Plastikinseln in den Ozeanen und Mikroplastik im Trinkwasser – die Berichte über die negativen Auswirkungen von Kunststoff auf die Umwelt häufen sich. Unternehmen, die Kunststoff verarbeiten, sind deshalb in der Pflicht, ihre Produkte und Prozesse so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Denn Kunststoff ist ein wertvoller Rohstoff. Trotzdem wird in Deutschland aktuell nur etwa die Hälfte des Kunststoffs aus dem Verpackungsmüll wiederverwendet.
Entsorgung bereits bei der Gestaltung berücksichtigen
Pöppelmann hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Quote zu erhöhen, erklärt Engelbert Rechtien, Vertriebsleiter bei Pöppelmann Famac, dem Verpackungsbereich des Unternehmens: „Wir streben an, dass der verwendete Kunststoff aus ein und derselben Wertschöpfungsstufe stammt. In der Praxis heißt das beispielsweise, eine Verpackung landet im gelben Sack und wird nach der Wiederaufbereitung erneut zu einer Verpackung.“
Damit Produkte in einen geschlossenen Kreislauf münden können, müssen sie in den Anlagen der Entsorger sortiert werden können. „Es ist unerlässlich, diesen Aspekt bereits bei der Gestaltung eines Produkts zu berücksichtigen“, so Rechtien weiter.
Zu diesem Zweck hat Pöppelmann die Initiative Blue ins Leben gerufen. Erste Erfolge der Initiative konnte der Geschäftsbereich Teku bereits im Nonfood-Bereich erzielen: mit Pflanzentöpfen aus PCR, einem Post Consumer-Recyclingkunststoff, der zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial aus Sammlungen des Duales Systems Deutschland (DSD) stammt.
Spezielle Herausforderungen bei Lebensmittelverpackungen
Dieser geschlossene Materialkreislauf soll nun auch für Verpackungen realisiert werden. Eine große Herausforderung ist es, die regulatorischen Vorgaben, die für Lebensmittel gelten, zu erfüllen. Denn aktuell gibt es hierfür noch keine zertifizierten Recyclingprozesse. „Bei Kunststoffverpackungen für Nahrungsmittel spielen Themen wie die erforderlichen Barrieren, die einen optimalen Produktschutz gewährleisten, sowie die notwendige Stabilität der Verpackung eine wichtige Rolle. Und natürlich müssen auch Marketingaspekte berücksichtigt werden“, erklärt Engelbert Rechtien.
Um die Arbeit an zukunftsfähigen Kunststoffverpackungen noch stärker auszubauen, zeigt sich das Unternehmen offen für einen engen Austausch und neue Partnerschaften mit anderen Unternehmen, die sich ebenfalls zu mehr Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen.