Pilz bietet Sicherheitstechnik, auch rund um die Robotik - jetzt aber Robotermodule selbst. Was war der Beweggrund dafür?
Pilz ist in der Robotik schon seit vielen Jahren präsent, z.B. mit Sensoren – seien es Schutztürsysteme oder optoelektronische Sensoren wie Lichtgitter, Scanner, Kamerasysteme oder unsere dynamische Schaltmatte. Über Dienstleistungen haben wir uns in den letzten Jahren auch stark in das Thema MRK, also Mensch-Roboter-Kollaboration, hineingearbeitet. Mit den Service Robotik Modulen schließen wir jetzt eine Lücke im Portfolio, um dem Kunden, der auf der Suche nach einer sicheren Roboterapplikation ist, alles aus einer Hand anbieten zu können. Pilz ist damit ein Technologie-Unternehmen, das komplette Lösungen für die sichere Robotik anbietet.
Ist der Begriff „Service Robotik“ nicht irreführend, weil er mehr im häuslichen und öffentlichen Sektor angesiedelt ist?
Der Begriff Service-Robotik ist in der ISO 8373 definiert. Dort wird eine Anwendung von Servicerobotern in industriellen Applikationen explizit ausgeschlossen. Doch kommen statt hünenhaften, fest installierten Robotern immer mehr kleinere, wandlungsfähige Roboterarme zum Einsatz. Sie sollen Menschen bei körperlich belastenden oder monotonen Arbeiten „zur Hand gehen“. Landläufig werden diese als Serviceroboter bezeichnet. Durch die Arbeit in verschiedenen Normengremien setzt sich Pilz für das Zusammenwachsen von Service- und Industrie-Robotik ein.
Pilz bietet Module für Service Roboter an, aber nicht einen fertigen Roboter. Wird das so bleiben?
Unser Fokus liegt ganz klar auf den Modulen. Wir wollen unseren Kunden in die Lage versetzen, eigene Roboterapplikation umzusetzen oder herzustellen. Und der Kunde hat dann eben die Wahl, welche Module er wählen möchte.
Wer ist Ihre Zielgruppe für die Lösung, Anbieter von fertigen Robotern oder individuelle Kundenlösungen?
Wir wollen Maschinenbauer in die Lage versetzen, ihren (Service-)Roboter zu bauen. Das Angebot richtet sich an alle Unternehmen, die besser automatisieren wollen, Prozesse effizienter gestalten wollen, agiler sein möchten. Ein konkretes Anwendungsfeld ist beispielsweise die Intralogistik. Wichtig ist zudem, dass wir bei Pilz nicht betriebsblind nur auf industrielle Applikationen schauen, die wir kennen! Wir sind hier aufgefordert über den Tellerrand zu schauen und Hersteller für Lösungen in der Laborautomation, Krankenhausautomation, Personal Care usw. zu finden. Denn Service Roboter Module von Pilz sollen sowohl in der Industrie wie auch außerhalb eingesetzt werden.
