Soziale Milchwirtschaft - so beschreiben die Hoffnungstaler Werkstätten ihren neusten Betriebszweig. Die Bio-Molkerei hat Anfang 2010 nach zehnmonatiger Bauzeit ihren Betrieb aufgenommen. Sie gehört zu der bereits 1905 gegründeten Hoffnungstaler Anstalt Lobetal, eine der größten Sozialeinrichtungen des Landes Brandenburg. Im Molkerei-Neubau in Biesenthal bei Berlin haben die Werkstätten in ihrem ersten Betriebsjahr rund 1,6Mio. kg Milch verarbeitet. In der Startphase fanden drei Facharbeiter und 12 Menschen mit Behinderungen, in der Ausbaustufe fünf Facharbeiter und 24 Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz in der Molkerei. Die dort von ihnen verarbeitete Milch stammt ausschließlich von Mitgliedsbetrieben des Naturland-Verbands. Nach umfassender Entwicklung und Markterkundung ist „Lobetaler Bio“ in Januar 2010 mit zwölf Produkten an den Start gegangen: Natur- und Fruchtjoghurt, Schlagsahne und Saure Sahne, Dickmilch, Ayran und verschiedene Weichkäsesorten. Spezialitäten sind die Dickmilch, die bislang kaum als Bio-Produkt angeboten wurde, und das Joghurtgetränk Ayran. Die Milchprodukte sind im regionalen und überregionalen Biofachhandel gelistet. Lobetaler setzte bei Planung und Realisierung der Molkerei, beim Anlagenbau der Energieverrohrung und der Automatisierung auf die Erfahrung von EB-Industrieanlagen. Die Firma plante die modernste Technik für eine angepasste und flexible Produktion. Eine wichtige Rolle nehmen dabei Danfoss-Frequenzumrichter VLT AutomationDrive FC301 für die Antriebe ein. In der Startphase hat die Molkerei bis zu 6.000l Milch täglich verarbeitet. Ziel ist es, den Durchsatz auf bis zu 12.000l zu verdoppeln und dann aus rund 4Mio. l Biomilch jährlich Joghurt, Trinkmilch und Weichkäse zu erzeugen. Geplant ist dabei, rund 25Prozent der Milch zu Trinkmilch, 25Prozent zu Weichkäse und 50Prozent zu Joghurt zu verarbeiten. Zur Lagerung der Joghurtmilch sind zwei isolierte Tanks mit je 5.000l Fassungsvermögen installiert, die jeweils mit einem durch VLT AutomationDrive FC301 drehzahlgeregelten Ankerrührwerk ausgerüstet sind. In diesem Bereich ist eine Mischanlage zur Zugabe von Magermilchpulver eingebaut. Zudem lässt sich, nachdem der pH-Wert erreicht ist, der Kreislauf kühlen. Sowohl Kühlung wie auch Abfüllung erfolgen über eine frequenzgeregelte Verdrängerpumpe. In der modernen CIP-Anlage erfolgt die Aufschärfung automatisch. Für die Steuerung, Überwachung und insbesondere auch die Rückverfolgung setzt EB-Industrieanlagen eine Siemens-S7-Steuerung ein, außerdem zur bedienerfreundlichen Visualisierung einen Touch-Screen-PC vor Ort. Um die hohen Ansprüche bei der Milchverarbeitung umzusetzen, wählten die Planer zur Steuerung der einzelnen Pumpen und Antriebe Danfoss-Frequenzumrichter. Dabei haben unter anderem die positiven Erfahrungen mit Produkten des Herstellers in früheren Projekten den Ausschlag gegeben. Die in Lobetal eingesetzten FC301 basieren auf der VLT-AutomationDrive-FC-300-Plattform. Sie sind serienmäßig mit integriertem EMV-Filter und Zwischenkreisdrosseln ausgerüstet. Zum Datenaustausch verfügen die Umrichter sowohl über eine USB- als auch über eine RS485-Schnittstelle. So lassen sich über die Konfigurations- und Parametrierungssoftware MCT10 ein PC direkt bzw. bei RS485 über einen Schnittstellenwandler anschließen, was die Inbetriebnahme vereinfacht und beschleunigt. Natürlich ist auch die direkte Inbetriebnahme mit Hilfe des am Frequenzumrichter angebrachten Displays einfach und schnell möglich. Alle Sollwerte für die Drehzahl der Pumpen und Antriebe erhalten Umrichter mittels analoger Signale im Bereich 0/4..20 mA. Die bewährte Technik sorgt für einfache und schnelle Fehlersuche bei Inbetriebnahme oder Wartung. Bei der täglichen Produktion in der Molkerei in Biesenthal haben die Frequenzumrichter eine Reihe von Vorteilen. Sie verhindern schädliche Druckschläge in den Rohrleitungen, schützen damit die gesamte Verrohrung und reduzieren den Verschleiß an den Pumpen. Darüber hinaus sorgen die Umrichter mit ihrer stufenlosen Drehzahlregelung für eine schonende und optimierte Verarbeitung der empfindlichen Milchprodukte. Nicht zu vergessen ist der ökonomische Vorteil der Umrichter. Durch ihren Einsatz reduziert die Bio-Molkerei den Einsatz von elektrischer Energie und kann kostengünstiger produzieren. Die Hoffnungstaler Werkstätten haben unter dem Label „Lobetaler Bio“ einen hohen Anspruch formuliert - den der sozialen Milchwirtschaft, einer besonderen Mischung aus sozialem Anspruch, wirtschaftlichem Handeln und hohem Qualitätsanspruch. Die Danfoss-Umrichter sorgen in der Molkerei für schonende Verarbeitung der Bio-Milchprodukte und einen zuverlässigen Betrieb der Anlage. Besucher können sich davon persönlich überzeugen: Die Molkerei verfügt über einen gläsernen Kundenbereich, der die Einsichtnahme in alle Produktionsabläufe erlaubt.
Pumpen & Kompressoren Antrieb für die Milch
Die Molkereierzeugnisse von „Lobetaler Bio“ kommen aus einem integrativen Betrieb mit modernster Technik. Die Spezialisten der EB-Industrieanlagen haben in allen Bereichen auf Frequenzumrichter gesetzt, die für die schonende Verarbeitung der leckeren Milchprodukte durch Optimierung der Pumpen-, Rührwerk- und Lüfterdrehzahlen sorgen.
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Danfoss GmbH
Offenbach, Deutschland