -reservierung sowie der Mitgliedskarte für den eigentlichen Mietprozess soll künftig nicht mehr notwendig sein. Im kommenden Jahr soll an weiteren Standorten die neue Smart-Generation zum Einsatz kommen.
Die neuen Smart Fortwo des Carsharing-Unternehmens sind mit dem Smart-Media-Navigationssystem ausgestattet, welches unter anderem Live-Verkehrs-Dienste bei der Routenberechnung ermöglicht. Kleine Veränderungen im Mietprozess soll es hinsichtlich der Position des Schlüssel und Kartenhalters geben, welcher sich nun links neben dem Lenkrad befindet. Als zusätzlicher Service ermöglicht ein Smartphone-Ladekabel im Fahrzeug das Laden der gängigsten Modelle während der Fahrt.