Statement Keine industrielle Revolution ohne Netzteil

Bernhard Erdl, Geschäftsführer, Chef-Entwickler und Gründer von Puls

Bild: Sandra Ramirez de Wulff
11.11.2016

Bei der vierten industriellen Revolution ist die effiziente Stromversorgung von Systemen sicherlich einer der erfolgsentscheidenden Faktoren. Bernhard Erdl, Geschäftsführer, Chef-Entwickler und Gründer von Puls erklärt, weshalb ohne Netzteile grundsätzlich gar nichts mehr geht.

Durch die zunehmende Vernetzung und den ununterbrochenen Informationsaustausch in der Fertigungstechnik steigen auch der Energiebedarf und die Wichtigkeit der Verfügbarkeit der Maschinen kontinuierlich an. Nahezu alle Netzteil-Hersteller beschäftigen sich zudem mit den digitalen Features ihrer Produkte, um in der digitalisierten Systemumgebung mitkommunizieren zu können. Das ist sicherlich richtig und wichtig – Puls agiert und investiert hier ebenfalls. Bei allem Hype um das Thema Industrie 4.0 beschäftigen uns jedoch insbesondere die hardwareseitige Sicherheit und Zuverlässigkeit sowie die langfristige Verfügbarkeit unserer Produkte. Softwarebezogener Datenmissbrauch und potentielle Hackerangriffe in den Smart Factories werden medial bereits stark thematisiert und die Unternehmen reagieren entsprechend. Doch mit dem Einzug der IT Elektronik in das industrielle Umfeld stoßen auch zwei völlig heterogene Hardware-Produktwelten aufeinander. In der Fertigungsindustrie und im Maschinenbau benötigen die Hersteller dieselben Komponenten unverändert über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren hinweg. Diese langfristige Verfügbarkeit wird nun auch an IT-Equipment gestellt, das im Moment aber bereits nach der Hälfte der Zeit als völlig veraltet gilt. Hier gibt es in den kommenden Jahren noch viel zu tun, um die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken zu minimieren.

Parallel ist es wichtig, dass sich die Stromversorgungs-Hersteller trotz aller technischer Möglichkeiten und Herausforderungen weiterhin in erster Linie auf die Verbesserung der Grundfunktionen ihrer Netzgeräte konzentrieren. Denn das bedeutet nach wie vor den größten Kundennutzen. Zu den Grundfunktionen einer effizienten Stromversorgung zählen für Puls der Wirkungsgrad sowie die Zuverlässigkeit, Baugröße und Lebensdauer.

Auf den ersten Blick wirken diese Grundfunktionen gesättigt – mit Quantensprüngen scheint in den nächsten Jahren nicht zu rechnen zu sein. Doch das stimmt nicht. Der Wirkungsgrad ist hierfür ein gutes Beispiel. Im Markt pendeln sich die Spitzenwirkungsgrade von 24V / 10A DIN-Schienen Stromversorgungen derzeit irgendwo zwischen 91 und 96 Prozent ein. Die Anwender fragen sich zu recht: Was machen 5 Prozent Wirkungsgrad hin oder her schon aus? Wo spüre ich das überhaupt?

Jeder Prozentpunkt mehr beim Wirkungsgrad hilft jedoch den Anwendern – unabhängig von Anwendungsbereich, Industriezweig oder Region – bei der Reduktion der Systemkosten und Steigerung der Anlagenverfügbarkeit. Nach unseren Berechnungen, liegt die Energiekostenersparnis bei einer 24V / 10A Stromversorgung mit 96 Prozent Wirkungsgrad – im Vergleich zu einem Wettbewerbsgerät mit 91 Prozent Wirkungsgrad – bei etwa 15 Euro pro Jahr. Die Investition in ein Puls-Netzteil bringt durch den geringeren Stromverbrauch somit eine Rendite von etwa 10 bis 15 Prozent pro Jahr. Solche Werte können aktuell nicht einmal im Münchner Immobiliengeschäft erzielt werden. Das ist ein wirtschaftlicher Nutzen, den der Kunde tatsächlich spürt. Deshalb arbeitet Puls an der maximalen Energieeffizienz seiner Produkte – von Leerlauf bis Volllast. Davon profitieren unsere Kunden bei ihren Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekten enorm. Insbesondere bei vernetzten und permanent kommunizierenden Elementen ist es wichtig, diese Grundlast möglichst effizient zu versorgen.

In Zeiten von knapp kalkulierten Power Budgets wird die Reduktion des Stromverbrauchs auch in Zukunft noch mehr an Gewicht gewinnen. Deshalb wünschen sich die Anwender noch mehr Transparenz bei den Energiedaten. Für Netzteil-Hersteller wird damit der Beratungsaspekt immer wichtiger. Dazu gehört zu allererst, die Anwendung des Kunden zu verstehen und ihm dann eine Lösung anzubieten, deren Effektivität der Kunde auch digital nachverfolgen kann. Dieser Service funktioniert nur dann, wenn ein ausreichend großes Portfolio an Netzteil-Varianten für verschiedenste Anwendungen zur Verfügung steht. Puls verfolgt den Ausbau seines Standard-Portfolios.

Puls stellt bei seinem Beitrag zur vierten industriellen Revolution somit den Kundennutzen in den Mittelpunkt und nicht unbedingt das aktuell technisch Mögliche. Hierbei ist zugleich Fokus und Weitblick entscheidend: Was ist essentiell für alle Kunden weltweit? Heute und auch in 10 bis 15 Jahren – denn so lange müssen viele Maschinen zuverlässig arbeiten.

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  • In Zeiten von knapp kalkulierten Power Budgets wird die Reduktion des Stromverbrauchs auch in Zukunft noch mehr an Gewicht gewinnen.

    In Zeiten von knapp kalkulierten Power Budgets wird die Reduktion des Stromverbrauchs auch in Zukunft noch mehr an Gewicht gewinnen.

    Bild: Daniel Eckert

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