Intelliedge ermöglicht die Erstellung digitaler Zwillinge, indem sie Maschinendaten und Künstliche Intelligenz mit Echtzeit-Informationen aus industriellen Anlagen verbindet. Dabei wurde die Anwendung speziell zur Anbindung von OT-Geräten entwickelt. Mit ihr sollen Unternehmen einen Überblick über alle Produktionsprozesse erhalten und individuelle Produktionslinen so optimieren, dass sie bei annähernd gleichen Kosten wie bei einer Massenproduktion zu betreiben sind. Die Intelliedge Edge Computing Appliance wird über eine Management-Konsule gesteuert, die in der eigenen IT-Umgebung ausgeführt werden kann. Die Lösung verwaltet die Erfassung und Steuerung von großen Datenmengen, die von Anlagen in OT-Umgebungen wie in der Produktion, bei der Stromerzeugung sowie in der Öl- und Gasindustrie generiert werden.
Verwaltung von Prozessen
Intelliedge steuert den Datenfluss von lokalen Anlagen in die Cloud, oft über Verbindungen mit geringer Bandbreite, um einen Überblick und die Verwaltung ganzer industrieller Prozesse - von der Bestandserfassung von Lieferketten über Bestellsysteme bis hin zu Produktionsabsläufen - zu ermöglichen. Damit sollen sich vollständig digitalisierte Produktionslinien mit automatisierter Optimierung der Lieferkette sowie der Betrieb von digitalen Zwillingen realisieren lassen.
Die Fujitsu Intelliedge Computing Appliance Plattform wird laut Angaben des Herstellers komplett in Deutschland entwickelt und hergestellt. Die Plattform wird auf Basis von Open-Source-Software entwickelt. Durch die Unterstützung von OPC-UA kann Intelliedge schnell Edge-Geräte organisieren. Die Lösung von Fujitsu soll darüber hinaus wichtige Unternehmensdaten schützen, indem sie potenzielle Schwachstellen adressiert und über Zertifikate sowie Verschlüsselung authentifiziert.
EU-Projekt zur IoT-Sicherheit
Passend dazu verkündete das Unternehmen heute die Übernahme der technischen Leitung eines EU-Projekts zur IoT-Sicherheit. „Protecting Digital Industries“ möchte die digitale Welt sicherer machen, indem es automatisiertes Risikomanagement von IoT-Systemen in Automotive-, Produktions-, Gesundheits- und weiteren kritischen Infrastrukturen ermöglicht. Das Projekt läuft von Januar 2018 bis Dezember 2020 und wird von dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 finanziert.
Das europäische Projekt befasst sich mit den Herausforderungen, die bei der Diagnose und beim Verringern von Sicherheitsrisiken am Rande von Netzwerken auftauchen; also dort, wo viele und unübersichtliche Richtlinien bezüglich IoT-Geräten eine neue Herangehensweise erfordern, die auf Automatisierung und Künstlicher Intelligenz basiert. Fujitsu arbeitet im Rahmen des Horizon 2020-Programms mit 13 anderen Partnern aus neun EU-Staaten zusammen, um Lösungen gegen schädliches Verhalten von Systemen und Robotern zu entwickeln.