Die Geschichte von Limtronik begann vor 55 Jahren als „Telefonbau und Normalzeit GmbH“ mit der Fertigung von Produkten für die öffentliche Vermittlungstechnik. Nach mehreren Umfirmierungen und Eigentümerwechseln nahm das Unternehmen im Jahr 2000 seinen Betrieb als EMS-Dienstleister auf. Im Jahr 2010 erfolgte die Ausglie-derung aus der EN-Gruppe und die Umbenennung in Limtronik.
„Als ich 1992 an Bord kam, setzte Limtronik erste teamorientierte Produktionskonzepte und die Vorläufer heutiger Manufacturing Execution Systeme ein. Mit der Eigenständigkeit ab 2010 legten wir die Grundsteine für unsere heutige Smart Factory“, erklärt Gerd Ohl, Geschäftsführer bei Limtronik.
Digitalisierung aus dem Bedarf heraus
Eine der wichtigsten Anforderungen im Hause Limtronik war seit Anbeginn die Rückverfolgbarkeit (Traceability). Um ein entsprechendes Track-and-Trace-System nachweisen zu können, führte der EMS-Dienstleister ein Manufacturing Execution System (MES) ein. „Dadurch, dass Limtronik in den Anfängen vorwiegend für Telekommunikationsunternehmen tätig war, musste das Unternehmen eine hohe Variantenvielfalt managen und rückverfolgbar produzieren. In dieser Zeit wurden bereits die Grundsteine für das heute eingesetzte Track-and-Trace-System gelegt“, sagt Gerd Ohl.
Ab dem Jahr 2009/2010 hat Limtronik sukzessive eine Modernisierung des Maschinenparks vorgenommen. „Dabei stand im Fokus, dass Schnittstellen vorhanden sind, die es ermöglichen, dass die Maschinen Informationen zum Beispiel zu Qualität und Verbrauch weitergeben können. Das waren die ersten Schritte in Richtung der intelligenten, vernetzten Prozesse, die wir heute umsetzen“, erklärt Gerd Ohl.
Für die digitale Transformation gab es bei Limtronik keine umfassenden Evaluierungsprozesse, sondern die Lösungen entstanden stets aus dem Bedarf heraus. Die Erfüllung der Normenforderungen war immer ein wesentlicher Treiber – genauso wie den Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein.
Der Weg zur smarten Fabrik
Die Digitalisierungsschritte führten dazu, dass Limtronik im Jahr 2014 SEF Smart Electronic Factory mitgründete – eine Industrie 4.0-Initiative für den deutschen Mittelstand. Die Forschungs- und Entwicklungsplattform des Vereins ist im Hause Limtronik im laufenden Betrieb integriert – es ist keine Modellfabrik, sondern die reale Produktionsumgebung. Limtronik wurde damit zum Vorreiter in der EMS-Branche in puncto Digitalisierung.
Mit dieser digitalen Basis reagiert das Unternehmen heute flexibel auf steigende Anforderungen. „Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt, die Komplexität nimmt jedoch stetig zu. So wachsen beispielsweise die Anforderungen an die Bestückung, da elektronische Geräte immer kleiner, aber gleichzeitig leistungsfähiger werden. Nur durch Automatisierung, datengetriebene Prozesse und Vernetzung von Systemen können wir dem standhalten“, sagt Gerd Ohl.
Dementsprechend investiert Limtronik kontinuierlich in die Weiterentwicklung seiner Produktion – unter anderem in MES-Erweiterungen, KI-gestützte Lösungen wie AOI-Programme und Energiemanagement-Module. Kürzlich wurde zudem eine neue, hochmoderne SMD-Linie in Betrieb genommen.
Nachwuchsförderung und internationale Ausrichtung
Limtronik legt dabei großen Wert auf die Entwicklung und Förderung von Nachwuchskräften aus den eigenen Reihen. Mit einer Ausbildungsquote von über zehn Prozent und zahlreichen Auszeichnungen wie Kammer-, Landes- und Bundessiegern zahlt sich das langjährige Engagement in der Nachwuchsförderung für das Unternehmen aus.
„In den vergangenen 55 Jahren wurden von uns über 600 Fachkräfte ausgebildet. Viele von ihnen sind Limtronik bis heute in unterschiedlichsten Funktionen verbunden“, sagt Gerd Ohl. „Digitale Kompetenz wird zur Grundvoraussetzung, um im Elektronikmarkt weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben – doch ohne qualifizierte Fachkräfte kommt sie nicht zum Tragen“, so Gerd Ohl. Gleichzeitig richtet sich Limtronik zunehmend international aus. Mit einem Standort in den USA und globalen Partnerschaften bietet das Unternehmen weltweit klassische EMS-Leistungen wie Bestückung und Schaltschrankbau an.
Die jüngsten Investitionen in moderne Fertigungslinien, digitale Systeme und KI-Anwendungen zeigen, wie Limtronik technologische Entwicklung im laufenden Betrieb umsetzt. Gleichzeitig macht das Unternehmen deutlich, dass Digitalisierung nicht losgelöst von qualifizierten Fachkräften funktioniert. Die Verbindung von Ausbildungsengagement, praxisnaher Technologieeinbindung und internationaler Präsenz bestimmt damit auch künftig den Kurs des Unternehmens.