Industrial Software Integration von Anfang an

11.04.2012

Der Auftritt von Siemens auf der Hannover Messe 2012 steht im Zeichen wachsender Vernetzung in der industriellen Produktion. „Moderne Industrieunternehmen wollen relevante Informationen über ihre gesamte Wertschöpfung verknüpfen, um produktiver und effizienter zu werden“, sagt Ralf-Michael Franke, Chef der Siemens-Division Drive Technologies, auf einer Pressekonferenz des Unternehmens. Gemäß dem Motto Connecting Productivity and Efficiency wolle der Industrieausrüster in Hannover demonstrieren, wie Kunden diese Ziele erreichen können. Den wesentlichen Hebel zur Steigerung von Produktivität und Effizienz sieht Siemens in moderner Industrie-Software. In der Automatisierungs- und Antriebstechnik setzt der Konzern auf Produkte, Systeme und Dienstleistungen, die mittels softwarebasierter Integration entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenwirken können. Mit einer solchen Integration sieht Siemens seine Kunden in der Lage, nicht nur die Einführung neuer Produkte zu beschleunigen, sondern auch Produktionsprozesse effizient zu organisieren. Mit kompletten Antriebssystemen, die von der Steuerung über Motoren bis hin zur Getriebetechnik in die Kundenanlagen integriert werden können, ließen sich die Effizienzwerte laut Franke in energieintensiven Branchen wie der Chemie oder der Metall- und Papierverarbeitung um bis zu 70 Prozent erhöhen.

Wertschöpfungsprozess abgedeckt

„Wer den Herausforderungen der Produktion erst in der laufenden Fertigung begegnet, kann die Einspar- und Verbesserungspotenziale nur unzureichend ausschöpfen“, ist Thomas Schott, Leiter Factory Automation bei Siemens, überzeugt. „Schon im Produktdesign und in der Produktionsplanung liegt erhebliches Potenzial zur Verbesserung von Produktivität und Energieeffizienz.“ Deswegen verfolgt Siemens unter dem Namen TIA Portal einen integrierten Ansatz, der den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Produktdesign über die Produktion und Wartung inklusive der entsprechenden Dienstleistungen abdeckt. So sollen sämtliche Engineering-Aufgaben in der Automatisierungs- und Antriebstechnik von einer einzigen Software aus zu erledigen und der Entwicklungsaufwand bis zu 25 Prozent geringer sein. Laut Schott ist das Branchen-Know-how von Siemens insbesondere im Hinblick auf Energieeinsparungen in die neuen Produkte eingeflossen. Passendes Beispiel ist das Tool Simatic B.Data in der neuen Version. Das modulare und branchenneutrale Energiemanagementsystem ist mit neuen Funktionen ausgestattet und für Windows7 (64 Bit) freigegeben. Die neue Version V5.3 bietet ein Dashboard, mit dem Energiemengen und -kosten übersichtlich tabellarisch und grafisch dargestellt werden. Auch Simatic powerrate als Add-on für das Visualisierungssystem Simatic WinCC und das Leitsystem Simatic PCS 7 ist in neuer Version für Windows 7 freigegeben.

Anlagenmanagement

Die Software-Lösung Comos für Anlagenplanung und -betrieb wurde ausgebaut. Mit der Version 10 steht für Anlagenplaner und Betreiber eine Enterprise-Plattform zur Verfügung, die auch sehr große Datenvolumina verwaltet und erweiterte Funktionen zum modernen Management von Anlagen bietet. Auch die Integration von Prozess-Engineering und Automatisierung wurde vorangetrieben: Eine neue Schnittstelle sichert den konsistenten und bidirektionalen Informationsaustausch zwischen Comos und dem Prozessleitsystem Simatic PCS 7. Eine weitere Neuerung ist die industriespezifische Pharma-Lösung, mit der zum Beispiel die Voraussetzung geschaffen wird, gesamte Anlagen über alle Engineering- und Betriebsphasen hinweg zu qualifizieren. Auch neu ist die Comos App, mit der Planer und Betreiber Dokumente jederzeit und an jedem Ort einsehen können. Mit einer Reihe online angebotener Entwicklungs-Tools will Siemens Kosten und Zeitaufwand seiner Kunden senken. Der Siemens-Stand auf der Hannover Messe stellt die einzelnen Werkzeuge und das zugrundeliegende Konzept im Detail vor.

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