Der automatisierte Auftrag diverser viskoser Materialien soll einerseits eine möglichst große Flexibilität für die Auswahl des geeigneten Dosiermaterials bieten und andererseits durch höchste Prozesssicherheit eine unkomplizierte Verarbeitung ermöglichen. Doch muss das Dosierequipment beschaffen sein, das hochviskose, abrasive und schersensitive Medien prozesssicher verarbeitet und zugleich Änderungen des Fließverhaltens dieser Medien toleriert?
Non-Stop-Dosierung
Die Exzenterschnecken-Technologie kombiniert die Fähigkeiten, das Medium sowohl mit niedrigem Verschleiß als auch mit geringer Reibung zu fördern und erreicht dadurch eine hohe Lebensdauer und sehr hohe Energieeffizienz. Viscotec Dispenser verbindet die Technik des Endloskolben-Prinzips mit einer Exzenterschneckenpumpe, die so eine kontinuierliche Non-Stop-Dosierung der gewünschten Austragsmenge erlaubt.
Durch die volumetrische Förderung wird eine hohe Wiederholbarkeit erreicht. Die Rotation der Exzenterschnecke ist sowohl vorwärts als auch rückwärts möglich und bietet somit einen programmierbaren Rückzug für einen definierten Fadenabriss ohne Nachtropfen. Zu dieser hohen Präzision mit einer Dosiergenauigkeit von ≥ 99 Prozent trägt auch durch das definierte Fördervolumen in den einzelnen Dispenserkammern bei, die somit abrasive, schersensitive oder hochgefüllte Materialien unbeeinträchtigt transportieren.
Vorteile der Exzenterschneckenpumpe
Exzenterschneckenpumpen sind besonders geeignet für drucksensitive Medien, die beispielsweise Polymerhohlkugeln enthalten, aber auch für viskositätsunabhängige Anwendungen mit Fluiden bis zu mehreren Mio. mPas oder thixotropen Materialien. In zwei-komponentigen Anwendungen können Mischungsverhältnisse von bis zu 100:1 oder auch Materialien mit geringen Topfzeiten problemlos verarbeitet und direkt bei Bedarf dosiert werden.
Damit die Dosieranwendung gut vorbereitet ist, erfolgt die direkte und schonende Entnahme des Materials sowie die konstante Versorgung ebenfalls mittels Exzenterschneckenpumpen. Medien, die eine Vorbehandlung benötigen, können zur Homogenisierung und Entgasung in einen Materialpuffer gefördert werden. Der Dosierprozess wird von der Entnahme aus dem Gebinde über die Aufbereitung oder den Materialpuffer bis zur eigentlichen Dosierung des Mediums geplant und auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt.
Dosieranwendungen und Einflussfaktoren
Wesentliche Parameter bestimmen den Dosierprozess: ein kurz getakteter Betrieb, zyklischer Einsatz oder kontinuierlicher Betrieb, nieder- bis hochviskose / struktursensible / feststoffbeladene Medien, tribologische Verlustgrößen wie Reibkraft / Leckage / Verschleiß / Alterung / Kontaktgeometrie. Die geeignete Dosierpumpe wird unter Berücksichtigung aller bekannten Variablen auf das Medium abgestimmt.
Zusätzlich können chemische Reaktionen auftreten, die Verschleiß erzeugen wie plastische Deformation, Abrasion, Adhäsionsreibung und Bruchmechanik. Die optimale Auslegung der Dosierkomponenten für abrasive oder chemisch aggressive Medien wird häufig aus Vorversuchen und definierte Qualifizierungsstufen entwickelt.