Container-Stationen Druckluft vor der Tür

Der große Vorteil von Containerlösungen ist, dass sie nahezu überall vor Ort betriebsfertig, kosten- und zeitreduziert installiert werden können.

Bild: iStock, sewer11
19.03.2025

Wer über Druckluftversorgung nachdenkt, sollte auch Container-Lösungen in Betracht ziehen. Diese sind nicht nur genauso effizient, wirtschaftlich und zuverlässig wie fest installierte Stationen, sondern auch noch sehr kompakt und flexibel einsetzbar. Sie werden für Unternehmen der Lebensmittelindustrie maßgeschneidert und finden ihren Platz an Stellen, die sonst kaum in Betracht gezogen werden.

Die Möglichkeiten, die Container-Lösungen bieten, sind nahezu unbegrenzt. Ob als vorgefertigte Variante, die in kürzester Zeit vor Ort bereitsteht oder ob für den Betreiber maßgeschneidert zusammengestellt und aufgebaut, ob zur kurzzeitigen Überbrückung von Druckluftengpässen, als Übergangslösung oder als dauerhaft installierte Druckluftstation. Ob im eigenen Besitz, gemietet oder als Betreibermodell – die Auslegung ist genauso vielseitig, wie das mögliche Einsatzgebiet. Container-Lösungen gibt es für alle Bedarfe: Sei es zum Transportieren und Verpacken, als normale Steuerluft mit geringerer Reinheitsanforderung bis zur Abfüllung und Reinigung, mit höchsten Qualitätsanforderungen an die Druckluft. Sie werden individuell auf die Bedürfnisse des Kunden ausgelegt und sind für den Betrieb in Temperaturbereichen von -20°C bis +45°C geeignet. Viele verschiedene Unternehmen der Getränkeindustrie weltweit haben diese Art der Druckluftversorgung bereits für sich entdeckt.

Der große Vorteil dieser Containerlösungen ist, dass sie nahezu überall vor Ort betriebsfertig, kosten- und zeitreduziert installiert werden können. Besonders wenn wenig Platz vorhanden ist oder wenn – zum Beispiel bei einer Expansion des Betriebes – der Platz knapp wird, schaffen sie Abhilfe, indem sie etwa auf dem Dach oder unmittelbar neben einem bestehenden Gebäude platziert werden können. Auch als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Station oder als Ersatz für diese, sind sie eine interessante Variante. Wird aufgrund von Kapazitätserweiterungen zum Beispiel der Raum, in dem sich zuvor die Druckluftversorgung befunden hat, für Produktionszwecke benötigt, kann ein Container, der außerhalb des Gebäudes aufgestellt wird, dafür sorgen, dass im Gebäude mehr Platz zur Verfügung steht.

Genauso wie bei einer Druckluftstation im Gebäude können die Druckluft-Container auch an unterschiedlichen Stellen im Werk verteilt aufgestellt werden und trotzdem miteinander verbunden sein. In einem solchen Fall empfiehlt sich der Einsatz einer übergeordneten Steuerung.

Sofort einsatzbereite Lösungen

Die schnellste Variante ist der Einsatz von bereits vorgefertigten Container-Lösungen, wie zum Beispiel Contain-Air. Gerade wenn es darum geht, einen kurzfristigen Engpass zu überbrücken aber wenn die eigene Station umgebaut oder gewartet werden muss, bieten sich solche Sofort-Lösungen an, die auch als Miet-Modell kurzfristig und zuverlässig zur Verfügung stehen.

In diesen Containern ist eine komplette Druckluftstation untergebracht, die mobil, platzsparend und leise überall effizient und zuverlässig Druckluft liefert. Diese Stationen sind auch für Betreiber mit besonders hohen Anforderungen an die Qualität der Druckluft geeignet, wie es die Lebensmittelindustrie erfordert, da der Schraubenkompressor im Inneren nicht nur ölfrei verdichtet, sondern zusätzlich mit einem integrierten Rotationstrockner versehen ist, sodass Drucktaupunkte bis -30°C erzielt werden können. Durch die innovative Trocknungsmethode kann sich zudem kein Kondensat und im Winter auch kein Eis in der Druckluftleitung nach dem Container bilden. Ein zusätzliches mobiles Trocknermodul wird also nicht benötigt. Weitere Druckluftaufbereitungskomponenten wie Aktivkohleeinheiten und Mikrofeinfilter können bei Bedarf ebenfalls eingesetzt werden. Standard Container-Maße garantieren einen schnellen und unkomplizierten Transport der „Plug-and-play“-fertigen Stationen.

Dank einem leicht zu bedienenden Anschlussboard für Rohre und Kabel, kann die Container-Station unmittelbar und quasi an nahezu jedem Ort in Betrieb genommen werden, und steht auch bei einem betrieblichen Notfall sehr schnell zur Verfügung. Da der Container über eine ausgeklügelte Schalldämmung verfügt, kann er bedenkenlos im innerstädtischen Bereich oder in der Nähe von Büro- oder Wohngebäuden betrieben werden. Zusätzlich stellen Isolierung und Beheizung sicher, dass die Station bei nahezu allen Temperatur- und Witterungsverhältnissen einsetzbar ist. Sollte mehr Druckluft benötigt werden, als eine einzige Station liefern kann, so ist es möglich, mehrere dieser vorgefertigten Container-Stationen parallel zu schalten und so nahezu jede benötigte Liefermenge abzudecken.

Lösungen nach Maß

Wer spezielle Anforderungen an die Druckluftqualität und -menge hat, kann sich für eine maßgefertigte Container-Lösungen entscheiden. Wie bei jeder Planung einer Druckluftversorgung sind auch bei dieser Variante der tatsächliche Bedarf und der Einsatz der Druckluft für den Aufbau und die Art der Komponenten entscheidend, die sich am Ende in der Container-Station befinden. Die gesamte Planung der Druckluftstation sollte daher von eigens für diesen Zweck geschulten Ingenieuren in enger Absprache mit dem Betreiber der Station erfolgen. Die Expertise von Fachleuten ist deshalb wichtig, weil es nicht nur darum geht, einfach einen Kompressor in einen Container zu stellen, sondern weil bei einer solchen Konstruktion vieles berücksichtigt werden muss. Angefangen von den bereits genannten passenden Komponenten über die Verrohrung, die Kühlung, die Heizung, die Steuerung mit Überwachung und vieles mehr. In dieser Phase werden zusätzlich zu den benötigten Betriebsparametern, zum Beispiel die vorherrschenden Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Staubbelastung, Luftfeuchtigkeit und sonstige Besonderheiten hinterfragt.

Der Container selbst ist im optimalen Fall ein isolierter Stahlcontainer und statisch so ausgelegt, dass er an den Containerecken verhoben werden darf. Er ist komplett verrohrt und verkabelt und beinhaltet einen Schaltschrank mit Leistungsverteilung, automatischem Lüftungssystem, Heizkörper sowie Beleuchtung, wobei die genaue Ausführung von den jeweiligen Betreiberwünschen und -anforderungen abhängig ist.

Die Isolierung ist aus mehreren Gründen notwendig. Einer der wichtigsten, gerade wenn der Container zum Beispiel in bewohnten Gebieten aufgestellt werden soll, ist die Schalldämmung. Kompressoren, Trockner und vor allem Ventilatoren für die Belüftung erzeugen Geräusche. Damit diese nicht übermäßig nach außen dringen und geforderte Vorgaben erfüllt werden, ist eine gute und durchdachte Dämmung erforderlich.

Wichtig ist eine Isolierung beziehungsweise Dämmung auch dann, wenn die Umgebungstemperaturen nicht konstant in einem Bereich liegen, der für die Drucklufterzeugung optimal ist. Wenn draußen Minustemperaturen herrschen, sollte es trotzdem im Container selbst nicht kälter als +3 °C werden, damit eventuelles Kondensat nicht einfriert und auch zum Beispiel die Viskosität des Öls in den Komponenten erhalten bleibt. Hier kann eine Stillstandheizung helfen. Umgekehrt gilt dies auch für heiße Temperaturen. Dann spielt vor allem ein vernünftiges Lüftungs- beziehungsweise Kühlkonzept eine große Rolle für eine gleichbleibend zuverlässig gute Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Qualität der Drucklufterzeugung.

Auch umwelttechnische Gründe sollten bei der Planung der Station Beachtung. Gegebenenfalls sollten zum Beispiel die Containerböden als öldichte Wanne ausgeführt werden, um absolut sicherzustellen, dass nichts in Erdreich gelangt. Eine ökologische Ableitung eventuell anfallenden Kondensats im Inneren ist selbstverständlich ebenfalls wichtig.

Wer sich für eine Container-Lösung entscheidet, ist gut damit beraten, darauf zu achten, dass die Anbieter die fertigen Stationen schon vor Auslieferung darauf testen, dass die Konfiguration funktioniert und somit nach Installation auf dem Werksgelände sofort betrieben werden kann.

Extrastark im Verbund

Wie auch die Standardcontainer können maßgefertigte Container-Lösungen natürlich zusammengeschlossen werden. Dann sollte darauf geachtet werden, dass diese sowohl einzeln als auch im Verbund betrieben werden können. Möglich wird dies durch eine maschinenübergreifende Steuerung wie zum Beispiel dem Sigma Air Manager 4.0.

Die maschinenübergreifende Steuerung für alle Komponenten der Drucklufterzeugung und -aufbereitung steuert und überwacht nicht nur die einzelnen Komponenten beziehungsweise Container, sondern optimiert unter anderem die Druckgüte, passt die Förderleistung der Druckluftstation bei schwankendem Druckverbrauch automatisch an, optimiert umfassend die Energieeffizienz auf Basis von Regelverlusten, Schaltverlusten, Druckflexibilität und macht Druckluftstation fit für Service wie zum Beispiel vorausschauender Instandhaltung. Die immer aktuellen Kennzahlen der Energiedaten, die ebenfalls generiert werden, dienen als Grundlage für ein Energiemanagement nach ISO 50001. All dies erhöht die Betriebssicherheit sowie die Effizienz und senkt gleichzeitig die Energiekosten. Natürlich kann die Steuerung auch in ein eventuell vorhandenes Leitsystem des Betreibers eingebunden werden.

Geld sparen mit Wärmerückgewinnung

Moderne Schraubenkompressoren, Nachverdichter und Gebläse eignen sich als Komplettanlagen hervorragend zur Wärmerückgewinnung. Dies gilt auch für Container-Stationen. Insbesondere die direkte Nutzung der Abwärme über ein Abluftkanalsystem erschließt das hohe Wiederverwertungspotenzial der eingesetzten Energie. Mit der erwärmten Kühlluft des Kompressors lassen sich zum Beispiel benachbarte Räume sehr einfach und effektiv über Lüftungskanäle beheizen. So lassen sich bis zu 96 Prozent der einem Kompressor zugeführten elektrischen Leistung zur Raum- oder zur Prozessheizung genutzt werden. Damit spart der Betreiber nicht nur Energiekosten, sondern steigert auch seine Wirtschaftlichkeit. Mit der Kompressorenabwärme kann auch Warmwasser erzeugt werden. Je nach Kompressortyp sind hier ebenfalls hohe Einsparpotentiale gegeben.

Rund-um-Versorgung im Paket

Wer sich selbst nicht um die Pflege der Station sorgen möchte, kann diese auch fernüberwachen lassen. Das ist möglich, sofern die Station über ein entsprechend qualifiziertes Managementsystem verfügt. Ist dies der Fall, dann kommt damit auch die Möglichkeit der Predictive Maintenance ins Spiel. Diese ermöglicht noch mehr als die bestmöglich an den jeweils aktuellen Bedarf des Betreibers angepasste Steuerung der Station. Durch das Monitoring von Kennzahlen wie Servicekosten, Reservegrad und spezifische Leistung ergibt sich eine ganzheitliche Betrachtung. Dies führt letztendlich zur Reduzierung der Drucklufterzeugungs- und Betriebskosten sowie zur Verbesserung der Druckluftverfügbarkeit. Zusätzlich wird ein Energie- und Life-Cycle-Management der Druckluftstation über den gesamten Lebenszyklus hinweg möglich. Durch das Echtzeit-Datenmanagement wird bei intelligenten Lösungen Expertenwissen mit vorausschauendem Service kombiniert. So ist es möglich, maximale Druckluftversorgung zu gleichzeitig niedrigen Life-Cycle-Kosten zu erhalten, ohne zusätzliche Investitionen. Innovative Anbieter von Druckluftlösungen haben diese Dienstleistung im Angebot und sind gerne bereit, Interessenten kompetent zu beraten.

Nur für die Druckluft zahlen

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, der kauft nicht mehr die ganze Station, sondern geht einen Contracting-Vertrag ein. Auch dies ist bei Container-Station möglich. In diesem Fall bezieht der Betreiber ausschließlich die Druckluft und zahlt nur für den tatsächlichen Verbrauch.

Fazit

Container-Lösungen sind eine sinnvolle Alternative, wenn es schnell gehen muss, der Platz eng wird oder sonst eine Besonderheit vorliegt. Sie können in der Regel ohne besondere Genehmigungen platziert werden, sind einfach zu handhaben und bieten die gleiche Leistung wie eine in ein Gebäude integrierte Station. Und wenn sich das Anlagenlayout eines Produktionsunternehmens verändert, dann kann der Container mit Blick auf Investitionssicherheit einfach mit umziehen oder erweitert werden.

Bildergalerie

  • Container-Lösungen zur Drucklufterzeugung bieten eine Vielzahl an 
Einsatzmöglichkeiten in allen Industriebranchen und an nahezu allen Orten.

    Container-Lösungen zur Drucklufterzeugung bieten eine Vielzahl an
    Einsatzmöglichkeiten in allen Industriebranchen und an nahezu allen Orten.

    Bild: Kaeser Kompressoren

  • Im Inneren der Container findet eine maßgeschneiderte Druckluftstation ihren Platz.

    Im Inneren der Container findet eine maßgeschneiderte Druckluftstation ihren Platz.

    Bild: Kaeser Kompressoren

  • Wenn es eilt, sind vorgefertigte Container-Lösungen schnell und einfach am Einsatzort und können direkt angeschlossen werden.

    Wenn es eilt, sind vorgefertigte Container-Lösungen schnell und einfach am Einsatzort und können direkt angeschlossen werden.

    Bild: Kaeser Kompressoren

  • Eine maschinenübergreifende Steuerung, wie der Sigma Air Manager 4.0, steuert und überwacht nicht nur die Station, sie ist auch Voraussetzung für weiter Services.

    Eine maschinenübergreifende Steuerung, wie der Sigma Air Manager 4.0, steuert und überwacht nicht nur die Station, sie ist auch Voraussetzung für weiter Services.

    Bild: Kaeser Kompressoren

  • Rund 96 Prozent der Energie, die  für die Erzeugung von Druckluft aufgewendet wird, kann zum Beispiel für Wärmerückgewinnung genutzt werden.

    Rund 96 Prozent der Energie, die für die Erzeugung von Druckluft aufgewendet wird, kann zum Beispiel für Wärmerückgewinnung genutzt werden.

    Bild: Kaeser Kompressoren

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