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Wohnpreise Günstigere Mieten in deutschen Grosstädten

Wohnen in der Großstadt: Mietwohnungen sind für Durchschnittsverdiener laut einer Studie des IW erschwinglicher geworden.

Bild: elxeneize/iStock
05.04.2016

Seit 2010 ist das Wohnen den meisten Großstädten Deutschlands real gerechnet erschwinglicher geworden: Die Nettokaltmieten sanken im Verhältnis zur Kaufkraft. Dies ergab eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

Wohnen in deutschen Großstädten ist in den vergangenen fünf Jahren relativ gesehen günstiger geworden. Denn die Einkommen sind im Schnitt schneller gestiegen als die Mieten und die Selbstnutzerkosten, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Allerdings profitieren von der Entwicklung hauptsächlich Gutverdiener und Wohlhabende.

Sowohl Mieten als auch Wohnen im Eigentum ist seit 2010 in den meisten deutschen Städten laut des IW real gerechnet erschwinglicher geworden: Die Nettokaltmieten sanken im Verhältnis zur Kaufkraft außer in Berlin und Stuttgart in allen deutschen Großstädten. Wohneigentum wurde – nicht zuletzt unter Berücksichtigung der Kaufpreise, Zinsen und der Grunderwerbsteuer – sogar in allen sieben betrachteten Städten günstiger. Dabei sind Miet- und Kaufpreise in den Großstädten aber immer noch höher als im Bundesdurchschnitt. Auch bereinigt um die Kaufkraft zahlen Münchner für ihre Mieten über 50 Prozent mehr als der durchschnittliche Mieter oder Wohnungsinhaber.

Kaufen ist zudem inzwischen deutlich günstiger als Mieten, ergab die Studie. Der Preisvorteil ist in den vergangenen fünf Jahren auf rund ein Drittel gestiegen. Grund dafür sind vor allem die gesunkenen Zinsen. In Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main ist der Vorteil noch größer: Selbst wenn die erwarteten Wertsteigerungen der Grundstücke herausgerechnet werden, bleibt Kaufen hier günstiger als Mieten.

Das Problem: Nur für den Durchschnittsverdiener sind Mieten erschwinglicher geworden – Menschen, deren Einkommen nicht gestiegen sind, zahlen für ihre Miete relativ gesehen mehr. „Studenten, Auszubildende und Arbeitssuchende werden durch die Wohnkosten stärker belastet als früher“, so IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Auch wenn es ums Kaufen ginge, profitieren hauptsächlich Menschen mit hohen Ersparnissen. Denn um eine Wohnung zu kaufen, ist oft Eigenkapital von 50.000 Euro oder mehr nötig, bevor Banken einen Kredit zusagen. „Wenn die Politik auch Geringverdienern den Wohnungskauf ermöglichen will, muss sie über staatlich garantierte Kredite nachdenken“, so Voigtländer.

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