Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Auto und fahren eine Landstraße entlang. Geraume Zeit ziehen Wälder und Wiesen vorbei, ab und an ein Bauernhof. Das geht eine ganze Weile so weiter. Sie erinnern sich kurz an die Einladung, die Grund Ihrer Reise ist. Dort stand etwas von Technologiegruppe, Verbindungstechnik für das IoT – und ein modernes Labor soll es auch geben. Bei dem Gedanken an ein zertifiziertes Testlabor, auf internationalem Standard, gucken Sie ein paar schokobraune Kühe neugierig von Ihrer Weide an. Nichts könnte jetzt weiter weg sein als ein Labor.
So oder so ähnlich muss sich Dr. Gunther Kegel gefühlt haben, als er zur Night of Innovations zur Harting Technologiegruppe nach Espelkamp gereist ist. „Nun wüsste er auch, wieso man Ostwestfalen die Region der „Hidden“ Champions nenne.“ An dieser Stelle nochmals einen ausdrücklichen Dank und Grüße an Herrn Kegel.
it´s OWL – Innovativer Industriestandort
Hidden Champions – das sind mittelständische Unternehmen im ländlichen Raum, die mit Ihren Produkten und Services weltweit Standards auf höchstem Niveau setzen, deren Namen außerhalb ihrer Branche aber weitgehend noch völlig unbekannt sind.
Das Technologiecluster it´s OWL – Intelligente Technische Syteme Ostwestfalen-Lippe – vereint etwa 200 dieser innovativen Unternehmen und Weltmarktführer der Region im Norden Nordrhein-Westfalens. Es verbindet Experten und Pioniere der Themen KI, Digitalisierung, Digital Twin und Arbeit 4.0. Die Plattform blickt hinter die Kulissen seiner Mitgliedsunternehmen und gibt Fallbeispiele und Infos über die aktuellen Entwicklungen der industriellen Transformation in Unternehmen und Arbeitswelt in Ostwestfalen-Lippe.
Die Harting Technologiegruppe ist eines dieser mehr als 200 Unternehmen, dass in der Region, mit den Partnern aus der Region, diese Themen aktiv vorantreibt. Spitzentechnologie aus OWL für die ganze Welt.
Technologisch und nachhaltig erfolgreich
Viele Jahre stand bei Unternehmen der wirtschaftliche Erfolg im Fokus. Aber gerade in der letzten Zeit hat sich das Bewusstsein geändert. Natürlich müssen Unternehmen weiterhin wirtschaftlichen Erfolg haben, um zu überleben, Arbeitsplätze zu sichern und Technologie voranzutreiben. Aber diese Aufgabe muss mehr denn je vor dem Hintergrund des Klimawandels erfüllt werden. Technologischer Fortschritt soll im Einklang mit der Umwelt, im Idealfall auch für die Umwelt stattfinden.
In der Produktion: Als international agierende Technologiegruppe wird Harting dieser Verantwortung gegenüber unserer Umwelt schon viele Jahre gerecht. Daher sind alle Produktionen weltweit immer weiter optimiert worden, um bei stetig sinkendem Energieeinsatz, die Produktivität zu steigern. Mit intelligenten Prozessen und smartem Monitoring konnte in den vergangenen Jahren der Maschinenpark reduziert oder auf gleichem Stand gehalten werden – bei gleichzeitig stark gesteigertem Output.
Die regenerative Energiegewinnung wird an den Standorten weltweit weiter ausgebaut, insgesamt gilt jedoch das Credo: Jede Kilowattstunde die nicht benötigt wird, ist die Beste.
Im Produkt: Aber nicht nur in der Produktion werden Ressourcen gespart, auch die Produkte werden bei gleicher Zuverlässigkeit weiter verbessert. Der Materialeinsatz wird weiter optimiert und der gesamte Lifecycle aller Produkte im Blick behalten. Von der Produktion und Nutzung bis zum Recycling.
Im Einsatz: Effizienzsteigerung im Kundeneinsatz ist das dritte, wichtige Steigerungspotenzial. Die Reduktion von Übertragungsverlusten mit hochwertiger Kontakttechnik, der Einsatz leichter und kleinerer Schnittstellen sowie gesteigerte Lebensdauer schaffen beachtliche Einsparungen bei Energieverbrauch und Betriebskosten. Mit digitalen Datenmodellen, die jedem Produkt beiliegen, wird die einfache Integration neuer Anschlusstechnik in erneuerbaren Energie-Anlagen, Wasserstoff-Anwendungen und Brennstoffzellen beschleunigt.
Mut haben im Mittelstand
Um mit echten Innovationen zu punkten und einen internationalen Standard für ein Produkt oder eine Lösung zu setzen, muss es nicht immer das aktiendotierte Großunternehmen sein. Hat man eine Innovation geschaffen, also eine clevere technische Lösung, die ein drängendes Problem löst und zum richtigen Zeitpunkt kommt, fährt man gut damit, diese in einen Standard zu verwandeln. Verglichen mit der Unternehmensgröße, ist Harting in der internationalen Normung traditionell stark engagiert und erfolgreich. Standards haben eine lange Tradition und sind auch für die Themen IIoT und Digital Twin notwendig. Nur wenn in einem globalen Markt alle Teilnehmer die gleichen Maßstäbe und Regeln befolgen, kommen Daten in der Digital Factory ans Ziel.
Um sich die Bedeutung einheitlicher Standards klarzumachen, muss man sich deren Entstehung ansehen. Einheitliche Maße für die Angabe von Längen, Flächen, Volumen, Geschwindigkeiten und vielen anderen Dingen gibt es schon seit Menschen gedenken. Kern des Gedankens ist immer ein einheitlicher Standard – eine festgeschriebene Vereinbarung, eine Spielregel, eine Definition. Wo immer in der Geschichte Handel betrieben wurde oder technische Entwicklungen zustande kamen, einigten sich die Menschen auf einheitliche Regeln, Einheiten, Eigenschaften und Vorgehensweisen.
Diese Entwicklung mündet heute in einer globalisierten Welt, die ohne einheitliche Standards nicht mehr funktionieren würde. Das gilt auch für die Übertragung von elektrischer Power, Signalen und Daten.
Harting möchte auch andere Mittelstandsunternehmen ermutigen, Standards zu setzen. Sie schaffen Kompatibilität, Vergleichbarkeit, sichern technische Anforderungen und stärken den wichtigen Wirtschaftsmotor Mittelstand. Die Unternehmensgröße sollte nicht entscheidender Faktor sein, sondern der Innovationsgrad der Lösung für ein Problem.
Über den Rand
Gegenwärtig zeichnet sich immer mehr ab, wie Branchen und Philosophien aus der OT mit den Systemen aus der Welt der IT verschmelzen und Trends wie IoT und Digitalisierung vorantreiben. Harting sieht sich hier in der Rolle eines Wegbereiters. Möchte man aktiv die gegenwärtige Entwicklung mitgestalten, genügt es nicht mehr, eine Innovation in der Verbindungstechnik zu schaffen und diese in einen Standard zu gießen. Aus voller Überzeugung kümmern wir uns auch um all die Themen rechts und links der eigentlichen Verbindung.
Wir suchen aktiv den Austausch mit großen Playern aus IT und OT, bieten mit Formaten wie der Industrial Ethernet Week Austausch-Plattformen für Pioniere und Vordenker des IoT und gestalten so das gesamte Ecosystem der industriellen Datenkommunikation aktiv mit. Das schaffen wir nur gemeinsam mit starken Partnern, die diesen weiten Blick, über das eigene Portfolio hinaus, teilen.