Mikroorganismen haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Aus Bakterien, die im 3D-Drucker kombiniert und als Biotinte gedruckt werden, können beispielsweise Sensoren entstehen, die Giftstoffe im Trinkwasser anzeigen. Auch im Sport könnten sich die Eigenschaften von Bakterien nutzen lassen, indem sie die Bekleidung von Sportlern smarter machen. So könnten T-Shirts auf Umweltfaktoren reagieren, indem sie mit Hilfe der Bakterien ihr Aussehen verändern und auf diese Weise ihren Träger über die Luftqualität informieren.
Mit diesen Ideen haben sich das Sportunternehmen Puma und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) Design Lab auseinandergesetzt. Die Partner forschen seit Juni 2017 im Bereich Biodesign. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das lebende Materialien wie Algen oder Bakterien zur Herstellung von Produkten verwendet.
Spinnentrikot und Pilzverpackung
Es ermöglicht die Herstellung eines Fußballtrikots aus der Seide einer Spinne oder einen Schuhkarton aus Myzel, der Wurzelstruktur von Pilzen. Puma Biodesign erforscht die Grenzen des biologischen Designs und der biologischen Herstellung, um Fortschritte in der Wissenschaft und Biotechnologie durch Sportprodukte dem täglichen Leben näher zu bringen.
Einige Experimente gibt es bereits: Den biologisch aktiven, atmenden Schuh etwa, der die Grenzen der Biofabrikation erweitert und eine personalisierte Belüftung ermöglicht, indem er seine eigenen Luftkanäle entwickelt, die den Fuß kühl halten. Die lernfähigen Einlagen der nächsten Generation verbessern dagegen die Leistung des Sportlers durch Echtzeit-Biofeedback. Die Sohle verwendet Organismen, um lang- und kurzfristige chemische Phänomene zu messen, die Ermüdung und Wohlbefinden anzeigen. Das mikrobiell aktive T-Shirt reagiert auf Umweltfaktoren, indem es sein Aussehen ändert und den Benutzer über die Luftqualität informiert.