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Während einer Testfahrt Tesla-Fahrzeug geht in Flammen auf

Nachstellung des Brandes im 3D-Modell.

Bild: Tomo News
18.08.2016

Bei einer Test-Spritztour durch die französische Küstenregion Bayonne fing ein Elektroauto der Marke Tesla plötzlich Feuer.

Nach dem ersten tödlichen Unfall mit einem Tesla-Elektroauto (siehe vergangene Berichterstattung unten) fand mit dem plötzlichen Brand eines Fahrzeugs während einer Testfahrt nahe der Atlantikküste ein neuer Zwischenfall statt. Alarmiert durch ein lautes Geräusch, flüchteten die Insassen aus dem Fahrzeug, bevor sie vom Brand betroffen waren. Laut ihren Berichten war das E-Car binnen weniger Minuten vollkommen zerstört. Um den Vorfall aufzuklären, arbeiten Tesla-Verteter mit Behörden zusammen - der Brand in Südfrankreich war nicht der erste seiner Art.

Der erste tödliche Unfall mit Tesla-Fahrzeug

Bei einer Kollision mit einem Lastwagen kam ein Fahrer des Tesla Model S auf einer Autobahn in Florida ums Leben. Der Grund: Das System des Autopilots hat einen querenden Lastwagen-Anhänger mit einem Straßenschild verwechselt.

Weder der Fahrer noch der Autopilot registrierten das Hindernis. Der untere Teil des Wagens fuhr unter dem Sattelanfänger durch, während der obere Teil des Fahrgastraums mit dem Anhänger kollidierte. Ein Grund für das Nichterkennens könnte die Tatsache sein, dass es sich um einen weißen Anhänger vor einem sehr hellen Himmel handelte.

Autopilot ist nicht gleich autonom, so die Stellungnahme von Tesla zu dem Unglück. Der Autopilot des Fahrzeugs sei lediglich ein Fahrassistenz-System, es mache das Auto nicht zum autonomen Fahrzeug. Der Fahrer sei dadurch nicht von der Pflicht befreit, auf den Verkehr zu achten. Außerdem unterstreicht das Unternehmen, dass sich der Autopilot im Betastadium befindet und demzufolge nicht standardmäßig aktiviert ist. Darauf würde der Fahrer auch durch einen Disclaimer hingewiesen und dazu aufgefordert werden, während der Fahrt dauerhaft seine Hände auf dem Steuer zu lassen. Nimmt er die Hände vom Lenkrad, verlangsamt sich das Fahrzeug und kommt schließlich zum Stillstand.

„Es ist der erste bekannt gewordene tödliche Unfall in knapp über 130 Millionen mit Autopilot zurückgelegten Meilen“, so Tesla. Das sind knapp 210 Millionen Kilometer im Vergleich zur USA-Statistik, der zufolge auf alle 94 Millionen Meilen ein tödlicher Unfall kommt.

Ermittler haben herausgefunden, dass der verunglückte Tesla-Fahrer schneller fuhr als erlaubt. Laut Fahrzeugdaten fuhr der Wagen mit einer Geschwindigkeit von knapp 120 km/h statt den erlaubten 105 km/h. Der E-Car-Zulieferer MobilEye weist darauf hin, dass seine Systeme für Verkehrssituationen wie der, die zum Unfall führte, nicht ausgelegt sind. Das Erkennen von querenden Fahrzeugen ist erst ab 2018 im System vorgesehen.

Nun ermittelt die US-Straßenverkehrssicherheitsbehörde NHTSA, ob der Autopilot den Erwartungen entsprechend funktioniert hat.

Der Unfall eines Wagens mit Fahrassistenzsystem hat in der Politik zahlreiche Fragen aufgeworfen, was die Haftung und die tatsächliche Autonomie bei autonomen Systemen betrifft. Verkehrsminister Dobrindt will durch einen Gesetzesentwurf erste Unklarheiten beseitigen.

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