Vor dem Hintergrund der zunehmend kleinteiligeren Portfolios im Energiemarkt gewinnt das Thema Flexibilitäten zunehmend an Wichtigkeit. Wie eine Umfrage des Edna Bundesverbands Energiemarkt & Kommunikation ergeben hat, stehen dabei für die meisten Unternehmen die Themen Abschaltleistungen/Lastmanagement (75 Prozent) sowie der Intraday-Handel (60 Prozent) im Fokus. Der Sekundärregelmarkt und die Energieeffizienz hatten daneben für 35 Prozent der befragten Unternehmen Priorität. Eher untergeordnet wurden die Instrumente Home Automation und Spotmarkt eingeschätzt (jeweils 20 Prozent). Die zentrale Herausforderung ist dabei für 75 Prozent der befragten Unternehmen die Prozessintegration. „Nötig ist auch hier künftig eine standardisierte und weitgehend automatisierte Datenkommunikation zwischen den beteiligten Instanzen und Systemen. Denn eine Vielzahl von Informationen müssen bidirektional sowie in Echtzeit übertragen und über unterschiedlichen Anwendungsebenen und Nutzungskontexte hinweg transportiert beziehungsweise transformiert werden“, beschreibt Edna-Geschäftsführer Rüdiger Winkler die Anforderungen. Dementsprechend wird sich der Edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation künftig verstärkt dem Thema Flexibilitäten widmen und öffnet sich deswegen auch für weitere Mitgliedsunternehmen, die in diesem Bereich tätig sind.
Die Frage nach wünschenswerten Verbandsleistungen ergab, dass zunächst vor allem die Kommunikation mit dem Smart Meter Gateway Administrator (SMGA) sowie zu den Steuerboxen der intelligenten Messsysteme standardisiert werden sollten. Auch die Prozesse zur Kommunikation und Integration von Flexibilitäten in den Markt, die Übertragung und Kommunikation im Handel sowie bei den Datenaustauschprozessen und der fortgeschrittenen Abrechnung sollte möglichst standardisiert werden. Neben der Prozess- spielt die IT-Integration für die Befragten eine wichtige Rolle (45 Prozent). Darüber hinaus wurden Cloud-Lösungen und Messkonzepte für Prosumer mit Speicher, Mieterstrommodelle oder die Messung von steuerbaren Lasten genannt.
Die EDNA-Mitgliedsunternehmen sehen vor allem im Fahrplanmanagement (74 Prozent) und bei der Abwicklung des Handels (58 Prozent) den größten Bedarf für eine weitere Standardisierung. Ein Viertel forderte hier Aktivitäten bei der Kraftwerkseinsatzplanung und ein Fünftel bei den Prognosen. Das Verwalten von Handelspositionen ist für 74 Prozent der Befragten sehr wichtig. Noch größer sehen sie mit 85 Prozent Zustimmung den Bedarf bei der Aggregation kleiner Erzeugungsleistungen und abschaltbarer Lasten in der Niederspannung.