„Mit den umfassenden Informationen über Elastomere können wir Anwendern in der Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie stets die passenden Dichtungen aus geeigneten Elastomeren für anspruchsvolle Reinigungsverfahren liefern“, betont Ferdinand Schwabe, Food/Beverage/Pharmaceutical Segment Manager bei Trelleborg Sealing Solutions. In der Datenbank des Dichtungsherstellers, die in Zusammenarbeit mit den Reinigungsmittelherstellern entstanden ist, sind zahlreiche Prüfergebnisse der entsprechenden CIP-Reinigungsmedien eingeflossen. So werden im Pharmabereich meist deutlich höhere Anforderungen an die Eigenschaften von Dichtungen gestellt, da mit hochaggressiven Mitteln gereinigt wird. Elastomere müssen dabei häufig eine exzellente Beständigkeit gegenüber Reinstwasser aufweisen. Im Lebensmittel- und Getränkebereich wird oft mit Dampf, Heißwasser oder speziellen Chemikalien gereinigt, die den Elastomeren extrem zusetzen können. Für beide Bereiche hält der Dichtungsanbieter die entsprechenden maßgeschneiderten und geprüften Produkte im Sortiment. In enger Zusammenarbeit mit Reinigungsmittelherstellern wurden bei rund 25 verschiedenen Medien 168-Stunden-Prüfungen durchgeführt. So wurde die Wirkung von rund 500 CIP-Reinigungszyklen von je 20Minuten Dauer auf die Dichtungswerkstoffe simuliert. Die Ergebnisse sind nun in einer umfassenden Datenbank der verschiedenen Elastomereigenschaften verfügbar. So können für eine Vielzahl von Anwendungen in der Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Abhängigkeit vom Reinigungsmedium die passenden Dichtungen aus geeigneten Elastomeren für nahezu jede gängige CIP-Anwendung angeboten werden.
Schrumpfen und Quellen vermeiden
Die Anforderungen sind meist sehr hoch: So kann das in der Pharmaindustrie oft eingesetzte Reinstwasser sehr viele Mischungsbestandteile aus den Dichtungswerkstoffen herauslösen, die chemisch nicht gebunden sind. Sogar gebundene Substanzen können hydrolysiert oder chemisch so reaktiv verändert werden, dass sie anschließend herausgelöst werden können. Dadurch kann die Elastomerdichtung schrumpfen und verhärten, was wiederum Leckagen nach sich ziehen würde. Gleichzeitig soll die Elastomerdichtung selbst die verwendeten Produkte bzw. das Wasser möglichst wenig kontaminieren, um eine Verunreinigung der aktiven Substanzen zu verhindern. Und schließlich darf der Werkstoff beim Kontakt mit Zellen, etwa bei der Produktion von biotechnologischen Substanzen, diesen gegenüber keine toxische Wirkung aufweisen. Wenn Elastomere in Hygienenuten eingesetzt werden, in denen wenig Ausdehnungsraum zur Verfügung steht, ist neben der chemischen Beständigkeit auch die Volumenquellung zu betrachten. Sie wird durch Aufnahme von Flüssigkeiten in das Elastomer verursacht und kann zu Dichtungsausfall führen. Quellraten bis zu fünf Prozent sind erfahrungsgemäß in den meisten Anwendungsfällen akzeptabel. Höhere Quellraten können zu Dichtungsausfall durch Erweichung oder Extrusion führen. Darum enthält die Datenbank neben anderen physikalischen und chemischen Prüfergebnissen auch die im Test ermittelten Quellwerte.