Nässesensor für Autos Kontrolle auch auf nasser Fahrbahn behalten

Über ein piezoelektrisches Element detektiert die Shake-Technologie etwa Vibrationen und Luftschall von aufgewirbelten Wassertropfen und ermittelt daraus den Nässegrad zwischen Reifen und Straße.

Bild: Hella
28.11.2019

Hella hat gemeinsam mit Porsche die Funktion der Nässedetektion in Serie gebracht und unterstützt damit den Wet-Mode des Herstellers. Damit lässt sich deutliche Nässe auf der Fahrbahnoberfläche erkennen und die Fahrsysteme vorbeugend auf ein stabileres Fahrverhalten regeln.

Hella hat im Porsche 911 einen Structural-Health-and-Knock-Emission-Sensor, kurz Shake-Sensor, in den vorderen Radhausschalen integriert. Er erkennt den Fahrbahnzustand und detektiert den Wasserfilm an der Fahrbahnoberfläche. Im neuen Sportwagen ist die Technologie als „Porsche Wet-Mode“ im Einsatz.

Der Shake-Sensor soll dabei bestehende Assistenz- und Sicherheitssysteme ergänzen, indem er dem Fahrzeug ermöglicht, seine Umgebung nicht nur zu sehen (etwa über Radar- und Kamerasysteme), sondern auch zu fühlen. Der unsichtbare Bereich zwischen allen Fahrerassistenzsystemen in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeugs werden auf diese Weise abgedeckt. Über ein piezoelektrisches Element detektiert der Sensor etwa Vibrationen und Luftschall von aufgewirbelten Wassertropfen und ermittelt daraus den Nässegrad zwischen Reifen und Straße.

Warnung, bevor kritische Fahrsituation eintritt

Erkennt das System des Porsche 911 eine nasse Fahrbahn, wird das Ansprechverhalten von Porsche Stability Management und Porsche Traction Management vorkonditioniert. Zudem erhält der Fahrer eine Warnung und die Empfehlung, in den Wet-Mode zu wechseln.

Im Anschluss passen sich verschiedene Systeme wie etwa das Ansprechverhalten des Antriebs an, um eine größtmögliche Fahrstabilität zu gewährleisten. „Das ist ein großer Vorteil gegenüber den meisten bisher verfügbaren Systemen, die erst dann warnen, wenn bereits eine kritische Fahrsituationen mit sehr nasser Fahrbahn eingetreten ist“, sagt Michael Jaeger, der in der Geschäftsleitung des Elektronikbereichs von Hella für die Aktuatorik und Sensorik zuständig ist.

Potenzial für autonomes Fahren

Hellas Nässesensor besitzt ebenfalls Potenzial für das autonome Fahren. „Denn um die Haftreibung und damit auch den Bremsweg bestimmen zu können, sind exakte Angaben über die Straßenverhältnisse entscheidend. Genau diese kann der Shake-Sensor zuverlässig ermitteln“, begründet Jaeger.

In Europa wird der Porsche 911 seit Frühjahr 2019 an Kunden ausgeliefert. Neben dem Shake-Sensor steuert Hella auch das Innenlicht, Zentralsteuergeräte sowie Sensoren für Fahrpedalgeber bei.

Bildergalerie

  • Der Shake-Sensor deckt den unsichtbaren Bereich zwischen allen Fahrerassistenzsystemen in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeugs ab.

    Der Shake-Sensor deckt den unsichtbaren Bereich zwischen allen Fahrerassistenzsystemen in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeugs ab.

    Bild: Hella

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