Single Pair Ethernet ist eine neue Ethernet-Technologie, die nur noch ein Adernpaar (anstelle von vier Paaren) zur Übertragung von Daten und Power benötigt. Diese aus der Automobilindustrie getriebene Technik gewinnt zunehmend auch in der Automatisierungstechnik an Bedeutung und wird dort gezielt weiterentwickelt. Aufgrund ihrer Einfachheit und der damit verbundenen Reduzierung von Gewicht, Platzbedarf und Installationsaufwand wird dieser Technik eine große Zukunft in der Industrie, in der Automatisierungstechnik und unter anderem in der Bahnbranche, vorausgesagt.
Mit SPE ist es jetzt auch möglich die Digitalisierung, d.h. durchgängige IP-basierte Kommunikation in die Feldebene zu tragen. Die Ausrüstung von einfachen Sensoren oder Kameras, Lese- und Identifizierungsgeräten und ähnlichem mit Ethernet-Schnittstellen unterstützt die Umsetzung von Integrated Industry und IIoT.
Durchgänge Kompatibilität von Geräten, Kabeln und Steckverbindern
Voraussetzung für den großflächigen Einsatz und somit für die erfolgreiche Vermarktung der SPE Technologie ist die durchgängige Kompatibilität von Geräten, Kabeln und Steckverbindern. Das wird über die internationale Standardisierung sichergestellt (ISO/IEC und IEEE). Für die Verkabelung und die Auswahl normierter SPE Steckgesichter gab es seit Anfang des Jahres einen über ISO/IEC international aufgesetzten Auswahlprozess, an dem sich über 20 nationale Expertengremien beteiligten. Im Ergebnis dieser Wahl haben sich zwei Steckgesichter durchgesetzt:
Für die Gebäudeverkabelung das Steckgesicht nach IEC 63171-1: Dieses Steckgesicht basiert auf dem Vorschlag der Firma CommScope.
Für die Industrie und und industrienahe Anwendungen das Steckgesicht nach IEC 61076-3-125: Dieses Steckgesicht basiert auf dem Vorschlag von Harting.
Auf Basis dieses Steckgesichts bereitet Harting ein umfassendes Produktportfolio für die Industrie vor. Die Technologie war in den vergangenen zwei Jahren in enger Abstimmung mit Kunden vorangetrieben worden. So wurden die SPE-Steckverbinderkonzepte von Harting erstmals auf der SPS 2016 in Nürnberg vorgestellt.