Pulsationsfrei fördern Tempo bei der Entladung

Schneller pumpen: Broadland Wineries konnte die Weinentladezeit um 25 Prozent, die für Fruchtsäfte sogar um 50 Prozent reduzieren.

Bild: Watson-Marlow
13.10.2014

Getränkeproduzenten wollen Tanklastwagen voller Sirup, Zucker, Wein oder Säfte möglichst schnell entladen. Das empfindliche Produkt soll aber nicht wie durch den Quirl gedreht in der Verarbeitungs- oder Abfüllanlage ankommen. Broadland Wineries hat daher die bisher eingesetzten Pumpen durch Sinuspumpen ersetzt.

Broadland Wineries, ein Weinimporteur, -hersteller und -abfüller mit Sitz in Norwich im Osten Englands, verarbeitet jährlich zwischen 28 und 35 Mio. l Wein und Fruchtsaft. Die Produkte werden in der Regel in Tanklastwagen mit einem Volumen von 24.000 l pro Ladung geliefert. Die bis vor Kurzem zum Entladen verwendeten Pumpen brauchten zu lange, um den Wein aus den Tanklastwagen zu fördern und hatten außerdem Schwierigkeiten mit den konzentrierten, hochviskosen Fruchtsäften. Der für die Betriebstechnik zuständige Projektmanager Bryan Tooke erläutert: „Unsere bisherigen Pumpen konnten den Wein nicht reibungslos in der gewünschten Strömungsgeschwindigkeit entladen. Bei einigen der dickeren Sirupsorten mussten wir sie mit reduzierter Leistung laufen lassen oder andere Pumpen mit sehr niedriger Förderleistung einsetzen.“ Au­ßerdem kam es durch die Pumpen immer wieder zu einem unerwünschten Verquirlen des Weins. Der dadurch zugeführte Sauerstoff verminderte die Produktqualität.

Aus diesen Gründen suchte Broadland Wineries Alternativen. Kreiselpumpen kamen nicht in Betracht, da bei ihnen die Gefahr von Kavitation besteht. Wenn sich das Laufrad bewegt, entsteht durch die beschleunigte Flüssigkeit, die daran entlangströmt, ein Unterdruck. Je schneller das Laufrad rotiert, desto niedriger wird der Druck und die Flüssigkeit verdampft. Dabei entstehen sogenannte Kavitationsblasen. Wenn sie zerfallen, ziehen starke örtliche Schockwellen durch die Flüssigkeit, die nicht nur hohe Geräuschentwicklung mit sich bringen, sondern auch die Rotoren beschädigen.

Stattdessen entschied man sich für den Testbetrieb einer SPS-Sinuspumpe von MasoSine Process Pumps, einem Geschäftsbereich der Watson-Marlow Pumps Group. Diese leistungsfähige Verdrängerpumpe besitzt einen sinusförmigen Rotor, der das Produkt besonders schonend und mit geringer Scherwirkung fördert: Das Fördermedium wird besonders sanft und nahezu pulsationsfrei zur Auslassöffnung bewegt, ohne es dabei zusammenzudrücken. Dank ihres besonderen Rotors verfügt die Sinuspumpe außerdem über eine äußerst hohe Saugleistung. Daher arbeitet sie selbst bei hochviskosen Medien zuverlässig mit geringstem Risiko der Kavitation.

Seit dem Wechsel zu Sinuspumpen von MasoSine, die bereits in einer ersten Versuchsreihe auf ganzer Linie überzeugten, haben sich die Entladezeiten drastisch verringert. „Die Entladung der Tanklastwagen reduzierte sich bei unseren Weinen auf 45 Minuten – hierfür benötigten wir vorher eine Stunde“, erklärt Tooke. „Bei Fruchtsäften ist die Auswirkung sogar noch größer – jetzt können wir innerhalb von vier Stunden umfüllen. Früher nahm das einen ganzen Arbeitstag in Anspruch, besonders bei kalter Witterung.”

Seit zweieinhalb Jahren nutzt der Produzent bereits an verschiedenen Entladestellen zwei Sinuspumpen des Typs SPS 400 von MasoSine. Kürzlich bestellte er das dritte Exemplar dieses Typs sowie zwei zusätzliche Sinuspumpen vom Typ EcoSine 40, die für Förderaufgaben innerhalb des Produktionsprozesses eingesetzt werden. „Aufgrund unserer positiven Erfahrungen haben wir uns entschlossen, sukzessive alle unsere Pumpen durch Sinuspumpen zu ersetzen“, berichtet Tooke. „Damit wird sich unsere Effizienz erheblich verbessern.“

Gegen Kavitation und ­Lärmentwicklung

Diese positiven Erfahrungen mit den Sinuspumpen teilt man auch beim britischen Getränkehersteller und Großhändler Halewood International. Das mehr als 1.000 Mitarbeiter starke Unternehmen mit Sitz in Merseyside in der Nähe von Manchester produziert alkoholhaltige Markengetränke für den weltweiten Export. Jeden Tag rollen dort Tanklaster mit mehreren Millionen Litern Fruchtsaftsirup und Zucker an.

Bis vor Kurzem wurden Zucker und Sirup mit Hochdruckschläuchen und Kreiselpumpen umgefüllt. Diese Pumpen waren allerdings anfällig für Kavitation und verursachten eine starke Lärmentwicklung. Die Pumpen waren außerdem bereits in die Jahre gekommen und wurden zu langsam für die Anforderungen. Harry Anderson, bei Halewood verantwortlich für die Produktion, sagt: „Der Wechsel zu den Sinuspumpen hat sich als hervorragende Lösung erwiesen. Es konnten nicht nur die Probleme, die wir mit Kavitation und zu hohem Lärmpegel hatten, gelöst werden. Auch die Umfüllzeit von Zucker und Sirup verringerte sich beträchtlich.“

Zuckerlaster in der Hälfte der Zeit, Sirup in einem Fünftel entladen

Waren mit den alten Kreiselpumpen noch 60 Minuten für die Entladung eines Tanklasters mit Zucker notwendig, so haben die MasoSine-SPS-Sinuspumpen diesen Zeitaufwand auf 35 Minuten verkürzt. Noch beeindruckender ist der Effizienzgewinn bei den oft hochviskosen gekühlten Sirupen: Die Entladezeit eines Tanklastzugs verringerte sich von vier Stunden auf gerade einmal 45 Minuten.

„Die Verringerung der Entladezeiten ermöglicht es uns, deutlich mehr Tanklaster abzufertigen, sodass wir im Hinblick auf die Produktionsanforderungen flexibler als früher sind“, bewertet Harry Anderson. „Am Ende haben sich die Anschaffungskosten der MasoSine-Sinuspumpen für uns sehr schnell amortisiert."

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