Auf der neuen Tortellini-Produktionsstraße fungiert das 320 cm lange Förderband aus Edelstahl als Bindeglied zwischen einer Formmaschine und einem Pasteurisierer.
Im Gegensatz zu den Geppert-Förderbändern aus Standardkomponenten, von denen einige in der Pasta-Fabrik bereits im Einsatz sind, mussten für diese Anwendung fast alle Einzelteile optimiert oder ausgetauscht werden, um mögliche Schwachstellen auszuschließen. Denn die Anforderung ist hoch: Das Antiseptik-Förderband soll so gestaltet sein, dass sich die Reinigung und Desinfektion zeit- und energiesparend und ohne viel Reinigungsmittel wirkungsvoll durchführen lässt und damit die Produktionszeiten maximiert werden. Gleichzeitig soll die Gefahr einer Kreuzkontamination, beispielsweise durch das Bedienpersonal der Anlage, gegenüber herkömmlichen Konstruktionen minimal sein.
Keine Chance für Keime
Gemäß dem Leitsatz „Form follows hygiene“ hat der Hersteller alle vorhandenen Hohlprofile zugeschweißt. Zusätzlich wurden die Schweißnähte des Edelstahltrichters mit einer Korrosionsschutzschicht passiviert, da sich nur so eine Lokalkorrosion in Form von Lochfraß oder Spaltkorrosion ausschließen lässt. Denn dort, wo der Sauerstoffzutritt unterbunden ist, kann auch bei rostfreiem Stahl eine nicht behandelte Oberfläche durchaus lokal aktiv werden. Das gilt insbesondere für schwer zugängliche Ecken oder auch bei fehlerhaften Schweißnähten.
Für den kompletten Grundrahmen mit den Traversen sowie für die Förderbandständer wurden ausschließlich Vollprofile verwendet. Auch der Motor ist aseptisch: An seiner weitgehend glatten Oberfläche bleibt – anders als an Kühlrippen von herkömmlichen Motoren – kein Schmutz haften. Durch seine Konvektionskühlung, im Gegensatz zu den Standard-Lüftern, verwirbelt er darüber hinaus keine Luft und damit auch keine Keime und Bakterien. Den mit speziellen Oberflächen- und Korrosionsschutzmaßnahmen ausgerüsteten Motor kann man ohne Probleme auch mit aggressiven Reinigungs- und Desinfektionsmitteln behandeln. Die Lackierung und die verwendeten Materialien halten regelmäßigen Reinigungsvorgängen stand.
Der Frequenzumrichter ist in einem gut einsehbaren Gehäuseschrank aus Edelstahl untergebracht. Er bietet optimalen Schutz vor dem Eindringen von Keimen, aber auch vor Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln, die sicher ablaufen können: mit einer im Dach integrierten Tropfkante, die wirksam den oberen Bereich der Türdichtung schützt, einem um 30° nach vorn geneigten Schrägdach und umlaufend um 10° geneigten Umkantungen. Die blau eingefärbte Dichtung lässt sich ähnlich wie beim Fördergurt deutlich von Lebensmitteln unterscheiden. Einen wirksamen Schutz vor Kontamination während der Produktion bietet auch der Plexiglasdeckel über der gesamten Förderstrecke, der innerhalb weniger Sekunden hochklappbar ist.
Schnell und einfach zu reinigen
Einziges Standardelement ist die patentierte CleanTec-Schnellreinigungsklappe, deren Umlenkwalze mit nur einem Griff nach oben weggeklappt werden kann, so dass der antimikrobakteriell beschichtete Fördergurt locker aufliegt. Förderband und -gurt lassen sich so sorgfältig und bequem reinigen.
Neben den hohen Anforderungen an die Antiseptik legte der Kunde besonderen Wert auf die Variabilität. Deshalb besitzen die Edelstahlständer einen sehr großen Verstellweg von ganz unten bis auf zu zwei Metern Höhe. Möglich wird dies durch ein langes Innenrohr in Kombination mit einem kurzen Außenrohr.
Die Tortellini-Produktionsstraße mit Formmaschine, Pasteurisierer und Antiseptik-Förderband ist für den Dauerbetrieb ausgerichtet. Nachdem die Anlage zwei Monate zur Zufriedenheit des Kunden störungsfrei gelaufen ist, investierte das Unternehmen weiter: Ebenfalls modernisiert wird eine bestehende Anlage zur Produktion von trockenen, nicht gefüllten Teigwaren. Nach dem Passieren einer Walzmaschine transportiert ein Antiseptik-Förderband mit anderen Spezifikationen die Pasta zur Weiterverarbeitung in Trockenschränken.